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0391 - Der flüsternde Tod

0391 - Der flüsternde Tod

Titel: 0391 - Der flüsternde Tod
Autoren: Jason Dark
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Zigeunercamp führte. Dort hörten wir von einer Geschichte, die sich vor 150 Jahren zugetragen hatte. Auch damals waren Menschen zu Staub zerfallen, unter anderem ein erfrorenes Zigeunermädchen namens Sarita. Aber auch einen Pfaffen hatte es erwischt, dessen Kirche zerstört wurde, als der Geistliche unter dem Bann des Teufels stand.
    Und der Satan mischte kräftig mit.
    Die Teufelsspuren wiesen darauf hin. Sie waren höllisch gefährlich. Wer sie berührte, zerfiel zu Staub.
    Eine furchtbare Sache, denn plötzlich schwebte der Tod unsichtbar über dem Ort Devon.
    Und noch ein Grund hatte uns in das Lager geführt. Wir suchten ein junges Zigeunermädchen, das den gleichen Namen trug wie das, das vor 150 Jahren erfroren und später – so erzählte es die Geschichte –, zu Staub zerfallen war.
    Aber Sarita war nicht zu finden gewesen, Zwei Rocker hatten sie entführt, aufgehetzt von den Bewohnern des Ortes, die wegen der Vorfälle arg verwirrt waren. Sarita sollte an allem die Schuld tragen.
    Sie bezeichnete man als eine Hexe, und Hexen mußten brennen, so war gesprochen worden.
    Wir hatten den Brandgeruch wahrgenommen, waren ihm nachgegangen und standen nun am Waldrand und starrten dorthin, wo die Trümmer der zerstörten Kirche unter hohem Unkraut verborgen lagen.
    Dieser Ort wurde von den älteren und abergläubischen Bewohnern nach Möglichkeit gemieden. Zu sehr wurde das Gebiet noch durch die Vorgänge in der Vergangenheit belastet, aber für uns war er der richtige Fleck. Ich rechnete damit, in der Nähe die Lösung des Falles zu finden.
    Den Brandgeruch nahmen wir längst nicht mehr wahr. Der Abendwind hatte ihn vertrieben, dafür entdeckten wir die Spur und hörten auch den Kommentar des Sippenchefs.
    »Der Teufel hat uns einen Besuch abgestattet.« Er hatte kehliggesprochen, als läge in seinem Hals ein dicker Kloß.
    Weder Suko noch ich widersprachen.
    »Und Sarita?« fragte mein Freund.
    Tasso hob die Schultern. »Wenn der Teufel hier gewesen ist, hat sie keine Chance mehr gehabt. Vielleicht werden wir ihren Staub finden, vielleicht aber…«
    Da er nicht weitersprach, hakte ich nach. »Was ist mit der zweiten Lösung.«
    »Es gibt den flüsternden Tod!«
    »Und wer ist das?«
    Selbst während der schlechten Lichtverhältnisse erkannte ich, wie blaß der Mann plötzlich war. »Nein«, sagte er leise. »Später, ich sage es euch später. Vielleicht stimmt es auch nicht…«
    Zwingen konnten wir ihn nicht. »Gut, dann werde ich gehen und mir die Spur mal genauer anschauen.«
    Tasso erschrak. »Wollen Sie auch zu Staub zerfallen, Mr. Sinclair?«
    »Das habe ich nicht vor.«
    Er faßte mich an. Sein Griff war hart und fordernd. »Aber es wird geschehen, wenn Sie sich um diese verfluchte Spur kümmern. Dagegen kann man nichts tun.«
    Ich gab ihm eine Antwort, die er nicht erwartet hatte. Unter dem Hemd hing mein Kreuz. Das holte ich nun hervor, behielt die Kette in der rechten Hand und ließ das Kreuz selbst auf meiner linken Handfläche liegen.
    »Das ist meine Methode!«
    Der Mann schüttelte den Kopf. Er wollte noch grinsen, was er nicht mehr schaffte. »Was wollen Sie denn damit?«
    »Ich werde es gegen den Teufel einsetzen. Oder kennen Sie die beiden Urfeinde nicht?«
    »Schon, schon, wir sind auch gläubig. Aber das Kreuz…« Er konnte es noch immer nicht fassen. »Es ist so seltsam. Ich habe noch nie gesehen, daß jemand damit …«
    »John, du solltest gehen.« Suko drängte, denn er hatte als erster von uns die zweite Spur entdeckt, die sich rechts von der ersten befand.
    Tasso hatte noch immer Angst um mich. Ich schüttelte ihn ab und näherte mich der Spur.
    Das Gras wuchs hoch. Es schleifte an meinen Hosenbeinen entlang. Nicht weit entfernt sah ich Steine oder Mauerreste wie dunkle Augen vorwitzig über die Grashalme hinwegschauen.
    Die Spur hatte ich dann schnell erreicht.
    Der Abdruck befand sich vor meinen Fußspitzen. Das Kreuz hing nach unten.
    Es schwebte über der sich im Hufeisen befindlichen Fratze, und ich stellte auch fest, daß es reagierte.
    Über seine äußere Haut zuckten Lichtreflexe. Mal silbrig hell, dann wieder etwas fahler und einen grünlichen Schein annehmend.
    Es kam immer darauf an, was mit dem Satansgesicht geschah, denn dieses befand sich tatsächlich in Bewegung.
    Die Teufelsfratze zeigte eine gewisse Unruhe.
    War es Angst vor dem Kreuz?
    Ich ließ es fallen.
    Wie schon im Keller der Familie Jordan, erlebte ich hier die gleiche Reaktion. Das etwas hart klingende
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