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0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

Titel: 0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst
Autoren: Jason Dark
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er sah, daß der Wald eine Mauer gebildet hatte.
    Er war zu.
    Suko bemerkte etwas von der Sorge und fragte, was geschehen war.
    Mallmann berichtete es ihm.
    Suko nickte. »So etwas Ähnliches hatte ich mir schon gedacht. Jedenfalls ist es nicht normal.«
    »Was ist hier schon normal?«
    »Schau mal in die Höhe«, erwiderte der Inspektor.
    Das tat Will. Seine Augen wurden dabei groß. Er sah die belaubten Kronen, schüttelte ungläubig den Kopf und konnte sich keinen Reim auf die Dinge machen.
    »Nun?«
    »Verdammt, Suko, das gibt es doch nicht.«
    »In diesem Hexenforst ist alles möglich!« erklärte der Chinese verbissen und hielt das Lenkrad noch härter umklammert, so daß seine Fingerknöchel scharf hervorsprangen.
    Unterhalten konnten sich die beiden nicht mehr, weil die Strecke Sukos fahrerisches Können voll und ganz einnahm.
    Sie hatten das Licht eingeschaltet. Die bleichen Strahlen tanzten über den Boden, drängten in die Höhe und huschten wie bleiche, geisterhafte Augen über den dichten Wirrwarr aus Pflanzen und lianenartigen Gewächsen, die sich um Zweige, Stämme und Äste geschoben hatten, so daß sie schon eine dicke zweite Schicht bildeten.
    Manchmal bewegten sich auch die Zweige von ihren Zielen weg.
    Dann peitschten sie in die freien Räume hinein und versuchten Ziele zu treffen, die sie auch zu fassen bekamen, weil es wieder andere Pflanzenarme waren, so daß der netzartige Wirrwarr innerhalb des Waldes immer größer und auch dichter wurde.
    Das bemerkten die beiden Männer ebenfalls.
    Sie waren den Weg schon einmal mit Holmes gefahren, den es dann erwischt hatte. Suko rollte in eine Senke hinein, brachte den Wagen an der anderen Seite wieder hoch, gab danach Gas und fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf eine Stelle zwischen zwei Bäume, durch die sie einfach mußten, denn einen anderen Weg gab es nicht mehr.
    Suko jagte hinein. Beide hatten das Gefühl, in ein straff gespanntes Netz gefahren zu sein, das sich durch den Druck nach hinten dehnte und den gleichen Weg wieder nach vorn schlug, als es bis zum letzten Ende gespannt worden war.
    Der Motor heulte auf. Will und Suko wurden durchgeschüttelt.
    Der Inspektor gab Gas, er wollte den Jeep wieder freikriegen, das aber schaffte er nicht. Sie hingen fest.
    »Raus!« Will sagte dies, denn er hatte gesehen, daß aus dem dichten Laubwerk über ihnen würgende Pflanzenarme nach unten fielen und sich um ihre Körper drehen wollten, als wären es Schlangen.
    Suko und Mallmann sprangen nach zwei verschiedenen Richtungen aus ihrem Fahrzeug.
    Den Kommissar erwischte es. Er hatte nicht achtgegeben. Auf dem Boden lagen die Pflanzen wie Fußangeln, die sich gedankenschnell um Wills Knöchel wickelten.
    Diese Gewächse folgten den Befehlen eines schrecklichen Geistes.
    Sie gehorchten nur ihm, und sie sorgten dafür, daß Menschen in die gefährlichen Fallen gerieten.
    Will fiel zu Boden. Suko sah ihn verschwinden, lief um den Jeep herum und stand schließlich neben dem deutschen Freund. Das Gesicht des Kommissars war verzerrt. Die Pflanzen hatten sich um seine Fußknöchel gewickelt und die Beine in die Höhe gezogen, so daß der Kommissar zwangsläufig eine Schräglage angenommen hatte.
    Suko hielt die Peitsche schlagbereit.
    Und er hämmerte zu.
    Die drei Riemen pfiffen durch die Luft. Mit elementarer Wucht trafen sie das straff gespannte, lianenartige Pflanzenseil und hämmerten es durch, als wäre es mit einer Schere zerschnitten worden.
    Gleichzeitig zischten und glühten die beiden Teile auf, so daß sie in Sekundenschnelle verbrannten.
    Will stand auf.
    Er schaute Suko an, über dessen Mundwinkel ein hartes Grinsen flog, wobei er zusätzlich nickte. »Das hätten wir, Will. Die Peitsche sorgt dafür, daß wir den Weg freibekommen.«
    Mallmann atmete tief ein. An sein eigenes Schicksal dachte er nicht mehr und deutete nach vorn.
    »Da führt der Weg hin!«
    Suko kam sich vor wie in einem Dschungel. Nur kämpfte er nicht mit einer Machete, sondern mit einer Peitsche, die in diesem Fall die gleiche Funktion übernommen hatte.
    Durch gewaltige Schläge gelang es dem Chinesen, sich freie Bahn zu verschaffen.
    Immer dort, wo das dichte Gewächs von den Riemen getroffen wurde, glühte es auf und verkohlte einen Moment später.
    Sie schlugen sich einen Tunnel.
    Geduckt mußten sie gehen, und Sukos rechter Arm arbeitete wie der eines Roboters.
    Sie vernahmen die klatschenden Laute, die bei jedem Schlag entstanden, und sie hörten auch das Zischen der
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