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0380 - Das Zeitkommando

Titel: 0380 - Das Zeitkommando
Autoren: Unbekannt
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verstehen?"
    „Ja, ich verstehe. Behandeln Sie ihn wie einen Zivilisten, und Sie werden sehen, wie gut Sie dann mit ihm auskommen. Er ist nun mal kein Soldat, das kann ich nicht oft genug wiederholen. Und nun möchte ich schlafen."
    „Gute Nacht, General. Das Kurierschiff geht so bald wie möglich ab."
    Der Bildschirm erlosch. Hosessos starrte noch eine Weile auf die matt gewordene Scheibe, dann lehnte er sich zurück und schloß die Augen.
    Kommandant eines Stützpunktes, der wohl niemals benötigt werden würde - das war er.
    Abgeschoben auf ein Nebengleis, nichts weiter.
    Und er ahnte in dieser Sekunde noch nicht, wie schnell sich das alles ändern sollte...
     
    *
     
    Nayn Ichtrac, der geniale Konstrukteur des Zeittransmitters, bereitete ein neues Experiment vor. Diesmal beschloß er, sich selbst in die Vergangenheit zurückzuversetzen und mit Hilfe der Automatik nach einer genau berechneten Frist selbständig zurückzukehren - in die Gegenwart. Er wollte einen Zeitpunkt wählen, der weit vor der Landung der ersten Lemurer auf diesem Planeten lag. Da aber der Transmitter nur eine Leistungsfähigkeit von fünfzehntausend Jahren besaß, mußte er eine noch nicht ausprobierte Wiederholschaltung in Kauf nehmen. Er war nicht ganz sicher, ob seine Theorien in dieser Hinsicht stimmten.
    Natürlich hätte er auch seinen Assistenten schicken können, aber der Versuch reizte ihn viel zu sehr, als daß er darauf verzichtet hätte, unmittelbar Beteiligter zu sein.
    „Sie können sich auf mich verlassen, Nayn Ichtrac", versicherte Asi Movogt, der erste Assistent des Wissenschaftlers „Sollte die automatische Wiederholschaltung nicht rechtzeitig einsetzen, werde ich die Kontrollen manuell betätigen. Wir haben alles genau durchgerechnet, und es gibt keinen Fehler."
    „Der Transmitter - vergessen Sie das nicht! - muß seine Energien für die zweite Versetzung aus seiner Relativzukunft nehmen. Genau dasselbe gilt für die dritte und vierte. Aber es muß möglich sein, weil das Gerät ja in dieser Zukunft, also in unserer Gegenwart, real existiert. Wir verstoßen gegen keins der bekannten Naturgesetze."
    Asi Movogt, der die Meßinstrumente keine Sekunde aus den Augen ließ, stutzte plötzlich. Er betrachtete die zitternden Zeiger auf den Skalen genauer, dann wurde er plötzlich blaß und wich zurück. Erschrocken deutete er auf die Kontrollen.
    „Was ist das, Meister? Der Transmitter arbeitet..."
    Nayn Ichtrac hatte das Erschrecken seines engsten Mitarbeiters wohl bemerkt, beherrschte sich aber. Er ahnte bereits, was geschah, aber sein Verstand weigerte sich, das Ungeheuerliche zu fassen. Natürlich hatte er immer damit rechnen müssen, daß eines Tages der Zeittransmitter von Leuten in Betrieb genommen wurde, die heute noch gar nicht existierten. Er hatte immer vor diesem Augenblick Angst gehabt, ohne zu wissen, warum. Aber daß es gerade jetzt geschah, vor dem geplanten Versuch, ärgerte ihn besonders.
    Obwohl es ein gutes Zeichen war. Denn würde es niemals geschehen, wäre das der untrügliche Beweis dafür, daß sein Werk in der Zukunft nicht mehr arbeitete, so wie die Menschen der Gegenwart behaupteten, es würde niemals eine Zeitmaschine geben, weil bisher noch niemand aus der Zukunft in die Gegenwart gekommen sei.
    „Wie kann der Transmitter zu arbeiten beginnen...?" fragte Asi Movogt noch einmal.
    „Niemand hat..."
    „Doch", unterbrach ihn der Wissenschaftler. „Jemand hat! Beeilen Sie sich, Movogt.
    Schicken Sie alle anderen aus dem Transmitterraum und schließen Sie ab. Niemand darf herein. Wir müssen erst wissen, wer uns da einen Besuch abstattet - falls er gerade zu uns kommt. Er kann genausogut an unserer Gegenwart vorbei weiter in die Vergangenheit zurückstoßen. Nun tun Sie schon, was ich Ihnen sage. Für Fragen ist später noch Zeit genug."
    Asi Movogt zögerte nicht mehr länger, als er die ernste Miene seines Chefs sah. Er hatte begriffen, was dieser andeuten wollte, und da er selbst nach Ichtrac der größte Zeitspezialist der Lemurer war, hatte er Verständnis für dessen Bedenken. So schnell er konnte, lief er, den Befehl auszuführen.
    Nayn Ichtrac starrte inzwischen fasziniert auf die Kontrollen und versuchte, einige Berechnungen anzustellen. Es mußte doch möglich sein, die Ankunft des Reisenden aus der Zukunft genau vorzubestimmen, falls dieser überhaupt plante, in der Gegenwart zu materialisieren. Vielleicht wollte er den Konstrukteur des Zeittransmitters kennenlernen, und da das bisher
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