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0341 - Jagd nach dem Amulett

0341 - Jagd nach dem Amulett

Titel: 0341 - Jagd nach dem Amulett
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schwarzen Magie. Der Ruf wurde stärker. Das Höllentor öffnete sich.
    »Ich befehle dir, zu erscheinen…« schrie deMorena, der Hexer. Schwefelgestank entstand und erfüllte den Raum.
    Jäh erloschen die schwarzen Kerzen.
    Und doch wurde es nicht finster.
    Denn das schwarze Licht der Hölle drang aus den Tiefen und den Ritzen des Mauerwerks hervor und erfüllte den Raum, in dem deMorena die Beschwörung vornahm. Die junge Frau, die den Blutritus duchgeführt hatte, erstarrte, als ein eisiger Hauch ihren Körper berührte. DeMorena verstummte. Seine beschwörende Litanei war beendet. Jetzt mußte sich zeigen, ob es ihm gelungen war, den Kaiser der Hölle, Luzifer, herbeizuzitieren.
    Der Gestank wurde noch intensiver und erregte Übelkeit. Eine schwarze Wolke bildete sich über dem leblosen Körper des Opfers. Der Dämon erschien, manifestierte sich…
    ***
    »Das gibt’s nicht«, keuchte Captain Stain. »Drei Totalverluste innerhalb von wenigen Augenblicken! Himmel, was ist das für eine verdammte Maschine? Die können doch nicht nach drei Seiten gleichzeitig schießen!«
    »Und wenn sie die Kanonen nicht im Bug haben?«
    »Trotzdem, diese Flugmanöver sind unnatürlich. Das schafft niemand«, keuchte Stain. »Und wenn wir noch ein paar Jäger hochschicken, werden die wahrscheinlich auch abgeschossen!«
    Er schluckte. »Ich informiere den Colonel, und der soll zusehen, daß er das Pentagon wachtrommelt. Wenn das wirklich eine russische Maschine ist, die von Kuba herüberkommt, dann haben die was ganz Neues erfunden, wogegen wir keine Chance haben…«
    »Würde eine russische Maschine es wagen, über unserem Hoheitsgebiet nicht nur aufzukreuzen, sondern auch unsere Jäger abzuschießen?« zweifelte der Adjutant. »Bisher gab es Begegnungen dieser Art, wenn überhaupt, dann nur irgendwo auf neutralem Gebiet oder auf See… im Niemandsland…«
    »Egal. Der Colonel soll entscheiden. Das hier ist mir um zehn Nummern zu groß«, gestand Captain Stain.
    Er benutzte das Telefon.
    Colonel Winstower, Kommandant der Luftsicherung West, war bereits in seinem Büro. Er war ein Frühaufsteher, und deshalb fing er seinen Dienst in aller Regel bereits um vier Uhr morgens an, machte zwischen zehn und fünfzehn Uhr Pause und war dann wieder in den Abendstunden vor Ort. Wie er das ständig schaffte, war allen ein Rätsel. Aber Winstower war schon immer ein Mensch voller Überraschungen gewesen.
    »Mit vier Maschinen habt ihr das Ding nicht gepackt? Wartet mal«, brummte Winstower verdrossen.
    Stain hörte Gemurmel im Hintergrund. Dann räusperte sich der Colonel wieder im Telefonhörer.
    »Hören Sie, Stain, die Navy kann sich einschalten. Die haben einen Träger vor der Küste liegen, auf dem gerade zwei TOP GUNs startklar machen… Die werden ihn packen, wenn’s kein anderer schafft.«
    Stain pfiff durch die Zähne. »Wie schnell können die hier sein?«
    »Zwanzig Minuten…«
    »Bis dahin ist das Ding längst außer Reichweite, Sir!«
    »Geben Sie die Koordinaten so lange wie möglich an den Träger ROOSEVELT durch. Von dort aus werden die TOP GUNs geleitet. Bleiben Sie am Ball, Captain. Wir kriegen das verdammte Ding, verlassen Sie sich drauf.«
    Stain seufzte.
    »Hoffentlich. Immerhin haben wir nicht nur drei Maschinen, sondern damit auch sechs gute Männer verloren!«
    »Es wird kein siebter, Captain…«
    Aber Stain konnte die Zuversicht des Colonels nicht so ganz teilen. Von den Superpiloten der Navy erzählte man sich zwar Wunderdinge, aber physikalische Gesetze konnten die auch nicht auf den Kopf stellen. Und die drei Maschinen hatten das verfolgte Objekt immerhin schräg vor sich gehabt, als sie selbst abgeschossen wurden. Und das nicht bei Kollisionskurs, sondern Begleitung.
    Stain hegte keine großen Hoffnungen.
    ***
    Einer der höchsten Dämonen der höllischen Hierarchie spürte den Zwang, mit dem ein Sterblicher ihn zu belegen versuchte. Und der Dämon war erstaunt.
    Wer wagte es, so maßlos hoch zu greifen, ohne die Voraussetzungen dazu zu besitzen? Ein schwarzer Dämonenpriester hätte es vielleicht gewagt. Aber auch er hätte damit rechnen müssen, daß der Dämon ihn einfach tötete.
    LUZIFER, der Kaiser der Hölle, den niemand selbst jemals zu Gesicht bekommen hatte, ließ sich nicht beschwören. Der Ruf erreichte seinen Ministerpräsidenten Lucifuge Rofocale.
    Und Lucifuge Rofocale war neugierig.
    Er verließ die Hölle. Und ganz im »Vorbeigehen«, im Übergang, nahm er eine Beschwörung wahr, die aus der
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