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0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst

Titel: 0358 - Das Gespenst aus dem Hexenforst
Autoren: Jason Dark
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machen. Sie hätten vielleicht einen Kran haben müssen, der den schweren Tank in die Höhe hievte. So aber klappte esnicht. Die Besatzung turnte auf den Stahlplatten ihres Tanks herum. Der Reihe nach sprangen die Männer von dem sinkenden Gefährt weg, damit der Wald für sie nicht zu einer Todesfalle werden konnte.
    Alle Fahrzeuge hatten gestoppt. Man konnte von Glück sprechen, daß die übrigen Soldaten dem Tank nicht sofort gefolgt waren, dann wären auch sie versunken.
    Nur hielt das Glück nicht lange an. Das Gespenst aus dem Hexenforst hatte versprochen, die Eindringlinge zu vernichten, und daran wollte es sich auch halten.
    Vier Soldaten hatten die Besatzung des Panzers gebildet. Sie befanden sich jetzt in einer relativen Sicherheit und richteten ihre Blicke fragend auf ihren Captain.
    Der war zurückgetreten und wußte nicht, welche Befehle er noch geben konnte. Er stand auf dem Fleck, schaute sich um und stellte fest, daß dieser eigentlich normale Wald für ihn und seine Männer zu einem gewaltigen Gefängnis geworden war.
    Hier kamen sie nicht mehr raus!
    Auch er war ins Schwitzen geraten und spürte den Schweiß als kalte Schicht auf seinem Körper. Seine gezwungene Ruhe war dahin. Diese Vorgänge paßten einfach in kein militärisches Sandkastenspiel. Hier mußte man völlig andere Methoden anwenden.
    Aber welche?
    Die Männer warteten auf seine Befehle. Sie waren es gewohnt, daß ein anderer laut für sie dachte. Natürlich überlegten auch sie verzweifelt, eine Lösung fiel ihnen nicht ein.
    Mit den Wagen kamen sie nicht weiter, das stand ohne Zweifel fest. Also mußten sie es anders versuchen.
    Aber wie?
    Es war keine Blitzidee, die ihn überkam, ihm blieb nichts anderes übrig, als den Befehl zu geben.
    »Hört zu, Männer!« rief er. »Ein jeder von euch weiß, daß wir uns in einer nahezu verzweifelten Lage befinden. Der Feind hat uns umzingelt. Es gibt keinen gemeinsamen Ausweg mehr. Deshalb muß jeder versuchen, auf eigene Faust den Weg aus diesem verdammten Wald zu finden! Habt ihr verstanden? Auf eigene Faust.«
    Er schaute in die Gesichter der Soldaten. Sie wirkten im Dämmer des unheimlichen Waldes wie bleiche Inseln. Jeder hatte Angst, das war ihnen anzusehen, und auch der Captain machte da keine Ausnahme.
    »Ist euch das klar?«
    »Jawohl, Captain!«
    Quentin atmete tief aus. »All right, Leute, dann wünsche ich euch viel Glück. Wir treffen uns am Quartier. Ich hoffe, daß ihr es alle schafft.«
    Das letzte Wort blieb ihm beinahe im Halse stecken, denn er spürte plötzlich, wie sich der Boden veränderte.
    Von einem Augenblick zum anderen wurde er weich und nachgiebig. Er verwandelte sich in einen tödlichen Sumpf.
    Einen Panzer hatte der Untergrund bereits bis zur Hälfte »gefressen«. Und er würde ebenso gnadenlos die Menschen vernichten.
    Das Gespenst aus dem Hexenforst erfüllte seine Rache immer!
    »Captain, was sollen wir machen?«
    Ein Soldat hatte geschrien. Er gehörte zur Panzerbesatzung und tat das einzig Richtige. Als erster lief er los und kletterte auf ein Fahrzeug, wobei er Mühe hatte, seine Beine aus dem Boden zu ziehen, da der bereits wie zäher Leim reagierte.
    »Die anderen auch!« brüllte Quentin.
    Noch nie in seinem bisherigen Leben hatte er sich so schlecht gefühlt. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, und allen war inzwischen klargeworden, daß sie das Rennen verlieren würden, da sich der Sumpf wie ein unersättlicher Moloch gab und Panzer verschlang.
    Quentin zeigte Courage. Er wartete, bis es der letzte seiner Leute geschafft hatte, einen der Wagen zu entern.
    Dort warteten sie.
    Und sie konnten zuschauen, wie sich der Sumpfboden immer mehr ausbreitete und anfing, alles, was auf ihm stand, in die Tiefe zu zerren. Nur die Bäume und Pflanzen, die ließ er seltsamerweise aus, als wären sie ein Stück von ihm.
    Als letzter sprang der Captain auf einen der Wagen. Genau in dem Augenblick, als der Panzer mit einem gurgelndem Geräusch in der Tiefe des Sumpfs versank. Die Erde trank ihn förmlich in sich hinein.
    Die Männer konnten es nicht fassen. Noch hockten sie in einer trügerischen Sicherheit und sahen mit weit aufgerissenen Augen, wie der Panzer vom Boden aufgesaugt wurde.
    Das Gespenst aus dem Hexenforst kannte kein Pardon, und es sorgte auch dafür, daß die anderen Fahrzeuge nicht verschont blieben.
    Ruckweise sanken sie tiefer.
    Die Frevler sollten qualvoll und möglichst langsam sterben.
    Keiner der Männer wußte einen Ausweg. Auch Captain Quentin
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