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0385 - Gefangene der Echsen

0385 - Gefangene der Echsen

Titel: 0385 - Gefangene der Echsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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den Rest ihrer Lebensspanne in unserer Welt verbringen müssen«, stellte Gatnor fest. »Es wird erhebliche Probleme der Anpassung geben. Es kann einen Kulturschock, geben - für sie und für uns. Und sie werden unsere größten Feinde sein, weil wir sie nicht in ihre Heimat zurück lassen können. Wir werden sie, um das alles zu vermeiden, töten müssen.«
    Keiner der anderen Priester der Kälte widersprach. Was machte es ihnen schon aus, die Fremden zu töten? Es waren schließlich keine Sauroiden. Sie waren fremder als das primitivste Tier.
    Nur einer der Priester wagte es, eine Idee in Worte zu kleiden:
    »Setzen wir sie gefangen«, schlug er vor. »Wenn sie keinen engeren Kontakt zu unserer Zivilisation bekommen, kann es uns gleichgültig sein, ob sie selbst einen Kulturschock erleiden, wenn keiner unseres Volkes in Mitleidenschaft gezogen wird. Aber wir können ihre Lebenskraft für weitere Experimente verwenden, sie also auf dem Altar opfern, statt sie sinnlos alle zugleich zu töten.«
    »Die Idee ist brauchbar«, entschied Gatnor von den Sümpfen eiskalt. »Also sperrt sie alle ausbruchsicher ein. Aber du, der du den Vorschlag machtest, wirst dafür sorgen, daß es ihnen gut geht, daß sie uns nicht verhungern. Das wäre Quälerei. Es soll ihnen an nichts mangeln außer an der Freiheit.«
    »Was werden wir der Bevölkerung sagen, wenn sie nach den Fremden fragt, deren Ankunft am Tempel bestimmt bemerkt worden ist?«
    »Wir werden ihnen die Schuld an der Zerstörung der Maschine geben«, sagte Gatnor. »Sie sind in Mengen durch das Tor geströmt und haben es überlastet. Damit wird man sich zufrieden geben müssen. Was mit ihnen geschieht, ist dann Sache des Tempels und sonst niemandes Sorge. Das ist die Erklärung für das Volk. - Auch für Reek Norr, unseren eifrigen Kontrolleur«, fügte er hinzu.
    Er wollte gerade gehen, um sich anderen Dingen zu widmen, als er es spürte. Er wie alle anderen. Sie waren nach dem Kontrollversuch immer noch in schwacher magischer Verbindung miteinander, und ihre innere Kraft machte sie aufmerksam, daß eine Störung des Weltengefüges auftrat.
    Dort, wo die Menschen in Mengen aufgetaucht waren, wiederholte sich der Vorgang. Nur kam diesmal einer allein - und er brachte Masse mit sich, wohingegen keine andere im Austausch verschwand.
    In jenem Bereich wurde die Echsenwelt unstabil…
    ***
    Astardis hatte nicht daran gedacht, daß Zamorra und die Druidin sich ebenfalls in Reek Norrs Wohn-Ei befanden und dort eigentlich hätten belagert werden sollen. Erst als das Luftkissenfahrzeug vor dem Wohn-Ei hielt, begriff der Dämon, daß er um ein Haar einen unverzeihlichen Fehler begangen hätte.
    Überrascht sah er sich um, nachdem er ausgestiegen war. Wo waren die Adepten, die das Haus belagern sollten? »Hast du den Befehl, den ich gab, zurückgenommen, Choash?« fragte er schroff.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, Fremder«, erwiderte Choash mürrisch.
    Astardis überlegte. Er mußte davon ausgehen, daß sich sowohl Reek Norr als auch die Dämonenjäger im Haus befanden. Wie sie miteinander klar kamen, wußte er nicht. Er wußte nur, daß er es mit Feinden zu tun haben würde. Und das teilte er Choash auch mit. »Du wirst mich verteidigen, falls einer von ihnen mich anzugreifen versucht. Und du wirst alles tun, daß sie zu meinen Gefangenen werden.«
    »Ja«, erwiderte Choash, immer noch mürrisch. Es gefiel ihm nicht, daß er diesem Fremden gehorchen mußte, aber er kam nicht gegen den Zwang an. Außerdem waren es ja doch nur Fremde, mit denen er es zu tun haben würde. Norr spielte keine Rolle, wenn das stimmte, was erzählt wurde, daß er äußerst schwach war.
    Astardis grinste.
    »Na, dann hinein, ohne anzuklopfen…«
    ***
    »Wir kriegen Besuch«, stellte die ständig wachsame Teri Rheken fest. Es war, als hätte der Verlust ihrer Druiden-Kraft ihre anderen Sinne überaus geschärft.
    »Wer kommt?« fragte Reek Norr, der sich in einen Sessel hatte sinken lassen. Er war so erschöpft, daß er am liebsten eingeschlafen wäre, aber das wollte er nicht riskieren. Er wollte erst wissen, wie er seinen Freunden helfen konnte. Erst hatte er gehofft, sie wären gekommen, weil sie eine Lösung zur Rettung der Echsenwelt gefunden hätten, aber das hatte sich schnell als Illusion herausgestellt.
    »Ich hab’ sie nur kurz gesehen«, sagte Teri. »Sie stiegen aus einem Luftkissenfahrzeug. Einer trägt eine Priestertoga, der andere ist ein Mensch.«
    »Boris oder Knight?« fragte
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