Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0390 - Die CREST im Strahlensturm

Titel: 0390 - Die CREST im Strahlensturm
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Dephins Stimmchen. Es klang beleidigt. „Die Kraftstation ist abgeschaltet. Was Sie anmessen, ist nur die Reststrahlung der Reaktionskammer."
    „Können Sie den Reaktor nicht abschirmen?"
    „Womit?" zirpte Harl Dephin erregt. „Mit einem Energiefeld etwa? Dann würde die Energieemission des Felderzeugers erst recht angemessen werden."
    „Seien Sie bitte nicht beleidigt Dephin", meinte der Großadministrator in beschwichtigendem Tonfall. „Mir geht es ausschließlich um Ihre Sicherheit."
    „Risiken gibt es immer, Sir", erwiderte der Siganese. „Wenn der Einsatz erfolgreich verlaufen soll, muß ich dabei sein. Folglich haben Sie nur die Entscheidung zwischen dem Verzicht auf den geplanten Einsatz oder dem Eingehen eines gewissen Risikos."
    Roi grinste über Harls starkes Selbstwertgefühl.
    Aber so waren die kleinen Männer von Siga nun einmal. Ihre körperliche Winzigkeit verursachte im Umgang mit Erdgeborenen naturgemäß Komplexe, die irgendwie kompensiert werden mußten.
    Außerdem stellten die Siganesen mit Paladin tatsächlich eine unschätzbare Hilfe dar.
    „Ich denke, wir müssen es riskieren", sagte der Freihändlerkönig deshalb. „Ohne Paladin sind wir nur halb soviel wert."
    „Dafür könnte ich Sie umarmen Freibeuter!" zirpte Harl Dephin geschmeichelt.
    „Also gut", entschied Rhodan. „Wir gehen das Risiko ein. Hoffentlich brauchen wir es später nicht zu bereuen."
    Er gab dem Meßtechniker ein Zeichen, daß er weitergehen sollte. In den übrigen Sektionen des Schiffes verlief die Prüfung zufriedenstellend. Nur das Kraftwerk im Sockel des Einmann-Transmitters emittierte eine meßbare Reststrahlung. Daran war allerdings nichts zu ändern. Vor allem aber konnte der Einsatztrupp niemals auf die einzige Möglichkeit der Rückkehr verzichten.
    Andre Noir meldete, er hätte alle zweiundachtzig Besatzungsmitglieder hypnotisch beeinflußt. Der Hypno sah ganz grün im Gesicht aus; die Wirkung der Aufputschdroge schien nachzulassen. Nun kam die unweigerliche Reaktion des überbeanspruchten Geistes und Körpers.
    „Ich hätte es nie allein geschafft", bekannte Noir.
    „Die Telepathen haben mich unterstützt, indem sie zuerst den Bewußtseinsinhalt der Baramos sondierten so daß ich meine Parakräfte individuell ansetzen konnte."
    Perry Rhodan reichte ihm die Hand.
    „Vielen Dank, Andre. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Passen Sie gut auf sich auf. Ich lege keinen Wert darauf, daß Sie sich opfern, wenn es sich irgendwie vermeiden läßt."
    Noirs Gesicht wurde von einem breiten Grinsen überzogen.
    „Wie oft haben Sie mir das eigentlich schon gesagt, Großadministrator?"
    Rhodan lachte und schlug dem Hypno-Mutanten freundschaftlich auf die Schulter.
    „Ungezählte Male, mein lieber Andre."
    Er wurde ernst. Noir war einer der Männer, denen er tatsächlich freundschaftliche Gefühle entgegenbrachte. Ohne ihn und ohne die anderen Mutanten der ehemaligen Dritten Macht stünde die Menschheit heute nicht da, wo sie jetzt stand.
    Vielleicht wäre sie unter den ersten heimtückischen Angriffen technisch haushoch überlegener Rassen zugrunde gegangen, versklavt oder ausgerottet worden. Sogar jetzt, da die Menschheit über Machtmittel verfügte, die sich Perry Rhodan in der Anfangszeit seines Sternenreiches nicht einmal hätte träumen lassen, wäre der Einsatz auf Baykalob ohne Mutanten so gut wie unmöglich gewesen.
    „Hals- und Beinbruch!" murmelte er.
    Nachdem er sich auch von den anderen Mitgliedern des Kommandotrupps verabschiedet hatte, gab er das Zeichen zum Start.
    Mit maskenhaft starrem Gesicht verfolgte er von der Zentrale der CREST aus, wie der Diskus ablegte und sich rasch entfernte.
     
    *
     
    „Alles klar, Majestät", murmelte Oro Masut von seinem Fernbeobachtungsgerät aus. „Die Baramos sind alle zur gleichen Zeit erwacht. Niemand schöpft Verdacht."
    „Ich kann die Bezeichnung Majestät nicht mehr hören!" fuhr Roi seinen Leibwächter an. „Sag einfach >Sir<, das genügt."
    „Wie Maje ... äh ... Sir wünschen", murmelte der Ertruser gekränkt. „Leider bin ich kein Gedankenleser."
    „Ein Glück für die Menschheit", knurrte Roi.
    Unvermittelt wechselte er das Thema.
    „Noir, wie geht es Ihnen?"
    Aus dem hintersten Winkel ihres engen Verstecks kam ein Stöhnen.
    Roi Danton kroch hinüber; aufrechtes Gehen erlaubte der knappe Raum zwischen Zentralboden und der frisch eingezogenen Decke des Versammlungsraumes nicht.
    Andre Noir kauerte in seiner Ecke, die Hände gegen den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher