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0390 - Die CREST im Strahlensturm

Titel: 0390 - Die CREST im Strahlensturm
Autoren: Unbekannt
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Unterleib gepreßt. Seine Haut war jetzt nicht mehr grün, sondern kalkweiß und schweißbedeckt. Der Hypno zitterte am ganzen Körper.
    „Kann ich etwas für Sie tun ?" fragte Danton eindringlich.
    Er zog eine flache Plastikflasche aus der Beintasche seines Kampfanzugs.
    „Vielleicht hilft echter Rum, neunzigprozentig ...?"
    Noir schüttelte mühsam den Kopf.
    „Nichts, Sir. Alko ...hol wäre Gift. In ... Ruhe ...
    lassen!"
    Ein neuer Anfall schüttelte ihn durch. Die Zähne klapperten gegeneinander, Speichel rann von den Mundwinkeln herab. Die Finger öffneten und schlossen sich krampfhaft. Dann warf Noir den Kopf hin und her, öffnete den Mund und stöhnte jämmerlich.
    Roi Danton sah den Mutanten mitleidig an und kroch zurück. Wahrscheinlich war es wirklich besser, wenn ein Mensch diese Qual ganz allein ausstand.
    Bei völlig gesunden Menschen bestand glücklicherweise keine Lebensgefahr; und Noir war wegen seines Zellaktivators so kerngesund, wie außer den anderen Aktivatorträgern niemand.
    „Es hat ihn ganz schön gepackt, wie Ma ..., Sir?"
    fragte Oro Masut.
    Roi nickte.
    „Hoffentlich hat er sich erholt, bevor wir kontrolliert werden. Sonst müßten wir ihn nämlich knebeln und festhalten. Jedes Geräusch könnte uns verraten."
    Er winkte seinen Leibwächter zur Seite und kauerte sich vor den Beobachtungsschirm. Überall im Schiff der Baramos waren winzige Kombi-Empfänger versteckt. Sie arbeiteten mit Strom aus chemischen Energieblöcken, so daß sie nicht angemessen werden konnten.
    Zur Zeit war das Gerät in der Kommandozentrale des Diskusschiffes aktiviert. Vierzehn Baramos - die Zentralebesatzung - saßen in ihren seltsam geformten Sesseln, beobachteten ihre Kontrollen und nahmen hin und wieder eine Schaltung vor. Viel hatten sie nicht zu tun, denn ihr Schiff befand sich im Zwischenraum.
    Auf dem Schirm, der in etwa den Reliefschirmen der terranischen Schiffe glich, stand die flackernde weiße Sonne Huas.
    Roi hätte gern gewußt, was die Baramos wohl empfanden, wenn sie das Gestirn ihrer Urheimat sahen. Es mußte schmerzlich für sie sein, die Sonne der einzigen Welt, auf der sie sich wohl fühlten und fortpflanzen konnten zu sehen und gleichzeitig zu wissen, daß sie nur so lange auf Baykalob bleiben durften, bis die Eiablage vorüber war. Noch schlimmer für ihre sensible Psyche war sicherlich das Wissen, daß ein Teil der befruchteten Eier den Beherrschern der Kleinen Magellanschen Wolke zur Bereitung irgendeines Extraktes diente, anstatt den naturgegebenen Zweck zu erfüllen.
    Roi seufzte.
    Sie konnten den bedauernswerten Geschöpfen nicht helfen. Nicht eher jedenfalls, als bis die Erste Schwingungsmacht endgültig besiegt war.
    Der Freihändlerkönig zweifelte nicht daran, daß die Menschheit diese Auseinandersetzung gewinnen würde. Er wußte aber auch, daß der Kampf noch zahllose Opfer fordern mußte.
    Im Schein der matten Beleuchtung sah er Guckys glattes, seidiges Fell schimmern.
    „Wie sieht es in den Gehirnen der Baramos aus, Gucky?" flüsterte er.
    „Sie ahnen nichts davon, daß sie gekapert wurden", flüsterte der Mausbiber zurück. „Die Anwesenheit unserer beiden Revolutionäre wird von ihnen akzeptiert, als wären MAX-1 und MAX-2 schon immer an Bord gewesen:- Und wie du bemerkt haben dürftest, hüten sich die Baramos, in die Nähe unserer Verstecke zu gehen."
    „Sehr gut. Ich werde jetzt zu unseren Baykalobos umschalten."
    Er drückte eine der zahlreichen Schalttasten auf dem flachen Aktivierungsgerät. Augenblicklich erlosch das Bild auf dem Beobachtungsschirm und machte dann einem anderen Bild Platz.
    Ungefähr sechzig Baramos standen in einem großen Aufenthaltsraum zu einer spiralförmigen Kette formiert. Sie vollführten Bewegungen, die für menschliche Begriffe grotesk wirkten: ihre Unterleiber pulsierten in gleichmäßigem Rhythmus.
    Dabei stießen sie Laute aus, die der Translator nur ungenügend übersetzte. Anscheinend vollzogen sie eine Art Fruchtbarkeitszeremonie.
    Da für Menschen ein Baramo wie der andere aussah, konnte Roi nicht erkennen, ob sich die beiden befreundeten Baykalobos in der Menge aufhielten.
    „Sie sind dabei", flüsterte Gucky, der nicht auf äußerliche Merkmale angewiesen war, „aber ihre Gedanken kreisen fast ausschließlich um die Eiablage."
    „Hoffentlich vergessen sie darüber nicht den eigentlichen Zweck der Reise", flüsterte Oro Masut.
    „Reise ist gut!" lispelte der Mausbiber. „Ich bin schon bequemer gereist."
    „Ruhe!"
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