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035 - Party im Blutschloss

035 - Party im Blutschloss

Titel: 035 - Party im Blutschloss
Autoren: Larry Brent
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ihnen entgegen.
    Morna Ulbrandson faßte Larry am Arm. X-RAY-3 ließ die Lampe aufflammen.
Es raschelte im Unrat und den zerbröckelten, von Moos überwachsenen Steinen als
die Ratten eiligst das Weite suchten.
    »Hier war
schon jemand vor uns«, sagte der Agent. Auf dem Boden sah man deutliche
Fußabdrücke und Spuren.
    »Wer kann das
gewesen sein?«
    »Jedenfalls
niemand von denen, die drüben im Roten Salon auf unsere Rückkehr warten. Davon
bin ich überzeugt. Hier - ein sehr guter Fußabdruck im Staub. Er stammt von
einem kleinen Fuß.«
    »Also Patsy
...«:, kombinierte Morna.
    »Wenn wir den
Geist noch ausschließen, ja. Geister schweben bekanntlich und hinterlassen
keine Fußabdrücke.«
    Die Art, wie
Larry Brent scherzte, gefiel der Schwedin nicht. Es war eine Art von
Galgenhumor, den X-RAY-3 immer dann an den Tag legte, wenn eine Situation
besonders kritisch wurde.
    Eine
zerstörte Treppe führte spiralenförmig in schwindelnde Höhe. Es war unmöglich,
die morschen Stufen zu betreten, Aber ein Schacht, in den schmale
Streppenstufen führten, befand sich gleich rechts von ihnen, hinter einer etwa
brusthohen Mauer. Larry kam etwas zu nahe daran vorbei, ein Stein löste sich
und fiel dumpf auf den Boden, im Gemäuer rieselte und knirschte es.
    Nachdenklich
und besorgt richtete der Amerikaner den Blick nach oben. »Wir sollten uns ganz
vorsichtig bewegen, Morna Darling. Wenn der Brocken da oben erst mal ins
Rutschen kommen, dann gelingt es uns wirklich nicht mehr, zum verabredeten
Zeitpunkt im Roten Salon zu sein .«
    Aufmerksam,
jeden Schritt bedenkend, stieg Larry die ausgetretenen Stufen nach unten. Morna
hielt ihn am Rockzipfel. Der Lichtstrahl wanderte ihnen voran.
    Dann ein Durchlaß.
X-RAY-3 und X-GIRL-C hatten das Gefühl, in eine Ruine eingedrungen zu sein.
Dieser Abschnitt von Bloody Grave war genau das Gegenteil von dem, was sie auf
der anderen Seite kennengelernt hatten. Larry lenkte den Strahl der
lichtstarken Lampe weit nach vorn. Spinngewebe über ihnen, in den
übereinandergeschichteten Steinen befanden sich Höhlen, in denen sich
Ungeziefer, große Kellerasseln, Ratten und Mäuse verbargen. Aber der Anteil der
Ratten war gering. Das verwunderte den Agenten.
    Sie
erreichten einen Durchlaß, das Gestein zu beiden Seiten war brüchig.
    »Da vorn«,
murmelte Larry. »Eine Tür.«
    Der Strahl
riß eine dunkle, schwere Holztür aus der sie umgebenden Finsternis.
    Morna beugte
sich ein wenig nach vorn und achtete einer Sekunde lang nicht auf ihre
Bewegung. Die Schwedin rutschte auf einem Gesteinsbrocken aus. Der Boden geriet
in Bewegung.
    Was nun kam,
spielte sich blitzschnell ab. Steine prasselten von der Decke herab, kopfgroße
Brocken.
    Geistesgegenwärtig
riß X-RAY-3 die Schwedin noch nach vorn, um unter das sichere Gewölbe zu
kommen.
    Er erkannte,
daß die Steinlawine nicht allein durch den unglückseligen Ausrutscher Mornas
ausgelöst worden war.
    Jemand
beobachtete sie und spielte Schicksal!
    Ein
faustgroßer Stein traf Larry mitten auf die Stirn. Wie von einer Titanenfaust
getroffen, taumelte der Amerikaner zurück und sah noch durch den blutigroten
Nebel, der sich vor seine Augen legte, daß Morna zu Boden stürzte und von
grauem Staub bedeckt wurde.
    Auch Larry
Brent sackte in die Knie und blieb zwischen Dreck, Staub und Steinen liegen.
Seine Finger streckten und krallten sich in einen riesigen, morschen Brocken.
Dann fiel der Körper des Agenten schlaff auf die Seite.
     
    ●
     
    Der
aufgewirbelte Staub hatte sich noch ncht gelegt, als die dunkle Gestalt sich
aus dem Schatten hinter dem brüchigen Gewölbebogen löste, einfach nach unten
sprang und langsam auf die beiden halb unter Staub und Steinen vergrabenen
Menschen zuging. Über die Lippen des Wesens kamen unartikulierte Laute, dann
ein heiseres, irres Lachen, das sich in den Gewölbegängen brach.
    Lange,
gierige Finger wühlten herum, warfen die Steine zur Seite und legten den Körper
der langbeinigen Schwedin frei. Morna Ulbrandson atmete schwach. Ihr Gesicht
war mit einer grauen Staubschicht bedeckt, die von einem dünnen Blutrinnsal aus
einer Platzwunde über der linken Augenbraue unterbrochen wurde. Die Schwedin
merkte nicht, daß sie über den Boden geschleift wurde. Die dünnen, langen Arme
entwickelten eine erstaunliche Kraft.
    Morna
Ulbrandson wurde durch den Gewölbegang gezerrt. Dann stieß der Unheimliche die
schwarze Tür auf. Von hier aus gab es einen direkten Zugang zur Folterkammer.
Mehrere Fackeln brannten in
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