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039 - Flucht in die Todeszone

039 - Flucht in die Todeszone

Titel: 039 - Flucht in die Todeszone
Autoren: Ronald M. Hahn
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erfüllt, und auf dem Boden wuchsen Gras, Gesträuch und Bäume aller Art.
    »Dies ist das wahre Reich Armystan«, sagte Gorm. Er deutete in die Tiefe. »Wenn ich bitten darf, Jaams?«
    Der junge Mann trat an die Wand und drückte einen Hebel. Von der Decke löste sich ein geräumiger Korb, der vier Menschen Platz bot, und senkte sich an einem Flaschenzug zur Luke hinab. Gorm sagte »Danke, Jaams«, dann schwang er sich auf Matts Schulter und hielt sich an dessen Schulterklappen fest. »Nun steig schon ein.«
    Matt kletterte in den Korb, Jaams ließ das Ding hinab, und wenige Sekunden später schwebten sie dem Boden entgegen. Matt staunte in alle Richtungen. Er kam sich vor wie in Jules Vernes Roman Die Reise zum Mittelpunkt der Erde.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte er, als sie unten angekommen waren und er sich in einem Areal umschaute, das vermutlich den gesamten Talkessel des Nebelreiches umfasste. Die Helligkeit war allgegenwärtig und kam von der Decke her. Phosphoreszierende Pilze, vermutete Matthew. In den Bäumen zwitscherten kleine Vögel, auf den Weiden grasten Biisons. Sie kamen an einen idyllisch gelegenen Teich, in dem Fische schwammen. Nicht weit davon befand sich ein Tümpel, in dem sich Wisaaun ihres Lebens freuten.
    Am anderen Ende der Grotte ragten Aluminiumhäuschen auf, vor denen halbnackte Kinder spielten. Da und dort erblickte Matt Erwachsene, die Früchte von den Bäumen ernteten und den Boden pflügten. Das Reich Armystan war ein geologisches und botanisches Wunder, von den Armysten in Hunderten Jahren erschaffen. Kein Wunder, dass Elys es nicht aufgeben wollte.
    Als sie sich einer Ortschaft näherten, erspähte Matt das Standbild einer jungen Frau. Sie wies eine gewisse Ähnlichkeit mit der Kveenie auf, trug aber Männerkleidung und eine Maschinenpistole in der Armbeuge. Ihre Kleider hatte der unbekannte Künstler so gut getroffen, dass Matt in ihr eine Angehörige der US-Army erkannte.
    »Wer ist das?«, fragte er.
    »Die erste Kveenie«, erwiderte Gorm. »Sie hat die Armysten in einer kalten und stürmischen Nacht an diesen Ort gebracht.« Er räusperte sich und deutete auf einen kleinen Felsen neben dem Ortseingang. »Nimm Platz, ich will dir eine Geschichte erzählen…«
    ***
    GORM: Die erste Kveenie und ihre Gefährten stiegen in die Grotten hinab und erkannten, dass sie ein Forschungslabor für genetische Experimente gefunden hatten. Aus Schriften, die sie fanden, erfuhren sie, dass man sich bemüht hatte, hier ein Tier zu züchten, das die Vorteile vieler Rassen in sich vereinte, hohe Erträge garantierte und vollständig verwertet werden konnte - eine so genannte »eierlegende Wollmilchsau«. Dieses genetische Monstrum sollte gewissen Kreisen in einem landesweiten Katastrophenfall das Überleben garantieren.
    Das Projekt war zwanzig Sommer vor
    »Kristofluu« angelaufen. Die Regierung hatte es beschlossen, und später war es von Kreisen unterstützt worden, die mit den politisch Mächtigen im Bunde waren. Kein Normalsterblicher durfte davon wissen Es dauerte lange, bis die erste Kveenie aus den Büchern der alten Besatzung genug gelernt hatte, um zu erkennen, dass die Erde in den Grotten aus genetisch behandeltem Mutter- boden bestand. Unterirdische heiße Quellen sorgten für Wasser und Wärme. Hier ließ es sich leben. Sie richteten sich häuslich ein und entwickelten eine Kultur, die vom Kampf gegen die Killerautomaten und die Oberwelt- Kannibalen geprägt war.
    Ich stamme in einer langen Linie von Seth und Deliah ab und damit von der ersten Kveenie, die durch eine genetische Substanz verseucht wurde. Doch wir waren nicht gelitten in Armystan und gingen hinaus an die Oberwelt. Ich wurde als Letzter in diesem Talkessel geboren. Nach dem Tod meiner Eltern irrte ich hilflos umher…
    Ich wusste alles, was auch sie gewusst hatten, so wie es war seit Anbeginn, und fand rasch den Weg zum Bunker. Die Kveenie, damals selbst noch ein Kind, nahm sich meiner an. Ich spürte das Band, das zwischen uns bestand - dass auch sie eine Nachfahrin der ersten Kveenie war. Manchmal weiß sie, was ich sagen will, bevor ich es ausspreche, und manchmal ist es umgekehrt…
    ***
    Am späten Abend, Matthew Drax war gerade erst vom Ausflug mit Gorm in die Gemeinschaftsunterkunft zurück gekehrt und hatte begonnen von der unterirdischen Welt zu berichten, ging die Tür erneut auf. Zwei breitschultrige Empies traten ein, und einer schnarrte: »Wer von euch ist Maddrax?«
    Da die Burschen ziemlich kriegerisch
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