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0361 - Am Tor zur Hölle

0361 - Am Tor zur Hölle

Titel: 0361 - Am Tor zur Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gleichen Augenblick wurde sie aufgeschreckt. Unmittelbar neben ihrem Boot schien die See zu kochen. Sie fuhr empor und lugte über den Rand des Bootes. Im sonst stillen Wasser hatte sich einen halben Steinwurf von ihr entfernt ein wirbelnder Strudel im Wasser gebildet.
    Ein Strudel, der den Körper eines Mannes ausspie. Weiße Gischt verklebte die Haare und den wildwuchernden Vollbart.
    Die Frau hörte, wie der Mann um Hilfe rief. Seltsamerweise in altgriechischer Sprache. Die hatte sie mal auf dem Gymnasium lernen müssen und verstand darum diesen Hilferuf.
    Instinktiv ergriff sie eine Schwimmweste und warf sie dem Mann zu.
    Sie sah noch, wie der Fremde sich umständlich die Weste um den Leib schlang. Dann sank er zurück in den Strudel. Noch ein kurzer Augenblick war das seltsame Phänomen zu erkennen – dann wurde die See an dieser Stelle schlagartig spiegelglatt. Niemand glaubte am Abend der Frau, als sie von diesem seltsamen Phänomen berichtete. Immerhin war der Tag heiß und die süßen Weine von Griechenland steigen in den Kopf…
    ***
    In der überlieferten Sage wirft die Göttin Leukothea dem Odysseus, als er nach einem Schiffbruch fast ertrinkt, ihren Schleier zu, der den Helden über Wasser hält. So gelangt er zum Reich der Phäaken, die ihn sicher nach Ithaka geleiten.
    Kräfte zwischen den Welten verschlugen Odysseus in die eigene Welt, aber in die Zeit des Professor Zamorra. Bevor jedoch dieser Fehler korrigiert wurde, hatte Odysseus eine Schwimmweste bekommen. Und die brauchte er sehr gut, als er noch einmal durch das Dimensionstor in seine eigene Zeit geschleudert wurde und weitab von jedem Land sich inmitten der Ägäis wiederfand.
    Mit Hilfe der Schwimmweste, dem Schleier der Leukothea, gelangte er jedoch mehr tot als lebendig an den Strand in deren Nähe einer Siedlung, wo die Phönizier einen Handelsstützpunkt hatten. Die brachten ihn heim nach Ithaka – wo er weitere neun Jahre unerkannt leben mußte, bis die Zeit vorbei war, in denen die Dämonengötzen Macht über ihn hatten.
    Erst als die Frist verstrichen war rief er noch einmal Professor Zamorra zu Hilfe [5] Als Bettler verkleidet kamen sie in den Palast und vernichteten die Dämonenwesen, die sich dort aufhielten.
    Doch dieses Abenteuer hatte Professor Zamorra bereits erlebt…
    »Hallo, Cheri!« vernahm Professor Zamorra eine bekannte Stimme, als er aus dem Wasser auftauchte. »Du warst für einen ganz kurzen Augenblick nicht im Schwimmbecken, obwohl ich dich hineinspringen sah. Wo bist du gewesen?«
    Nicole Duval sah Professor Zamorra an und reichte ihm die Hand, um ihm aus dem Swimmingpool des Hotels zu helfen, in dem sich Professor Zamorra wiederfand. Das Amulett hatte sicher dafür gesorgt, daß er ohne Umwege in seine eigene Zeit und Welt kam.
    »Ich habe mit Odysseus eine kleine Kahnpartie gemacht!« bekannte Professor Zamorra. »War ein ganz netter Betriebsausflug in die unbekannte Antike – aber sie hat jede Menge Kraft gekostet!«
    »Ach, du Armer!« spottete Nicole, obwohl sie genau wußte, daß Zamorra recht hatte. Es war nicht das erste Mal, daß er in andere Zeiten und Dimensionen entführt wurde, um dort jede Menge turbulente Abenteuer zu bestehen.
    »Ich brauche jetzt auf jeden Fall einen anständigen Kaffee«, erklärte Zamorra mit fester Stimme. »Den hatten sie damals noch nicht – und den habe ich vermißt!«
    »Und danach?« fragte Nicole.
    »Ein Bett – und dich!« murmelte Professor Zamorra seiner Gefährtin ins Ohr und küßte sie zärtlich auf den Mund…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 277 »Dämonenschlacht um Troja«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 288 »Dämonen-Orakel«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 330 »Der Seelenwächter«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 330 »Der Seelenwächter«
    [5] Siehe Professor Zamorra Nr. 288 »Dämonen-Orakel«
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