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0385 - Gefangene der Echsen

0385 - Gefangene der Echsen

Titel: 0385 - Gefangene der Echsen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra.
    Humphrey Bott räusperte sich. »Laßt die Leute doch herein, dann sehen wir, mit wem wir es zu tun haben.«
    »Bitte, öffne du«, schlug Reek Norr vor. Er wechselte einen schnellen Blick mit Zamorra und der Druidin.
    Zamorra nickte.
    Bott verließ das Wohnzimmer. Stimmen ertönten. Dann glitt die Zimmertür wieder auf.
    Sie erkannten sich auf Anhieb.
    »Choash!« stieß Zamorra hervor.
    Aber Teri Rhekens Überraschung war noch weitaus größer. Ihre Augen weiteten sich. Sie wich schrittweise zurück. »Du - du - du bist tot«, stieß sie hervor. »Du bist tot! Ich selbst habe dich getötet - Angelo diAstardo!«
    ***
    Gatnor von den Sümpfen sah die anderen Priester erschrocken an. »Es muß etwas geschehen«, stieß er hervor. »An jener Stelle in der Steppe jenseits der Dschungelberge muß eine undichte Stelle zwischen den beiden Welten sein! Wenn nun schon wieder jemand hindurch kam, kann das nur bedeuten, daß es auch in Zukunft häufig möglich ist!«
    Ihnen allen wurde schlagartig klar, was das bedeutete.
    Möglicherweise ein ständig existierendes Tor…?
    Aber beim ersten Mal, als diese drei Dutzend Menschen herüber kamen, hatte ein Masse-Ausgleich stattgefunden. Diesmal nicht! Es mußte verhindert werden, daß später größere Menschenmengen ohne Austausch hierher kamen.
    Und der ständige Durchgang mußte, wenn möglich, stabilisiert werden. Er konnte der Ausgangspunkt werden für die seit Jahrzehntausenden erhoffte Angleichung der beiden Welten, der Existenz-Wahrscheinlichkeiten… wenn man diesen Durchgang ausweitete, ihn sich über die gesamte Echsenwelt ausbreiten ließ, dann mußte diese Angleichung doch zwangsläufig geschehen!
    Es gab eine Menge zu tun.
    »Zeichnet diese Stelle in die Kartenprojektion ein«, befahl Gatnor. »Vielleicht wird es einmal sehr wichtig. Versucht, Bezugspunkte zu finden, die damit zu tun haben könnten. Möglicherweise gibt es weitere Stellen in unserer Welt, die über ähnliche Grundvoraussetzungen verfügen wie dieser Punkt. Dann kann man dort ebenfalls ansetzen. Ich will, daß nichts außer acht gelassen wird. Nichts! Und richtet eine Expedition aus. Drei Luftkissenfahrzeuge, mit bewaffneten Adepten an Bord. Ich fliege selbst dorthin. Ich will wissen, wer in unsere Welt gekommen ist, und mir auch dieses Tor selbst ansehen. Und ich werde es gemeinsam mit Reek Norr tun.«
    Die anderen sahen ihn überrascht an. »Gemeinsam mit Norr?«
    Orrac Gatnor bestätigte. »Natürlich! Diesmal werde ich ihn an den Entschlüssen, die zu fassen sind, selbst beteiligen. Dann kann er hinterher nicht kommen und Vorwürfe erheben! Er wird Mitwisser, er wird Berater, er wird dieselbe Verantwortung tragen wie ich.«
    Und das, fügte Gatnor in Gedanken hinzu, verwässert zugleich seine Überwacher-Funktion! Wie soll man etwas überwachen und kontrollieren und eventuelle Übergriffe verhindern, wenn man selbst Beteiligter ist? Und von den eventuellen Übergriffen braucht er ja nichts zu erfahren, falls sie erforderlich sein sollten…
    Gatnor beglückwünschte sich zu dieser Idee, auf die er eigentlich schon viel früher hätte kommen können. Er würde diesen Norr diesmal einseifen.
    Zufrieden zog er sich in seinen Meditations- und Forschüngsraum zurück, der ihm innerhalb des Tempels zur Verfügung stand. Dort gab es eine Fernsprecheinrichtung, und über sie versuchte er Reek Norr in dessen Wohn-Ei anzurufen,, um ihm sein Kommen und seine Absicht, ihn auf die Exkursion mitzunehmen, vorzubereiten. Dann sparte er später Zeit.
    Und da war noch etwas, das getan werden mußte.
    Gatnor nahm einen langen Dolch aus einem Wandfach. Er hatte sich sagen lassen, daß der Fremde Astardis gegen die Betäubungsschüsse aus Norrs Nadelwerfer immun gewesen war. Gegen einen Dolchstoß würde er es nicht sein.
    Gatnor bestrich die Klinge gründlich mit einem Gift, das absolut tödlich war. Er wollte sicher gehen, daß Astardis auch wirklich starb. Dann schob er den Dolch in die verzierte Scheide zurück und verbarg die Waffe in den Falten seiner Toga. Wann und wo auch immer er auf Astardis traf, war er jetzt bereit, ihn zu töten.
    Er empfand sein Vorhaben nicht als Mord. Priester der Kälte hatten schon immer völlig andere Begriffe von Recht und Moral besessen als der Rest der Sauroiden.
    Nach dieser Vorbereitung rief Gatnor Reek Norrs Wohn-Ei an.
    Aber dort meldete sich niemand…
    ***
    »Ich will sie lebend«, schrie Astardis. »Beide!« Dabei deutete er auf Zamorra und die Druidin, die vor
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