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0385 - Gefangene der Echsen

0385 - Gefangene der Echsen

Titel: 0385 - Gefangene der Echsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatte. Einer mehr, der in den Tempel gebracht und dort gefangengehalten werden mußte, weil es für ihn kein Zurück in seine eigene Welt geben durfte.
    Als Gatnor sich wieder Reek Norrs Wohn-Ei zuwandte, sah er, wie Norr und der Fremde Astardis soeben das vor dem Ei geparkte andere Fahrzeug bestiegen. Der Fremde hielt dabei eine Waffe in der Hand, mit der er Norr bedrohte.
    Gatnor erstarrte mitten in der Bewegung.
    Astardis sah kurz zu ihm herüber, hob die Waffe und schoß. Gatnor duckte sich, und die Nadel knallte neben ihm gegen das Fahrzeug. Mit einem Sprung war Gatnor auf der Grasfläche und rannte auf Astardis zu, der sich geschickt in sein Fahrzeug schwang. Im nächsten Moment heulte der Antrieb auf, und ehe Gatnor es noch erreichen konnte, setzte sich Astaris’ Fahrzeug in Bewegung, schwang herum und hielt direkt auf den Oberpriester zu. Er ließ sich flach auf den Boden fallen, um nicht gerammt zu werden. Das Fahrzeug glitt auf seinem Luftkissen über ihn hinweg und prallte gegen sein eigenes. Es krachte und splitterte, dann löste sich Astardis’ Fahrzeug wieder und jagte mit hoher Geschwindigkeit südwärts davon.
    Mit einem Wutschrei kam Gatnor wieder auf die Beine. Seine blauweiße Toga war fleckig und zerknittert; ansonsten war nichts passiert. Der Oberpriester kümmerte sich nicht mehr um das Wohn-Ei, in dem er Norr ja nicht mehr finden würde. Er kehrte zu seinem beschädigten Fahrzeug zurück. Der Pilot kam wild gestikulierend heraus. Er besah sich den Schaden.
    »Wir sind nicht mehr lenkfähig«, zeterte er. »Dieser Schurke hat uns so gerammt, daß die Steuerung beschädigt wurde. Wir können ihm nicht mehr folgen.«
    Gatnor knurrte. Er hieb mit der Faust gegen das beschädigte Fahrzeug.
    »Bring diesen hier zu Fuß zum Tempel«, fauchte er, wirbelte herum und lief ins Wohn-Ei. Dort sah er die Spuren eines erbitterten Kampfes, die ihn aber nicht sonderlich interessierten. Er nahm den Fernsprecher in Betrieb und informierte den Tempel, daß er ein neues Fahrzeug benötigte, und zwar sofort.
    Auf den Tisch gestützt, starrte er zornig aus dem Fenster. Sein Verdacht, daß in Reek Norrs Wohn-Ei etwas nicht stimmte, hatte sich bestätigt. Er war auf dem schnellsten Weg hingeflogen, aber dennoch zu spät gekommen, weil er von diesem Menschen vor der Tür abgelenkt und aufgehalten worden war. Sonst hätte er vielleicht noch eingreifen können.
    Außer Reek Norr mußte sich noch Choash in dem flüchtenden Fahrzeug befinden, denn das Wohn-Ei war leer, und den Aussagen der anderen Priester zufolge mußte Choash den Fremden begleitet haben. Zudem war anzunehmen, daß auch dieser Zamorra und das Weibchen mit dem goldenen Kopffell in seiner Begleitung waren.
    Ungeduldig wartete Gatnor darauf, daß das Ersatzfahrzeug kam. Er wollte hinter den anderen her. Er bedauerte, daß er die anderen Luftkissenfahrzeuge mit den Bewaffneten schon in die Steppe vorausgeschickt hatte. Er hätte die Tempelkrieger vorhin hier gut gebrauchen können.
    Schließlich schwebte die Ersatzmaschine heran. Gatnor warf sich förmlich hinein. Er deutete nach Süden. »Hinterher«, schrie er. »Wir müssen den anderen einholen! Beeile dich, du Narr!«
    Der Pilot nickte mit verzerrtem Gesicht. Er beschleunigte das Luftkissenfahrzeug. Mit Höchstleistung seines Antrigbs jagte es in die Richtung, in der das andere Fahrzeug verschwunden war.
    »Ich kriege dich, Astardis«, keuchte Gatnor. »Und ich bringe dich um, du Teufel aus dem Abgrund des Frostes!«
    ***
    Astardis hatte sich nicht mehr aufhalten lassen wollen. Was Gatnor hier wollte, wußte er bis zu dem Moment nicht, als dieser sich auf ihn stürzen wollte. Da begriff der Dämon, daß Gatnor sich an ihm rächen wollte dafür, daß er ihn unter hypnotischen Zwang genomen hatte, um die Maschine zu zerstören und den Rückweg zu löschen. Aber Astardis hatte keine Lust, seine Zeit mit sinnlosen Auseinandersetzungen dieser Art zu vergeuden. Er wollte jetzt so rasch wie möglich erledigen, weshalb er sich hierher projiziert hatte. So wich er Gatnor aus und befahl Choash, dessen Luftkissenfahrzeug zu rammen, damit eine Verfolgung erschwert oder gar unmöglich gemacht wurde.
    Dann jagte die Maschine nach Süden, mit Choash als Pilot. Von einer Verfolgung war vorerst nichts zu bemerken. Das war gut. Astardis warf einen Blick nach hinten auf die Ladefläche. Dort befanden sich die beiden gefesselten Menschen. Der Dämon grinste. Er hatte erreicht, was er wollte. Er war der Druidin Teri Rheken
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