Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
haben doch die Anweisung auf dem Zettel befolgt, nicht wahr?« sagte Zamorra ruhig. »Also konnte Ihnen gar nichts passieren.«
    »Ich werde Sie verklagen«, beharrte der Fahrer. »Das war… das war ja schon kriminell! Sie… So etwas wie Sie darf doch gar nicht frei herumlaufen…«
    »Ich wiederhole: Sie befanden sich nicht in Gefahr«, sagte Zamorra.
    »Aber es ging nicht anders. Hier sind noch fünfzig Dollar. Und wenn Sie da draußen auch nur die Spur einer Explosion finden, dürfen Sie die Polizei anfunken und mich festnehmen lassen. Einverstanden?«
    »Ich – verstehe nicht…«
    Sehen Sie sich um und entscheiden Sie dann, ob Sie’s vergessen oder mich verhaften lassen wollen. Ihr Fahr-Auftrag ist übrigens hiermit beendet.
    »Sie sind wieder frei für andere Kunden.«
    Der Mann eilte die Rampe hinauf und kam wenig später fassungslos zurück. »Nichts, gar nichts… nicht mal ein Ascheflöckchen… aber was zum Teufel ist dann da so grell leuchtend explodiert?«
    »Magie«, lächelte Zamorra. Er wandte sich dem Pagen zu, der das Geschehen fasziniert beobachtet hatte.
    »Nehmen Sie das Gepäck«, bat Zamorra, »und besorgen Sie uns ein neues Zimmer. Nicht dasselbe von vorher, ein anderes. Wir reisen nicht ab.«
    Nicole atmete hörbar aus.
    »Was sollte der ganze Quatsch eigentlich?« stieß sie hervor.
    Zamorra grinste.
    »Freund Astaroth dürfte sich jetzt in Sicherheit wiegen. Und jetzt – sind wir dran. Uns hält er nämlich für erledigt.«
    ***
    So war es.
    Der Dämon, der sich hier in seiner menschlichen Tarnexistenz Staroth nannte, hatte Zamorra erkannt und war gegangen, um das Zimmer zu präparieren. Als er bemerkte, daß Zamorra nicht in die Falle ging, hatte er seinen Plan geändert. Aus sicherer Entfernung beobachtete er das Hotel. Durch die großzügig verglaste Lichthalle des Eingangs sah er, wie Zamorra und Nicole eine überhastete Abreise vornahmen, und wie dann ein Taxi in die Tiefgarage des Hotels rollte.
    Aha, dachte der Dämon. Er will durch die Hintertür verschwinden.
    Als dann das Taxi wieder ins Freie kam, sah Astaroth auf der Rückbank schemenhaft die Gestalten der beiden Menschen – und schickte eine magische Bombe auf die Reise. Daß das Amulett diese Entfaltung schwarzmagischer Kraft Sekundenbruchteile vorher ortete, bekam er nicht mit. Zamorra hatte doch schließlich nicht damit rechnen können, daß er jetzt noch angegriffen wurde! Durch den sich aufbauenden Lichtblitz sah Astaroth nicht mehr, was noch geschah. Aber als der Blitz der Bombe verblaßt war, befand sich nichts und niemand mehr an der Garagenzufahrt.
    Das Taxi war restlos vernichtet worden, in Atome aufgelöst und vom Wind verweht.
    So glaubte Astaroth, der es nicht besser wußte.
    Zufrieden wandte er sich ab und seinen eigentlichen Geschäften zu, bei deren Vorbereitung Zamorras Auftauchen ihn gestört hatte.
    ***
    Sheriff Winter und seine Leute waren wieder abgezogen. »Ich werde Sie über alles, was wir den Spuren entnehmen können, unverzüglich in Kenntnis setzen, Sir«, hatte Jos Winter versprochen.
    »Also gibt es Spuren«, stellte Van Clane zufrieden fest. »Ich wußte doch, daß Sie und Ihre Leute Könner sind.«
    Winter lachte leise.
    »Ganz normale Spuren«, sagte er. »Spuren von allen, die sich in den Räumlichkeiten aufgehalten haben – Miß Cook, Ihr Butler, Sie… wir haben alles fotografiert und ausgemessen. Wir werden die Aufnahmen vergleichen und analysieren. Wir arbeiten mit Stereobildern und Computerspeicherungen, das Neueste vom Neuen. Wenn es etwas zu finden gibt, werden wir es finden – im Labor.«
    »Nun gut. Ich erwarte Ihren Bericht«, gab Van Clane zurück.
    Er fand nicht mehr die Ruhe, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren.
    Und da die Sekretärin ohnehin schon Überstunden machte, schickte er sie heim. Er überlegte, ob es tatsächlich sinnvoll gewesen war, sein Büro aus der Zentrale im Clane-Building in Houston hierher in das alte englische Castle zu verlegen. Das Geschäft zu nahe am Privatbereich anzusiedeln die Störung durch das Private machte sich jetzt bereits im Geschäftlichen bemerkbar, und möglicherweise würde es andersherum ähnlich kommen. Adam Van Clane war aber ein Mann, der Privatleben und Geschäft sehr exakt zu trennen wußte.
    Andererseits… er saß hier ebenso an den wichtigsten Schaltstellen seiner Firma und der wirtschaftlichen Macht wie drüben in Houston. Alles, was hier getan wurde, wurde über digitalisierten Funk oder Kabel nach Houston übertragen und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher