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0391 - Der flüsternde Tod

0391 - Der flüsternde Tod

Titel: 0391 - Der flüsternde Tod
Autoren: Jason Dark
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schwieg. Er, der im Unsichtbaren lauerte, mußte ebenfalls überrascht worden sein.
    »Kennst du ihn nicht?«
    »Doch, ich kenne ihn.«
    »Dann sag es mir.«
    »Nein!« hörte ich seine Stimme. »Nein, das soll der zweite Schock für dich sein. Du hast es nicht allein mit mir zu tun, auch mit dem flüsternden Tod, der sich Opfer holt. Eine schreckliche Magie war es, die sich damals der Zigeunersippe bemächtigt hat. Die Leute heute wollen darüber nicht sprechen, sie wissen genau, wie schrecklich es ist. Aber der flüsternde Tod ist erwacht. Wer seine Stimme vernimmt, kann sich nicht mehr retten. Er muß ihm folgen.« Asmodis begann zu lachen. »Ach so«, sagte er, »ich wünsche dir noch viel Spaß…«
    Für mich klang es wie ein Abschied. Das nahm ich auch auf, denn ich wollte mich von dieser verfluchten Spur verabschieden, bevor sie noch Unheil anrichtete.
    Mein Kreuz fiel genau ins Zentrum!
    Wieder sah es aus, als hätte ich Säure über das Sigill gegossen.
    Sein Gesicht verzog sich, der Rauch verdeckte die Auflösung, und ich nahm Sekunden später das Kreuz wieder an mich.
    Als ich aus meiner gebückten Haltung in die Höhe kam, war mein Gesicht ernst geworden, und zugleich fiel der Schatten meines Freundes über mich.
    »John?«
    Ich schluckte einmal hart. »Es sieht verdammt mies aus, Partner.«
    »Wieso?«
    Die Erklärung gab ich ihm etwas später, als sich auch Tasso zu uns gesellt hatte. Sein Gesicht war noch vom Staunen gezeichnet, ich las die Fragen förmlich aus seinen Zügen. Zuvor hatte er dorthin geschaut, wo die Spuren zu sehen gewesen waren.
    »Nichts mehr!« sagte er leise. »Nur verbrannte Erde.«
    »Das Kreuz!«
    Er ballte die Hände. »Ich will nicht nach dem genauen Grund fragen, aber ich hörte, daß Sie sich unterhalten haben, obwohl ich keine Person entdecken konnte.«
    »Ich redete mit dem Satan!«
    Tasso sah aus, als wollte er die Hände heben. Er überlegte es sich und ging nur einen Schritt zurück, während Suko meine Antwort gelassen aufgefaßt hatte. Er kannte diese Dinge.
    »Sie lügen!«
    »Nein, Tasso, ich lüge nicht. Der Leibhaftige hat zu mir gesprochen. Er brauchte sich dabei nicht zu zeigen, denn der Teufel ist verdammt flexibel. Er hat mir einige Wahrheiten mitgeteilt, die mir verdammt unter die Haut gegangen sind.«
    »Welche?«
    Ich berichtete von der Unterhaltung und sprach eigentlich nur über das Wesentliche. Die Sache mit dem flüsternden Tod ließ ich bewußt weg. Darum wollte ich mich später kümmern.
    Das Gesicht des Zigeuners nahm eine käsige Farbe an. Er wollte mir nicht glauben, traute es sich aber nicht, es zu sagen, schaute auf Suko, der zwar von meiner Unterhaltung mit Asmodis nichts mitbekommen hatte, aber trotzdem nickte.
    »Sie können sich darauf verlassen. Wenn John sagt, daß er sich mit dem Teufel unterhalten hat, stimmt es.«
    Trotzdem kam Tasso nicht näher. Er wurde noch mißtrauischer.
    »Wer sind Sie wirklich? Sie können keine Polizisten sein. Nein, das können sie nicht. Zumindest keine normalen.«
    »Da haben Sie recht«, sagte Suko. »Man kann uns in gewisser Hinsicht als Geisterjäger bezeichnen. Wir kümmern uns um Fälle, die normalerweise verschwiegen werden. Wir wissen in der Tat, daß es mehr Dinge auf der Welt gibt, als der Menschheit heute bekannt sind.« Er sprach noch weiter und wollte Tasso beruhigen.
    Ich konnte ihn verstehen. Auch mir wäre es ebenso ergangen, wenn man mich so unerwartet mit diesen Dingen konfrontiert hätte.
    Wir mußten es schaffen, das Mißtrauen bei Tasso abzubauen, da wir ihn und seine Kenntnisse noch brauchten.
    »Wie soll ich das alles glauben?« fragte er Suko.
    Der gab ihm eine knappe Antwort. »Glauben Sie nicht auch an die Flüche der Vergangenheit und an das, was mit dem kleinen Mädchen Sarita geschehen ist?«
    »Schon.«
    »Dann nehmen Sie es…«
    Suko sprach nicht mehr weiter, ich sagte ebenfalls nichts, und auch der Sippenführer schwieg.
    Wir drei hatten ein fernes, dennoch typisches Geräusch gehört.
    Suko kannte sich am besten aus. »Da fährt jemand mit seiner Maschine weg.«
    Gleich darauf bekamen wir seine Vermutung bestätigt, weil in der Ferne ein hüpfender Scheinwerferstrahl durch die Finsternis schnitt und einen zuckenden Tanz aufführte.
    »Der fährt sogar querfeldein«, flüsterte Tasso.
    »Und wer kann es sein?« fragte Suko. »Vielleicht einer aus ihrer Sippe?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Auf jeden Fall hat es diese Person ziemlich eilig.«
    Bestimmt nicht ohne Grund, wollte
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