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0380 - Das Zeitkommando

Titel: 0380 - Das Zeitkommando
Autoren: Unbekannt
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Muster schien sie aus weiter Ferne näher zu kommen, vorbeizugleiten und dann irgendwo im Nichts zu versinken.
    Rhodan war allein. Noir, Kakuta und Gucky waren verschwunden, als hätte es sie nie gegeben. Rhodan wußte, daß diese drei den gleichen Eindruck hatten. Jeder war für sich allein auf dieser Reise durch die Zeit zurück in die ferne Vergangenheit.
    Aber Rhodan konnte denken, richtig und logisch denken. Er war nicht entmaterialisiert im eigentlichen Sinne, wenn er auch in der Jetztzeit nicht mehr existierte.
    Er existierte nur noch im Rückstrom der Zeit.
    Und er stürzte...
    Aber er sah dabei noch immer die Wände des Kessels, leicht verschwommen und im Hintergrund der wirbelnden Farben. Alle Farben und Muster schienen aus diesem Kessel zu kommen, der das absolute Nichts verkörperte.
    Immer schneller wurden die Bewegungen, immer rasender und wahnsinniger. Alles das hatte Rhodan schon einmal erlebt, als er in die Zeitfalle der Meister der Insel geriet und mehr als fünfzigtausend Jahre in die Vergangenheit geschleudert wurde, aber damals befand er sich in der vertrauten Umgebung seines Schiffes, nicht im Transmitter selbst.
    Es gab Unterschiede.
    Er vermochte nicht, die Zeitdauer des Sturzes abzuschätzen, er bemerkte nur, daß die Bewegungen plötzlich wieder langsamer wurden.
    Er näherte sich dem von Natrin Koczon berechneten Zeitpunkt, und damit begann die ferne Vergangenheit eine Realität zu werden.
    Als erster schälte sich Andre Noir aus dem Farbenwirbel, nahm Gestalt an und schwebte dann neben Rhodan. Sekunden später erschien auch Tako Kakuta, und schließlich Gucky.
    Langsam sanken sie nach unten, dem Metallkreis entgegen. Und als ihre Füße den festen Boden berührten, standen sie allein in der Zeittransmitterhalle.
    Natrin Koczon und die terranischen Wissenschaftler waren verschwunden. Sie wurden erst in vielen tausend Jahren geboren.
    Es war jetzt 7682 Jahre vor Christi Geburt nach irdischer Zeitrechnung.
     
    2.
     
    Oberst Iza Hosessos, der militärische Kommandant der Rettungszentrale, war ungehalten. Er hatte durchaus nichts gegen die Zeitexperimente Nayn Ichtracs, denn schließlich war er ein gebildeter Lemurer aber es paßte ihm nicht, daß der Zeitexperte sich ständig gegen seine Anordnungen auflehnte.
    Hosessos saß in seinem Büro und sprach über Bildfunk mit seinem Vorgesetzten auf Scimor.
    „Ich weiß, General Tarason, daß es bei Ihnen gerade Mitternacht vorbei ist und ich Sie geweckt habe, aber ich muß mich nach meiner eigenen Diensteinteilung richten. Und wenn Sie nicht bald dafür Sorge tragen daß dieser Nayn Ichtrac etwas höflicher und gehorsamer wird, dann können Sie sich einen anderen Kommandanten für die Rettungszentrale suchen. Ich komme mir hier höchst überflüssig vor."
    Die Antwort wurde in höflichem, aber bestimmten Tonfall gegeben: „Mein lieber Hosessos, regen Sie sich nur nicht auf. Ich verzeihe Ihnen ja, daß Sie mich aus dem Schlaf rissen, aber kommen Sie mir nur nicht mit lächerlichen Beschwerden. Ich kenne Ichtrac sehr gut, und ich weiß daß er niemals daran denken würde Ihnen absichtlich Ärger zu bereiten. Aber er ist Wissenschaftler und kein Soldat. Es muß ihm von Natur aus schwerfallen, sich an Ihre Dienstgebräuche zu gewöhnen. Lassen Sie ihn doch gewähren, dann haben Sie auch keinen Arger. Seine Experimente sind für uns alle von größter Wichtigkeit. Das müssen Sie einsehen."
    „Wichtigkeit!" Der Kommandant schnaufte verächtlich. „Möchte wissen, was daran so wichtig ist, wenn Ichtrac Gegenstände und Menschen in die Vergangenheit schickt. Er stiftet damit doch nur Verwirrung bei unseren Vorfahren und..."
    „Es wäre zu kompliziert, lieber Oberst, Ihnen erklären zu wollen was ein Zeitparadoxon ist, aber Sie dürfen mir glauben, daß wir allein aus der Beobachtung der Vergangenheit eine Menge lernen und unsere Lehren ziehen. Einmischen dürfen wir uns natürlich nicht in die damaligen Geschehnisse, und ändern schon gar nicht. Das ist oberstes Gesetz - aber Sie können sich darauf verlassen, daß Ichtrac sich daran hält. Nur unter dieser Bedingung darf er überhaupt arbeiten."
    „Das beruhigt mich ungemein, General." Iza Hosessos schien in der Tat ruhiger zu werden, nachdem er sich seinen Ärger von der Seele geredet hatte. „Gibt es etwas Neues auf Scimor?"
    „Nichts, Oberst. Wann schicken Sie das Kurierschiff?"
    „Morgen, General. Und was ich über Ichtrac sagte - nehmen Sie es mir nicht übel. Aber es mußte mal raus, Sie
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