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0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston
Autoren: Werner Kurt Giesa
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können.
    »Zeig ihn mir«, flüsterte Zamorra. Er konzentrierte sich auf seinen Wunsch und prägte diese Wunschvorstellung dem Amulett ein. Dann drehte er sich langsam um.
    Mr. Staroth saß noch an seinem Tisch. Sekundenlang kreuzten sich die Blicke der beiden Männer.
    Staroths Gestalt verschwamm.
    Zamorra fühlte das Pulsieren des Amuletts in seiner Hand. Er sah Staroth als… ein unbeschreibliches Etwas. Das Amulett durchdrang die Tarnung und zeigte ihm den Dämon hinter der menschlichen Gestalt, aber Zamorras Verstand war nicht in der Lage, dessen wahres Aussehen zu verarbeiten. Der Eindruck währte auch nur wenige Herzschläge lang, dann stabilisierte sich die Fassade Staroths wieder vor Zamorras Augen.
    Staroth erhob sich und ging davon.
    ***
    »Hinterher«, flüsterte Nicole. »Sonst verlieren wir ihn.«
    Sie erhob sich von ihrem Liegestuhl. Zamorra faßte ihre Hand und hielt sie fest. Er schüttelte den Kopf.
    »Zu gefährlich.«
    »Aber vielleicht können wir verhindern, daß er irgend etwas – macht«, stieß Nicole hervor. »Er ist bestimmt nicht hier, weil er ein paar Tage Urlaub machen will. So etwas gibt’s in der Hölle nicht.«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. »Nein«, sagte er dann. »Ich bin sicher, er wartet nur darauf, daß wir ihm folgen. Er hat mich trotz allem erkannt, spätestens in dem Moment, als ich das Amulett benutzte. Mit seinem Weggehen stellt er uns eine Falle. Ich werde ihm den Gefallen nicht tun.«
    »Was dann?«
    »Abreisen«, sagte Zamorra. »Damit rechnet er nicht.«
    Nicole schluckte. »Du bist ja sehr vorsichtig geworden. Aber gut. Wenn du meinst…« Sie setzte sich in Bewegung.
    »Bleib hier«, sagte Zamorra.
    »Warum? Ich muß mich anziehen, die Koffer packen und…«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er. »Das wird ein Bediensteter übernehmen, das Kofferpacken und Herunterschleppen. Auf ihn wird die Falle nicht ansprechen. Ich bin sicher, daß Astaroth bereits in diesem Moment unser Zimmer so präpariert, daß es für uns zur Todesfalle wird.«
    »Und den Hotelburschen schickst du in diese Falle?«
    »Sie wird nicht zuschlagen, verlaß dich drauf. Ich versehe den Mann mit einem Schutz, ohne daß er es merkt.«
    Der Kellner kam zurück und suchte nach Astaroth, konnte ihn aber nicht entdecken. »Schicken Sie uns bitte einen Pagen her«, bat Zamorra.
    Wenig später tauchte ein junger Bursche vor ihm auf.
    Blitzschnell wob Zamorra ihn in einen Schutzzauber ein. Für den Pagen veränderte sich nichts. Der Vorgang wurde ihm nicht einmal bewußt.
    Zamorra beauftragte ihn, die Koffer zu packen und in die Garage zu bringen, gleichzeitig ein Taxi in eben diese Hotelgarage zu bestellen.
    »Sie reisen ab, Sir? Aber das ist eine ungewöhnliche Zeit… sind Sie mit unserem Service nicht zufrieden?«
    »Sehr sogar«, versicherte Zamorra. »Wir gehen zur Rezeption und lassen uns die Rechnung geben.«
    Der Page sah verwirrt von Zamorra zu Nicole, die sich in ihrem winzigen Bikini angesichts der veränderten Situation recht unwohl zu fühlen begann. Zamorra drückte dem Jungen einen Geldschein in die Hand.
    »Machen Sie schon«, verlangte er.
    Verwirrt nickte der Page und eilte davon.
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte Nicole. »Das ist das erste Mal, daß wir vor einem Gegner die Flucht ergreifen.«
    »Ja«, sagte Zamorra. »Gehen wir.«
    Ein paar Minuten später erreichten sie die Rezeption. Dort war man auf die überraschende Abreise nicht gefaßt gewesen. Der Empfangschef wollte den Geschäftsführer bemühen. »Bemühen Sie lediglich ihren Computer und lassen Sie die Rechnung ausdrucken«, bat Zamorra.
    Er füllte einen Scheck aus und unterschrieb. Die Prozedur dauerte eine Weile. Zamorra zeigte keine Ungeduld. Nicole schon eher. Zamorra wunderte sich bei ihrer sparsamen Bekleidung nicht. Nacktheit war für sie normalerweise kein Problem, aber eine Flucht ohne Ziel nur in Badekleidung anzutreten, war doch etwas eigenartig… Zamorra schrieb etwas auf einen Zettel.
    Der Page erschien in der Halle und kam auf Zamorra zu.
    »Das Taxi wartet unten in der Tiefgarage«, sagte er.
    Zamorra musterte ihn, während er das Amulett berührte. Er tastete den Pagen telepathisch ab, suchte nach Fremdeinflüssen – und fand sie.
    Der Junge war vom Hauch dämonischer Magie berührt worden. Sie hatten ihn nicht beeinflussen und ihm auch nicht schaden können, weil der Zauber, den Zamorra gewoben hatte, wirkte. Zamorra atmete auf. Offenbar hatte Astaroth genauso reagiert, wie
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