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0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

0343 - Der Satan schickt seine Rechnung

Titel: 0343 - Der Satan schickt seine Rechnung
Autoren: Der Satan schickt seine Rechnung
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das Klappern. Irgendwo im Haus mußte ein Fenster offen sein.
    »Natürlich das neue Dienstmädchen«, überlegte er. »Hol’ der Teufel das Personal. Schlamperei ist das, elende Schlamperei!«
    Er beeilte sich, hinunterzukommen. Jetzt verstärkte sich das Klappern. Ein Fensterflügel schlug monoton auf und zu. Ein Windstoß fuhr durch die Halle, blähte die Gardinen.
    Hamish sah rot. In seinem Kopf arbeitete es, als wären wütende Hornissen am Werk. Dazu die kalte Zugluft. Ein vollklimatisiertes Leben hatte ihn überempfindlich gemacht. Er schoß auf die Stelle zu, packte den Fensterflügel, erstarrte, wurde aschfahl im Gesicht…
    Es bedurfte keiner Überlegung, um zu erkennen, was passiert war.
    Mitten in die Glasscheibe war ein Loch geschnitten. Der Gedanke, daß sich das Glas von selbst zerschlagen hatte, kam llhm überhaupt nicht, konnte ihm nicht kommen. Das herausgeschnittene Stück hing nämlich an der Scheibe, säuberlich durch einen Leukoplaststreifen festgehalten.
    Die Angst griff mit Riesenklauen nach Hamish, ließ den Schweiß aus allen Poren treten, beschleunigte seinen Herzschlag zu rasendem Klopfen.
    Langsam wandte er sich um.
    Die Halle lag im Dunkeln. Durch die Vorhänge drang kein Lichtschimmer. Er öffnete den Mund, bekam aber keinen Ton heraus.
    Wie, wenn der Einbrecher in der Halle war?
    Hamish war kein mutiger Mann. Wenn er letzt schrie, würde er den Eindringling vermutlich auf sich aufmerksam machen.
    Die Sekunden verstrichen, nichts rührte sich.
    Nur der Sturm heulte und blies ihm kalte Schauer in den Nacken.
    Langsam war Hamish wieder einer vernünftigen Überlegung fähig. Er mußte die gegenüberliegende Wand erreichen. Dort war der Lichtschalter, der Klingelknopf, über den er d Butler verständigen konnte.
    Zögernd machte er sich auf den Weg. Er stieß gegen ein Möbelstück, schrak zusammen… Dann war er an der Wand Seme Finger suchten den Schalter.
    Er schaffte es nicht mehr.
    Eine eisenharte Faust umklammerte plötzlich seine Schulter, riß ihn zurück. Hamish öffnete den Mund zu einem geillenden Schrei, aber es war zu spät, Etwas Blitzendes schoß auf ihn zu, dann bohrte sich die Klinge in seine Brust.
    Hamish knickte zusammen, fiel auf den Boden.
    War tot.
    ***
    Mr. High, unser Chef, hatte einen verdächtig neu aussehenden Aktendeckel vor sich liegen. Es war früher Morgen, kurz nach sieben, ein scheußlich kalter Oktobermorgen. Im Distrikt-Gebäude des FBI brannten noch überall die Lampen. Mr. High hatte uns in sein Büro gerufen; meinen Freund Phil Decker und mich.
    »Kennen Sie den Namen Hamish?« »Hamish?« überlegte Phil. »Etwa einer aus der berühmten Dynastie?«
    Der Chef nickte.
    »Hamish-Köhle, Hamish-Stahl, -Erdöl, -Schiffahrt — genau die meine ich!«
    »Nicht zu vergessen die guten Hamish-Eiernudeln«, brummte Phil respektlos. »Ist da etwas passiert?«
    »Eine ganze Menge«, sagte der Chef. »Vielleicht kläre ich Sie erst einmal über die personelle Zusammensetzung der Familie auf, bevor ich ins Detail gehe. Da ist zunächst Samuel Hamish, der Begründer der Dynastie, siebzig Jahre alt, ein Mann aus Eisen und ein menschenscheuer Sonderling. Besonderes Merkmal: Er ist mit allen übrigen Mitgliedern der Familie zerstritten!«
    Ich setzte mich, sagte: »Das ist doch wohl kaum der Grund, weshalb Sie sich mit der Sache befassen.«
    Mr. High sah auf, »Stimmt, Jerry! Es kommt noch eine Kleinigkeit dazu. Samuel Hamish ist in der vergangenen Nacht gestorben!«
    »Eines natürlichen Todes?«
    »Ja, an einer Blutkrankheit!«
    »Dann sehe ich nicht ein, was wir damit zu tun haben«, mischte sich Phil ein.
    »Augenblick, ich bin noch nicht fertig. Samuel hatte vier Kinder, mit denen er, wie schon erwähnt, restlos zerstritten war. Eine Tochter, drei Söhne. Nebenbei bemerkt, scheinen sich auch die jungen Hamishs nicht zu vertragen. Da ist zunächst Orville Hamish!«
    Mr. High öffnete den Aktenordner, nahm einen Bogen heraus, las ab: »Siebenundzwanzig Jahre alt, Studium in Yale. Verweisung von der Universität wegen verschiedener Vorfälle, Danach verschiedene Vorstrafen, Trunkenheitsdelikte, Verkehrsstrafen, Schlägereien. Im Januar 1962 erwirkte die Familie einen richterlichen Beschluß, wonach Orville auf seinen Geisteszustand untersucht wurde. Es folgte ein Einweisungsbeschluß in eine Heilanstalt. Im seihen Monat wurde Orville in das Gayness Sanatory südlich von Atlantic City eingewiesen.«
    »Gayness Sanatory«, sagte ich, »ist das nicht eine ziemlich
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