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0362 - Der Rachegeist von Houston

0362 - Der Rachegeist von Houston

Titel: 0362 - Der Rachegeist von Houston
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf das Signal geachtet hätte, sondern durchfuhr? Oder wenn das Amulett den Angriff zu spät erkannt hätte? Dann wäre es doch fairer gewesen, selbst das Risiko einzugehen, anstatt den Fahrer zu gefährden.«
    »Himmel, er war nicht gefährdet«, wiederholte Zamorra.
    »Aber die Bombe ist explodiert. Wenn er nur eine Sekunde gezögert hätte…«
    »Taxifahrer zögern keine Sekunde«, sagte Zamorra. »Und wenn er nicht darauf hätte achten wollen, wäre er erst gar nicht gefahren. Das Amulett hätte ihn zusätzlich geschützt – sofern die Explosion ihn überhaupt berührt hätte. Wahrscheinlich wäre nur der Wagen zerblasen worden.«
    »Und warum sind wir dann nicht mit eingestiegen?«
    »Weil – eben Astaroths Angriff auf uns eingestellt war, zum Teufel«, sagte Zamorra etwas ärgerlich. »Wir hätten Schwierigkeiten bekommen. Wir hätten auch unser Zimmer nicht unversehrt betreten können, während der Hotelpage sich unangefochten darin bewegen konnte! Das ist alles. Mach dich nicht künstlich verrückt, Nici.«
    »Sollten wir nicht die Falle in unserem Ex-Zimmer entschärfen?« schlug sie vor. Sie schien noch nicht ganz beruhigt.
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Da Astaroths Magie nur uns betrifft, besteht für niemanden sonst Gefahr, und mit der Zeit wird die Energie sich auch verflüchtigen. Wir sollten uns nur hüten, innerhalb der nächsten Tage jenes Zimmer wieder zu betreten oder auch nur in seine unmittelbare Nähe zu kommen.«
    »Hm«, machte Nicole. »Und was hast du nun vor?«
    »Astaroths Spur folgen«, sagte Zamorra. »Er wird nicht mehr mit mir rechnen.«
    »Vielleicht solltest du auch daran denken, daß wir Sir Parcivals wegen hier sind. Wir müssen dieses übersiedelte Castle finden und es uns näher ansehen. Entweder du machst mit Astaroth reinen Tisch, oder du läßt die Finger von ihm. Einen Zweifrontenkrieg können wir uns nicht leisten.«
    »Hältst du diesen Sir Parcival für so machtvoll, daß es berechtigt ist, von einem ›Krieg‹ zu sprechen?« wunderte sich Zamorra. »Er ist nur ein erzürnter Spukgeist.«
    Nicole lachte leise auf und strich sich durch das derzeit kupfern gefärbte Haar. »Wir haben doch schon öfters die Erfahrung gemacht, daß meist das am schwierigsten ist, was am einfachsten aussieht. Es kann leichter sein, einen Dämon zu vernichten, als einen Derwisch zu verscheuchen.«
    »Nun ja«, brummte Zamorra, sich an diverse Vorfälle erinnernd.
    »Trotzdem – ich will zumindest wissen, was Astaroth hier macht. Wenn es nicht anders geht, bitten wir Gryf oder Teri um Hilfe. Mit dem zeitlosen Sprung können sie von einer Sekunde zur anderen hier sein.«
    »Oder Rob Tendyke«, sagte Nicole. »Der wäre doch auch der richtige Partner, wenn wir uns um Sir Parcival kümmern. Immerhin kann er Geister sehen…«
    »Wir können ihn ja morgen anrufen, ob er herüberkommt«, sagte Zamorra.
    »Vorausgesetzt, er treibt sich nicht wieder irgendwo in der Weltgeschichte herum. Jetzt werde ich allerdings erst mal zusehen, daß ich Astaroth aufspüre.«
    »Du allein? Ich hatte eher das Gefühl, ich würde dich begleiten. Vergiß nicht, daß du erst ein paar Stunden Schlaf hinter dir hast seit deiner Odyssee mit Odysseus.«
    »Hast recht«, gestand Zamorra. »Also, folgen wir ihm.«
    »Und wie stellst du dir das vor?«
    Zamorra berührte das Amulett. »Er wird die Bombe irgendwo abgeschickt haben. Er muß draußen gewesen sein, und zwar da, wo er das Hotel beobachten konnte. Wir werden Spuren seiner Anwesenheit finden und diesen Spuren folgen.«
    »Zu Fuß?«
    Zamorra nickte. »Was bleibt uns anderes übrig?«
    »Wir können doch einen Mietwagen hierher bestellen«, sagte Nicole.
    »Wie wäre folgendes: Du suchst, ich fahre. Wenn die Strecke zu lang wird, steigst du ein.«
    »Einverstanden.«
    Die Jagd auf Astaroth begann.
    ***
    Van Clane sprang aus dem Sessel hoch, als ihn der Luftsog der Implosion berührte. Es knisterte. Flammen züngelte im Gehäuse des Bildschirms auf. Aber sie erloschen ebenso schnell wieder, wie sie aufgesprungen waren.
    Van Clane rieb sich die Augen.
    Seine Hand schwebte über dem Stromschalter. Der Bildschirm war jetzt endgültig tot – zerstört. Probeweise drückte Van Clane die Taste.
    Alles blieb tot. Die Sicherung verhinderte, daß die beschädigte Apparatur unter Strom gesetzt werden konnte.
    Van Clane drückte auf die Ruftaste der Sprechanlage. »Joseph… ?«
    Der sollte sich das Chaos mal ansehen und auch fotografieren. Vorsichtshalber.
    Diese
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