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039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone
Autoren: Ronald M. Hahn
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gewundert, dass Gorm es geschafft hatte, seine Einladung durchzusetzen.
    Diese Einschränkung war wohl ein Zugeständnis an die Gefährlichkeit der Fremden. Elys wäre es sicher lieber gewesen, wenn nur Matt am Fest teilgenommen hätte.
    Gorm saß vor der Kveenie auf einem kleinen Stuhl, der wiederum auf einem Tisch stand. Er ließ die Beine baumeln und nahm die guten Wünsche seiner Gäste huldvoll entgegen. Heute trug er Wildleder und Stiefel, während sich die Kveenie in ein grasgrünes Kleid gehüllt hatte. Matt war versucht, ein paar Worte mit Gorm zu wechseln, doch dazu ergab sich keine Gelegenheit, denn Elys saß neben der Kveenie und ließ ihn nicht aus den Augen.
    Der Blick der Polizeichefin sprach Bände. Als die Kveenie Matt bat, bei ihnen Platz zu nehmen, fühlte er sich zwar geehrt, aber auch unter Druck gesetzt. Einer der bewaffneten Empies folgte ihm, als er sich an den Tisch der Herrscherin gesellte. Die Bewachung war total, aber er hoffte, dass er Jaams' Botschaft richtig verstanden hatte. Wenn alles so ablief, wie er annahm, würde Elys sich selbst entlarven und die Kveenie mit eigenen Augen sehen, welche falsche Schlange sie an ihrem Busen nährte. Trotzdem wurde Matts Kragen mit jeder Minute enger - speziell dann, als er sah, wie sich Laara erneut ans Ohr griff. Dass die WCA-Männer ausgerechnet jetzt zuschlugen, hätte gerade noch gefehlt. Matthew hatte schon genug damit zu tun, Elys und Gorm unter einen Hut zu bringen - eine weitere Unwägbarkeit konnte tödlich sein.
    Matt wechselte einige Worte mit einem Bürokraten, den man ihm als Sekretär der Kveenie vorgestellt hatte. Dann wurde darum gebeten, die Mitte des Saales für den Tanz zu räumen.
    Matt war nur noch pure Aufmerksamkeit; alle seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Wenn die Anwesenden sich erhoben, war die Gelegenheit für einen Anschlag am günstigsten. Dann hatten die Leute nur noch Augen für ihre Partner, und…
    Gorm nickte der Kveenie zu, diese machte Anstalten, den Tanz zu eröffnen - und im selben Augenblick beugte sich Elys zu Matthew Drax hinüber, deutete auf das Fliegerabzeichen auf dem Oberarm seiner Montur und sagte: »Dieses Zeichen dort - was bedeuten die Worte ›Air Force‹ darauf?«
    Alles weitere geschah wie in Zeitlupe; als hätte sich die Zeit verlangsamt, um Matthew Drax seine Tat in allen Einzelheiten zu zeigen. Er kam hoch, griff in seine Kleidung, riss das Messer hervor und bohrte die Klinge bis zum Heft ins Herz der Kveenie.
    Elys kreischte wütend auf angesichts des unglaublichen Verbrechens.
    Die Kveenie fasste sich mit einem spitzen Schrei an die Brust, aus der Blut hervor quoll, dann fiel sie rücklings zu Boden, die Hände um das Messer verkrampft, doch unfähig es heraus zu ziehen.
    Der Empie, der Matt bewacht hatte, fuhr mit gezücktem Kurzschwert herum, doch bevor er den Attentäter richten konnte, flog eine alte Armeepistole in die Hand des Bediensteten Jaams.
    Und mit dem Schrei »Elender Mörder!« rammte er sie auf Matts Brust und drückte ab. Der Knall war ohrenbetäubend. Die Gäste spritzten in Panik auseinander. Überall erhob sich Tumult. Aruula wollte sich durch die Menge drängen, wurde jedoch von zwei Empies gepackt und aus dem Salon gezerrt.
    Matts Beine knickten ein. Die Anwesenden musterten ihn wie hypnotisiert, als er sich an die Brust griff und die Hände dann vor seine Augen hob. Sie waren blutverschmiert. Er stürzte zu Boden und blieb reglos neben der Kveenie liegen.
    »Niemand rührt sich von der Stelle!«, schrie Elys. Ihr Gesicht glühte im Triumph. »Die Kveenie wurde ermordet! Kraft meines Amtes als Chefin der Sicherheit übernehme ich kommissarisch das Kommando über das Nebelreich!« Sie schaute zu dem Bereich, wo Orville, Laara, Fost und Swafhard mit totenbleichen Gesichtern saßen. »Ergreift die Komplizen des Mörders! Ich entscheide später, wie mit ihnen zu verfahren ist! Gorm…«
    Sie blickte auf den kleinen Stuhl, doch der war leer.
    »Wo ist der Berater der Kveenie?«
    Alle schauten sich suchend um. Gorm war verschwunden. Elys' Lippen verzogen sich zu einem bösartigen Lächeln. »Er hat sich davon gemacht… Das sagt alles… Es gibt Hinweise, dass der hässliche Zwerg hinter diesem feigen Mord steckt.«
    Die Gäste schauten sich an und murmelten fassungslos durcheinander. Während Orville und seine Helfer mit den Empies rangen, fasste Laara ihren Ohrring und bellte einen Befehl.
    Das Echo der Explosion, die Sekunden später die Bunkerpforte sprengte,
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