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039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone
Autoren: Ronald M. Hahn
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sie den Armysten einen Sündenbock präsentieren. Wie er es auch drehte und wendete, am Ende konnte er nicht gewinnen. Er musste irgendwie aus dieser Klemme herauskommen. Aber wie?
    »Was geschieht mit mir, wenn ich die Tat begangen habe?«
    »Meine Leute werden dich und deine Gefährten zum Schein festnehmen und an die Oberwelt führen. Bei ihrer Rückkehr werden sie melden, euch den Tenaaken vorgeworfen zu haben.«
    Matt glaubte ihr kein Wort. Wahrscheinlich werden sie mich sofort nach der Tat erdolchen,
    dachte er. Bevor ich ein verräterisches Wort sagen kann. Ihm brach der Schweiß aus, doch er bemühte sich gleichmäßig zu atmen.
    Elys trat den Schreibtisch, öffnete eine Schublade und entnahm ihr einen Army-Dolch.
    »Damit wirst du die Tat begehen.«
    »Wann?«, fragte Matt innerlich schaudernd und steckte die Waffe ein.
    »Morgen, in aller Öffentlichkeit während eines Festes. Sobald ich das Wort ›Air Force‹ ausspreche.«
    »Air Force?«
    Elys nickte. »Geh jetzt.« Ihre Augen blitzten auf. »Und vergiss nicht: Kein Wort an deine Gefährten. Meine Empie hört jedes Wort mit, das in eurem Gemach gesprochen wird. Verplapperst du dich, wird keiner von euch die Nacht überleben!«
    ***
    Die Schweinebacken brachten Matt zu den Anderen zurück. Als er eintrat, stand Laara am anderen Ende des Raumes und fasste sich mal wieder ans Ohr. Sie wirkte überrascht, als sei gerade etwas passiert, womit sie nicht gerechnet hatte. Die restliche Gruppe umringte Matt und fragte ihn, was man von ihm gewollt hätte. Er rettete sich in die Lüge, er wäre über die Oberwelt verhört worden. Gleichzeitig bemühte er sich, an Laaras Lippenbewegungen zu erkennen, was sie vor sich hin murmelte. Erfolglos.
    Der Grund für ihre Überraschung war ihm allerdings klar: Sie hatte wieder Kontakt mit ihren Kollegen. Dies bedeutete, dass WCA- Agenten ganz in der Nähe sein mussten…
    Was sollte er tun? Er steckte in jeder Hinsicht in der Klemme. Einerseits war es gut, dass jemand im Anmarsch war, der sie aus dieser Zwangslage befreien konnte. Andererseits bedeutete eine Anklage wegen Hochverrats den sicheren Tod -oder Schlimmeres in der VR- Kammer des Weltrats. Und wenn die Agenten morgen nicht eingriffen, musste er für eine höchst zweifelhafte Rettung einen Mord begehen, oder sie alle würden sterben.
    Den Rest des Tages verbrachten die Gefangenen in ihrem luxuriösen Gefängnis. Am Abend wurden sie von Jaams bedient, der jedem einen Teller mit einem gebratenen Vogel von der Größe einer Taube servierte. Als er zu Matthew Drax kam, zwinkerte er ihm freundlich zu und sagte: »Gorm lässt dir für den gestrigen Ausflug danken. Er hat mit Interesse gelauscht und weiß, was dich bedrückt.«
    Matt kapierte die verschlüsselte Botschaft sofort: Der Berater der Kveenie wusste von dem Mordkomplott! Während Elys' Truppen die Gefangenen abhörten, hörte er offenbar Elys ab.
    »Gorm feiert morgen seinen achtundzwanzigsten Geburtstag«, sagte Jaams, bevor er wieder ging. »Er lädt euch alle zu einem Fest in den Roten Salon ein. Auch die Kveenie und Elys werden anwesend sein.«
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Matt starrte auf seinen Teller, sah den Vogel darauf aber kaum, so sehr wirbelten die Gedanken in seinem Kopf umher.
    Waren Jaams' Worte tatsächlich ein Hilfsangebot gewesen? Wusste Gorm von dem Mordauftrag - oder griff er vor lauter Verzweiflung nur nach jedem Strohhalm und machte sich etwas vor?
    Gedankenverloren stocherte Matt mit einer Gabel in dem Geflügel herum - als plötzlich ein leises knirschendes Geräusch seine Aufmerksamkeit fesselte. Zumal es aus dem Inneren des Vogels erklungen war!
    Matt pulte das Fleisch auseinander und stieß tatsächlich auf etwas, mit dem gebratene Vögel normalerweise nicht gefüllt werden. Er ließ es schnell zwischen seinen Beinen verschwinden.
    ***
    Der Rote Salon erinnerte Matt an ein Plüschbordell des 19. Jahrhunderts. In dem Raum waren ungefähr fünfzig Gäste anwesend, die sich mit Humpen in der Hand überall verteilten. Die Musikanten gaben sich große Mühe, es allen Recht zu machen. Bedienstete wieselten eifrig umher, standen vor kleinen Fässern und füllten die Tabletts. Die Bewohner des Nebelreiches schienen wahrhaft keine Not zu leiden; die unterirdische Grotte warf gute Erträge ab.
    Einzig die sechs »Außenweltler« saßen abseits - kein Wunder, wurden sie doch von bewaffneten Empies bewacht, die keine rechte Feierstimmung aufkommen lassen wollten. Matt hatte sich schon
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