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0361 - Am Tor zur Hölle

0361 - Am Tor zur Hölle

Titel: 0361 - Am Tor zur Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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andere als ermutigend.
    Denn das Äon der Fische geht zu Ende und die Zeit des Aquarius, des mystischen Wassermannes, dämmert herauf. Die Wissenden lehren, daß sich mit dem Auftauchen von Halleys Komet im Jahre 1986 dieser Zeitwechsel vollzogen hat. Dunkle Zauberei und Schwarze Magie erheben sich und dringen wieder ins Bewußtsein der Menschen, die in ihrer technisierten Welt immer mehr den Glauben an Gott und den Teufel vernachlässigen.
    Menschen werden zu Dämonen – und Dämonen werden an der Schwelle der Zeit zu Menschen.
    Doch Zamorra wußte auch, daß die Macht der Schicksalswaage eingreift, wenn das Böse übermächtig wird. Der Wächter der Gewalten persönlich sendet seine Diener aus, die er selbst erwählte, damit sie dafür sorgen, daß die Kräfte von Gut und Böse stets gleich stark sind. Wenn das Gute einmal endgültig siegt, hört es auf zu bestehen – denn was ist gut zu nennen, wenn es keinen Unterschied gibt. Ähnlich würde der Teufel aufhören, der Teufel zu sein, wenn seiner Sünde nicht die Reinheit, seinem Chaos nicht die Ordnung entgegen stehen würde. Und Professor Zamorra spürte immer mehr, daß er und seine Freunde vom Wächter der Schicksalswaage ausersehen waren, diesen Kampf auf der Seite des Guten zu führen.
    Professor Zamorra sah vor seinen geistigen Augen die Freunde vergangener Abenteuer. Robert Tendyke, den Abenteurer, der offensichtlich ein geheimes Doppelleben führte. Gryf und Teri Rheken, die Druiden und Fenrirs, den telepathischen Wolf. Ted Ewigk, den Reporter, der das Erbe des Zeus in sich trug und eigentlich der Dynastie der Ewigen angehörte.
    Und Michael Ullich mit seinem Freund Carsten Möbius, die er sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Je mehr sich der alte Stephan Möbius aus den Geschäften des gigantischen Konzerns zurückzog, um so mehr mußte sein Sohn Carsten für ihn die Arbeit übernehmen. Professor Zamorra hoffte, daß sie sich irgendwann wieder einmal bei ihm meldeten.
    Aber derzeit war er so gut wie niemals zu erreichen. Und seit bekannt war, daß die Ewigen versuchten, den Transfunk zu überwachen, wagte Zamorra auch nicht mehr, diesen Supersender zu benutzen und seine Position damit bekannt zu geben.
    Professor Zamorra reckte seinen schlanken, muskulösen Körper im Liegestuhl und nippte an seinem Drink. Er trug nur eine abgeschnittene Jeans und das handtellergroße Amulett, das Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne schuf, auf der Brust. Der Drudenfuß im Zentrum des Amuletts war umgeben von den Zeichen des chaldäischen Tierkreises. Die seltsame Symbolschrift auf dem Amulett hatte Zamorra bis heute noch nicht entschlüsseln können. Dieses Amulett war seine beste Waffe gegen alle Arten von Höllenmagie gewesen. Sie wirkte nicht nur in unserer Zeit, sondern auch in anderen Dimensionen und vergangenen Zeiten… Denn Zamorra wußte von Merlin, daß die Hölle bereits in der Vergangenheit versuchte, den Verlauf der heutigen Zeit zu ändern.
    Mit einem Ring, den ihm Merlin gab, konnte Professor Zamorra in die Vergangenheit reisen.
    Ob im antiken Rom der Cäsaren, in der Urzeit der Dinosaurier oder beim sagenhaften Kampf um Troja – überall hatte Professor Zamorra gegen die dunklen Mächte gekämpft, die ihre Klauen nach der Weltherrschaft ausstreckten.
    Versonnen starrte Zamorra auf das bewegte Wasser des Swimmingpools.
    Warum fiel ihm in diesem Augenblick jetzt gerade der Kampf um Troja ein? Er war Zeuge gewesen, wie Achilles Hektor getötet hatte und sah, wie das trojanische Pferd eine gigantische, technische Kriegsmaschine war, die von den Göttern geschaffen und von Odysseus gelenkt wurde.
    Zamorra mußte an den Fürsten von Ithaka denken. Odysseus hatte vor dem Beginn des Krieges mit dem Dämonengötzen Plutons einen Pakt geschlossen. [1] Er sollte den Krieg überleben und mit seiner Seele dem Pluton gehören, wenn es der Unterwelt gelang, die Treue von Odysseus Frau Penelope zu brechen. Schon vor langer Zeit hatte Professor Zamorra den Ruf des Odysseus vernommen und war ihm nach Ithaka gefolgt wo er ihm half, die Dämonenwesen zu töten, die als Freier seine Frau umschwärmten.
    Durch Penelopes Treue war Odysseus nun von seinem Seelenpakt entbunden. [2]
    Dieser Zeitsprung lag schon einige Zeit zurück. Zamorra erinnerte sich jedoch gut, daß ihm Odysseus damals von ihren gemeinsamen Abenteurern und Irrfahrten erzählte. Erlebnisse, die Zamorra sicher noch bevorstanden.
    Oft genug erfuhr er von Abenteuer in vergangenen Zeiten, die er
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