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0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert

Titel: 0354 - Mordmotiv nach Maß geschneidert
Autoren: Mordmotiv nach Maß geschneidert
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haben Sie an jenem Sonnabend zurückgerufen?«
    Swensson warf seinem Chef einen erstaunten Blick zu.
    »Aber das ist doch selbstverständlich. Es handelte sich doch um Mrs. Seabrooks Testament.«
    »Und was taten Sie, nachdem Sie sich überzeugt hatten, dass der Anruf seine Richtigkeit hatte?«
    »Ich rief Mister Moore an, der alle Vollmachten besaß. Er kam gegen 9 Uhr hierher, holte das Testament aus dem Firmensafe und verbrannte es in meiner Gegenwart. Dann ging er wieder. Auf dem Heimweg wurde er von einem Wagen erfasst und getötet. Der Fahrer konnte entkommen. Man hat ihn nie gefunden.«
    »Danke, Mister Swensson«, sagte ich, »Ihre Auskünfte haben mir sehr geholfen.«
    Swensson neigte leicht den Kopf und ging.
    »Sie sprachen von Mord, Agent Cotton. Was meinten Sie damit?«, fragte mich Mr. Scott Sen.
    Ich sah ihn ernst an.
    »Ich glaube, den Mord eben aufgeklärt zu haben, Mister Scott. Nur habe ich noch keine Beweise, um den oder die Täter dingfest zu machen. Nichts als Indizien. Und die nimmt mir der Bundesanwalt nicht ab. Ich bin Ihnen sehr verbunden, Sir, und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie unsere Unterredung vertraulich behandeln würden.«
    »Vertraulich behandeln! Natürlich behandle ich sie vertraulich. Wofür halten Sie mich denn? Für Elsa Maxwell oder Hedda Hopper?«
    Ich verabschiedete mich lachend. Der Fall war für mich so gut wie gelöst.
    Ich kannte den Täter.
    Ich wusste jedoch noch nicht, wie ich ihn überführen konnte.
    ***
    Phil und ich zerbrachen uns bis zum Lunch die Köpfe, wie wir es anstellen sollten, unseren Mann zu bekommen. Wir waren uns jedoch einig, dass wir vorsichtig vorgehen mussten, solange Teddy sich noch in seiner Gewalt befand. Wenn wir nur gewusst hätten, wo Teddy steckt!
    Am Nachmittag versuchten wir, den Täter nervös zu machen. Wir marschierten ins Seabrooksche Haus und verkündeten der versammelten Familie, dass wir herausbekommen hatten, woran Victoria Seabrook wirklich gestorben war.
    William McGuir starrte uns ungläubig an.
    Glöria Seabrook begann zu weinen. Randolph zuckte die Achseln und sagte: »Was für ein Glück, dass ich nicht in New York war! Eine Zeit lang habe ich mir eingebildet, ich hätte Mutters Tod verhindern können, wenn ich hier gewesen wäre.«
    Steve war einem Zusammenbruch nahe. Wir verhörten ihn stundenlang. Ohne Ergebnis. Er behauptete, mit dem Tod seiner Mutter nichts zu tun zu haben.
    Er habe am Morgen ihr Schlafzimmer betreten und sie erschossen aufgefunden.
    Er habe geglaubt, sie habe Teddys wegen Selbstmord begangen und die Familie vor einem zweiten Skandal bewahren wollen. Nur deshalb habe er den Arzt bestochen.
    »Sie haben also geglaubt, Ihre Mutter habe Selbstmord begangen«, unterbrach ich ihn. »Und die Pistole war Ihrer Ansicht nach ganz allein aus dem Zimmer spaziert, nicht wahr?«
    Er starrte uns an.
    »Aber nein. Die hatte Mutter doch in der Hand. Es war ihre eigene kleine Pistole, die Vater ihr vor vielen Jahren geschenkt hatte.«
    »Haben Sie die Waffe noch?«
    Er nickte und holte sie aus seinem Schreibtisch. Es war eine 25er Damen-Pistole mit Elfenbeingriff.
    Aus einer 25er stammte auch das Geschoss, das man bei der Obduktion aus einem Rückenwirbel von Mrs. Seabrook herausgeholt hatte.
    Der Schusskanal schloss jedoch einen Selbstmord aus. Das sagte ich Steve.
    Er schlug die Hände vors Gesicht.
    »Aber ich habe es nicht getan! Ich habe meine Mutter nicht getötet!«
    Wir verließen die Familie, nachdem wir sie freundlich, aber sehr nachdrücklich gebeten hatten, sich nicht aus New York zu entfernen.
    ***
    Phil und ich zogen uns in unser Office in der 69. Straße zurück.
    Wir veranlassten jedoch, dass Randolph Seabrooks Alibi überprüft wurde. Denn nur, weil ein Seabrook uns sagte, er sei an dem und dem Tag nicht in New York gewesen, glaubten wir ihm noch nicht.
    Phil stand beim Fenster und starrte grimmig auf die geschäftige Straße hinunter. Ich lief im Office auf und ab wie ein Löwe im Käfig.
    Einen Täter zu kennen und ihn nicht verhaften zu können, lässt einen nervös werden. Ohne Beweise, die den Bundesanwalt überzeugen, dürfen wir keine Verhaftungen vornehmen. Die Indizien, die wir besaßen, waren nun einmal keine Beweise.
    Vordringlichstes Problem war jetzt jedoch, so rasch wie möglich Teddy McGuir zu finden.
    Der Täter war jetzt so weit in die Enge getrieben, dass er zum Äußersten entschlossen sein konnte.
    Da wir unseren Mann kannten, konnten wir eine ganze Reihe von Möglichkeiten von
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