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0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra gehofft hatte. Die Falle oben im Hotelzimmer war nur auf Zamorra und Nicole abgestimmt worden, auf niemanden sonst. Astaroth wollte kein Aufsehen erregen. Es hätte sein können, daß zwischendurch ein Zimmermädchen eingetreten wäre, um irgend etwas zu richten oder zu ergänzen. Der Tod des Mädchens hätte das Hotel in Aufruhr versetzen können.
    Und zwar, bevor Zamorra In die Falle ging.
    »Kommen Sie mit«, bat Zamorra. Der Page und Nicole folgten ihm zum Lift. Zu dritt ließen sie sich in die Tiefetage tragen, in der sich die große Hotelgarage befand. Zamorra blieb im Lift.
    »Ist das Gepäck schon im Taxi?« fragte er.
    »Noch nicht.«
    »Laden Sie es nicht ein«, bat er den Pagen. »Statt dessen geben Sie dem Fahrer diesen Zettel, den Geldschein und diese Silberscheibe. Er soll unbedingt tun, was auf dem Zettel steht, auch wenn es ihm noch so ungewöhnlich vorkommt. – Ihnen kommt das alles auch sehr ungewöhnlich vor, nicht wahr?«
    »Ja, Sir.«
    »Machen Sie sich nichts draus. Es ist sehr wichtig – vielleicht sogar lebenswichtig, daß meine Bitten hundertprozentig erfüllt werden. Hier…«, und er drückte dem Pagen noch einmal ein großzügiges Trinkgeld in die Hand.
    Der Junge lief zum Taxi hinüber und händigte dem Fahrer Zettel, Banknote und Amulett aus. Nicole sah Zamorra verständnislos an. »Was soll das?« fragte sie.
    »Abwarten.«
    In der Tiefgarage war es kühl. Auf Nicoles Körper bildete sich eine Gänsehaut.
    Der Page kam langsam zurück. Zamorra verfolgte vom Lift aus, wie der Fahrer den Zettel betrachtete und las. Er sah einmal kurz verblüfft herüber, dann zuckte er mit den Schultern. Der Geldschein ersetzte die bisherigen Kosten bei weitem und zeigte sich noch als großzügiges Trinkgeld. Der Mann verstand zwar nicht, warum er das tun sollte, was Zamorras Auftrag besagte, aber – Geld stinkt nicht.
    »Was hast du ihm geschrieben?« fragte Nicole flüsternd. Sie lehnte sich an Zamorra.
    »Beobachten Sie, die Silberscheibe aufmerksam«, zitierte Zamorra.
    »Fahren Sie langsam aus der Tiefgarage. Sobald die Scheibe aufleuchtet, stoppen Sie und fahren so schnell wie möglich zurück. Mit Vollgas. Schäden werden ersetzt, falls sie durch die Rückwärtsfahrt entstehen.«
    »Du bist verrückt«, sagte Nicole. »Was soll das?«
    »Das Amulett«, raunte Zamorra, »gaukelt Personen außerhalb des Taxis vor, wir säßen im Fond. Ich habe es entsprechend präpariert. Und es wird den Fahrer warnen.«
    Das Taxi rollte an und schob sich dann langsam die Rampe hinauf, die aus der Tiefgarage ins Freie führte. Unwillkürlich hielt Zamorra den Atem an. Der Chevrolet verschwand durch das große Tor und…
    Bremsen kreischten. Etwas ratschte, dann heulte der Motor auf. Sekunden später zuckte ein Blitz auf. Gleißende Helligkeit drang von draußen in die Tiefgarage, während das Taxi rückwärts die Rampe herunterraste.
    Der Fahrer hieb wieder auf die Bremse. Der Wagen stoppte. Die Handbremse wurde hörbar festgezogen, dann sprang der Mann aus dem Wagen.
    Das gleißende Licht war erloschen.
    Der Fahrer taumelte neben dem Wagen, schien nichts sehen zu können.
    Kein Wunder, dachte Zamorra, bei dieser Helligkeit…
    Draußen war eine magische Bombe explodiert.
    Zamorra lief zum Taxi und rief dabei das Amulett. Es zuckte aus dem Wagen heraus in seine Hand. Er sprach den Fahrer an. »Sie sind geblendet, Sir?«
    »Ja, zum Teufel«, keuchte der. »Mann, was war das? Ich bin blind! Was haben Sie mit mir gemacht, Sie Dreckskerl… ?«
    »Langsam«, mahnte Zamorra. »Halten Sie einen Moment still. Nicole… ich brauche den Kristall.«
    »Was haben Sie vor? Bleiben Sie mir vom Leibe«, keuchte der Fahrer.
    Er tastete nach seinem Wagen. Wahrscheinlich wollte er eine Pistole aus dem Handschuhfach holen. Nicole öffnete derweil Zamorras Koffer, der neben den anderen noch draußen stand, und fand den Dhyarra-Kristall.
    Sie warf ihn dem Gefährten zu.
    »Jetzt halten Sie endlich still, Sie Zappelphilipp«, fuhr Zamorra den Fahrer an. Er benutzte den Dhyarra-Kristall. Bläuliches Licht floß. Die angegriffenen Sehnerven des Mannes wurden regeneriert und wieder aufgebaut. Von einem Moment zum anderen konnte er seine Umgebung wieder erkennen. Er starrte Zamorra wütend und verwirrt an, in dessen Hand das helle blaue Funkeln des Dhyarra-Kristalls wieder nachließ.
    »Das war eine Bombe«, keuchte der Fahrer. »Sie haben mich auf eine Bombe zufahren lassen, Sie Schwein! Ich wäre fast draufgegangen…«
    »Sie
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