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0395 - Die Hyperseuche

Titel: 0395 - Die Hyperseuche
Autoren: Unbekannt
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gebracht, wo die wandlungslustigen Uleb sich ihrer bedienen, oder die Uleb kommen hierher, um sich an Ort und Stelle mit einem Gastkörper zu versehen."
    Er blickte rundum.
    „Das Schicksal der Gurrads ist fürchterlich", fuhr er nach einer Weile fort. „Oder war fürchterlich. Ich glaube nicht, daß ihnen im Augenblick noch Gefahr droht. Die Furcht vor der Seuche hat die Uleb gepackt. Sie haben keine Zeit mehr, sich um ihre Gefangenen zu kümmern. Diejenigen, die noch nicht infiziert sind, wissen, daß sie diese Welt auf dem schnellsten Wege verlassen müssen, wenn sie gerettet werden wollen. Bis ihnen die Flucht gelingt, müssen sie sich die Infizierten vom Leibe halten." Er machte eine kleine Pause und fuhr dann entschlossen fort: „Wir werden uns den Kanal ansehen, durch den die Uleb verschwunden sind. Womöglich führt er dorthin, wo das letzte Kapitel dieses Stützpunkts geschrieben wird."
     
    *
     
    Sie aktivierten die Antigravs ihrer Kampfmonturen und glitten die Wand der Halle entlang bis zu der Kanalmündung, durch die der Feind geflohen war.
    Vor ihnen lag ein hell erleuchteter, etwa zwanzig Meter weiter Gang, der geradlinig durch das Gestein führte. Er war leer. Von den geflohenen Uleb war nirgendwo eine Spur zu sehen.
    Unter der Kanalmündung zögerte Atlan einen Augenblick lang. Marshall nahm die Gelegenheit wahr, um festzustellen: „Da vorne herrscht beträchtliches Durcheinander.
    Entweder sind die Uleb so aufgeregt, daß die mentale Streustrahlung ihre Individualschirme durchdringt, oder es gibt dort ein paar Bestien, die vergessen haben, ihre Schirme anzulegen."
    „Bemerken Sie eine Grundstimmung?"
    „Ja. Angst. Panik."
    Atlans Augen blitzten.
    „Genau, was wir brauchen. Vorwärts!"
    Sie hatten die mitgebrachten Geräte in einer der Maschinengruppen deponiert. Es war kein Versteck von der Sorte, wie Atlan es sich gewünscht hatte, aber bei dem, was bevorstand, brauchten sie freie Hand, und außerdem mochte bezweifelt werden, ob die Uleb, wenn sie je diese Halle wieder betraten, die Laune für eine Suche nach verstecktem Gerät haben würden.
    Der Gang war mehrere Kilometer lang. Atlan hatte jetzt keine Bedenken mehr, die Antigravs auf volle Leistung zu fahren. Die Verwirrung unter den Uleb schien das Stadium erreicht zu haben, in dem es keinen Unterschied mehr machte, ob die energiereichen Geräte der Eindringlinge geortet wurden oder nicht.
    Der Gang nahm schließlich eine andere Form an.
    Der bisher kreisrunde Querschnitt wurde elliptisch, und gleichzeitig veränderte sich der Verlauf der künstlichen Schwerkraftlinien. Es war plötzlich nicht mehr möglich, sich auf der Decke mit ebensolcher Sicherheit zu bewegen wie auf dem Boden, und auch der begehbare Teil der Wand wurde immer schmaler.
    Die Ellipse wurde schließlich zum Rechteck, und das künstliche Gravitationsfeld ging in das natürliche Schwerefeld des Planeten über.
    Gleichzeitig weitete sich der Gang und mündete in einen Raum von solch gigantischen Ausmaßen, daß Ken Parmenter im ersten Augenblick nicht zu sagen wußte, ob er sich wirklich noch unter der Oberfläche der fremden Welt befand oder schon an die Oberwelt gelangt war.
    Der Anblick, der sich Atlan und seinen Leuten bot, war der äußerster Verwirrung. Überall waren Uleb zu sehen. Sie rannten scheinbar ziellos umher oder standen in kleinen Gruppen, die aufgeregt diskutierten. Das Geräusch ihrer dröhnenden Stimmen erfüllte die Luft. Die riesige Halle wurde von mehreren hoch oben angebrachten Lichtquellen taghell beleuchtet. Im Hintergrund erhob sich der konusförmige Rumpf eines Raumschiffs von dem Typ, den die Uleb und die von ihnen übernommenen Gurrads zu benutzen pflegten. Das Fahrzeug, keineswegs das größte seiner Art, hatte dennoch die beachtliche Länge von dreihundert Metern. Der Konus durchmaß an der Basis etwa achtzig Meter, am verjüngten Ende knapp vierzig. Die gewaltigen Ausmaße der Halle jedoch verwandelten das Schiff in einen Zwerg, der kaum ins Auge fiel.
    Atlans Gruppe verhielt unter der Mündung des Ganges. Einer der beiden Teleporter führte in kurzen Abständen Sprünge in die Tiefe des Ganges hinein aus, um sich zu vergewissern, daß von rückwärts keine Gefahr drohte. Denn der Arkonide hatte den Eindruck gewonnen, daß sich in dieser Halle einer der letzten Akte des Schauspiels vollziehen würde, und er wollte an Ort und Stelle sein, um zu beobachten.
    Rings um das Konusschiff herum bewegten sich insgesamt zwei- oder dreihundert Uleb,
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