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084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi

Titel: 084 - Machetta, Sumpfhexe vom Mississippi
Autoren: Larry Brent
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    »Vorsicht!«
rief Larry Brent noch. Er sah das Unheil kommen.
    Doch es war
schon zu spät.
    Der
Taxichauffeur trat auf die Bremse. Der Wagen wurde wie von einer Faust
herumgerissen und rutschte quer über die Straße.
    Den Mann
erwischte es.
    Wie ein
Gespenst war er plötzlich vor dem um die Ecke kommenden Wagen aufgetaucht und
wie eine Spukgestalt, die niedergewalzt wurde, verschwand er wieder.
    Der Fremde
wurde vom rechten Kotflügel erfaßt und durch die Luft geschleudert. Zehn Meter
vom Ort des Unfalls entfernt, landete er auf dem Gehweg der anderen
Straßenseite und rührte sich nicht mehr.
    Auf den
ersten Blick war dies nicht mehr als ein normaler, bedauernswerter Unfall, in
den Larry Brent völlig unbeteiligt verwickelt wurde.
    Aber daraus
wurde eines der dramatischsten Kapitel seines Lebens.
    »Verdammter
Mist!« Der Chauffeur schrie es noch heraus, als der Wagen zentimeterdicht neben
der Straßenlaterne vorbeisauste. Er wurde nach vorn geschleudert und schlug mit
der Brust gegen das Steuerrad.
    Alles lief
blitzschnell ab, doch Larry Brent reagierte ebenso. Er riß den Kopf auf die
Beine, streckte seine Hand aus und drückte zugleich auch den Kopf seiner
Begleiterin herunter.
    »Beine
anziehen!« brüllte er.
    Plötzlich
ging ein Ruck durch den Wagen. Das Fahrzeug stand und war nirgends gegengeprallt.
    Sekundenlang
war Larry Brent wie benommen. Die hübsche Begleiterin an seiner Seite war
kreidebleich. »Alles okay?« fragte Larry leise, während er sich aufrichtete.
    »Der Kopf
sitzt noch auf den Schultern, Larry.« Maria-Rosa Mojales lächelte matt. Die
Achtzehnjährige war unverletzt, und Larry, mit dem sie sich seit geraumer Zeit
schrieb, fuhr behutsam über ihr schwarzes, fülliges Haar. Das Mädchen hielt
sich seit einer Woche in New York auf. Sie hatte Larrys Adresse ausfindig
gemacht. X-RAY-3 hatte die charmante gutaussehende Spanierin, die ein seltsames
Schicksal hinter sich hatte, auf einer Hazienda am Fuß der Pyrenäen
kennengelernt.
    Maria-Rosa
hatte noch nicht wieder festen Fuß fassen können. Ruhelos reiste sie durch die Welt
und sammelte neue Eindrücke, um auf andere Gedanken zu kommen. Larry war vor zwei
Tagen in New York eingetroffen und hatte ihre Nachricht vorgefunden. Der
heutige Abend gehörte ganz ihnen. Nach einer ausgedehnten Spazierfahrt
entschloß sich Larry, seinem Gast das New Yorker Nachtleben zu zeigen. Da dies
eine feuchtfröhliche Angelegenheit war, verzichtete er auf die Mitnahme seines
Lotus Europa und fuhr lieber mit dem Taxi.
    »Den Burschen
kaufe ich mir! An dieser Stelle die Straße zu überqueren! Das schlägt dem Faß
den Boden aus!« maulte der Taxifahrer. Er riß die Tür auf. Mit der anderen Hand
tastete er nach seiner Stirn. Direkt neben der Schläfe hatte er eine
Platzwunde. Seine linke Augenbraue war aufgerissen und geschwollen.
    »Aber das
gibt es doch nicht!« rief der Fahrer in dem Augenblick. »Der Kerl rennt davon!«
    Larry Brent,
schneller aus dem Unfallwagen als der Fahrer, glaubte seinen Augen nicht zu trauen.
    Der Mann, der
von dem Taxi auf die Seite geschaufelt worden war, sprang auf und rannte weg!
    Der
Taxifahrer riß Mund und Augen auf.
    Auch Larry
mußte zweimal hinsehen. Die Wucht des Aufpralls war so heftig gewesen, daß der
Passant zumindest verletzt hätte sein müssen.
    Warum rannte
der Mann davon?
    Larry
spurtete los. Er sah den Fliehenden zwischen zwei Häuserblöcken verschwinden,
X-RAY-3 geriet bei der Verfolgung in einen finsteren, übelriechenden Hinterhof,
wie sie hier in diesem Stadtbezirk nicht selten waren.
    »Hallo?« rief
Larry, und seine Stimme verebbte. Keine Antwort, kein Geräusch. »So laufen Sie
doch nicht weg! Wir wollen Ihnen helfen.«
    Der Mann
hatte entweder einen Schock erlitten, oder er war verrückt. Eine andere
Erklärung konnte sich Larry im Moment nicht denken.
    X-RAY-3
kehrte zum Fahrer zurück. Maria-Rosa hatte den Wagen verlassen und vertrat sich
die Beine. Sie war unverletzt, und der Unfall hatte sie weniger erschreckt, als
dies im ersten Moment schien.
    »Dumme Sache«,
murmelte der Fahrer. »Hier spaziert für gewöhnlich kein Mensch herum, und
ausgerechnet heute abend muß das passieren. Ich hoffe, es ist niemand von Ihnen
verletzt?« sagte er zu der Spanierin und blickte dann auch Larry Brent an. Er
selbst versorgte sich mit einem Pflaster aus dem Verbandskasten.
    Larry drehte
sich noch mal um und kontrollierte die Straßenecke, wo der unbekannte Passant
hingeschleudert wurde.
    »Komische
Sache das«,
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