Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0341 - Jagd nach dem Amulett

0341 - Jagd nach dem Amulett

Titel: 0341 - Jagd nach dem Amulett
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
heran.
    Der Verbandsführer, Lieutenant Smoley, ließ das Fremdobjekt anfunken, das nicht einmal Positionslichter gesetzt hatte und in der Dunkelheit nur anhand des Radars zu erkennen war. Smoley hoffte, daß es bald hell genug wurde, daß er wenigstens optisch etwas erkennen konnte. Er war nicht daran interessiert, bei Überschallgeschwindigkeit mit einer anderen Maschine zu kollidieren. Dennoch lautete die Anweisung, aufzurücken und die Fremdmaschine notfalls zur Landung zu zwingen.
    »Keine Antwort! Der Bursche hat es wohl nicht nötig, sich zu melden.«
    »Oder der Funk ist defekt«, meldete sich aus Maschine 14 der Copilot. »Habt ihr da schon mal dran gedacht?«
    »Egal. Wir gehen noch näher heran. Distanz?«
    »Halbe Meile. Wenn der noch nicht bemerkt hat, daß ihm vier Hornissen im Nacken sitzen, muß er stockdumm sein. Wir sind jetzt über Phoenix.«
    Unter ihnen war das Lichtermeer der im frühen Morgen erwachenden Stadt.
    »Distanz vierhundert Fuß. Wir rücken auf.«
    »Ich versuche direkt ranzugehen«, meldete der Pilot von Maschine 12. Der Phantom-Jet wurde schneller und näherte sich dem georteten Objekt noch weiter.
    »Mach’s nicht zu dicht«, warnte der Verbandsführer. »Denk an Captain Manteil…«
    Der sollte angeblich vor über zwanzig Jahren mit einer fliegenden Untertasse kollidiert sein, die er verfolgte.
    Da sah der Verbandsführer es aufblitzen.
    Ein winziger, bläulicher Strich in der Dunkelheit, nicht weit voraus.
    Sekunden später entstand über dem Nordwesten Phoenix’ eine winzige Sonne, die sich rasend schnell aufblähte, um ihre Energieentfaltung innerhalb weniger Sekundenbruchteile restlos zu verstrahlen. Im nächsten Moment waren die Maschinen durch diese Mini-Sonne hindurchgeflogen.
    »Phantom 12, was ist da los?« schrie der Verbandsführer. »He, wo ist das Echo? Wo ist Clinton?«
    »Ich glaube, Clinton ist nicht mehr«, schrie ein anderer Mann durch den Äther. »Der Mistkerl hat ihn abgeschossen…«
    »Air Base an Phantompatrouille. Wo ist euer vierter Mann? Wir haben ihn nicht mehr auf den Schirmen!«
    »Aus, verdammt!« schrie Smoley. »Abgeschossen! Wir eröffnen das Feuer!«
    »Seid ihr wahnsinnig? Ihr…«
    »Feuer frei!« schrie Smoley.
    »Phantom 12 in Abschußposition. Ich knall ihm eine Rak drauf!«
    Ein weißer Feuerstrahl flammte irgendwo vor Smoley durch den Nachthimmel. Ein dünner blaßblauer Lichtfinger wurde sichtbar, dann noch ein zweiter. Der Feuerstrahl verwandelte sich in einen blendenden Blitz. Sekunden später entstand unmittelbar unter Smoleys Maschine eine weitere Sonne. Dann hüllte blaues Licht sein Cockpit ein und wechselte in grellstes Weiß und eine gnadenlose Hitze, die alles zerschmolz. Weit im Nordwesten von Phoenix, viele Meilen entfernt, war soeben eine dritte Sonne am Nachthimmel entstanden.
    Phantom 14 drehte ab.
    Das unbekannte Objekt setzte seinen Kurs unverändert fort. Phantom 14 nahm aus sicherer Entfernung die Verfolgung wieder auf.
    Innerhalb einer halben Minute hatte die U.S. Air Force drei Phantoms verloren.
    ***
    Der Dämon T’Cant erstattete seinem Herrn Bericht.
    T’Cant gehörte als Hilfsdämon zu den höllischen Heerscharen des Fürsten der Finsternis. Gern hatte T’Cant die Aufgabe nicht übernommen, sich ausgerechnet in unmittelbarer Nähe des Dämonenjägers Bill Fleming aufzuhalten und diesen auf die Seite des Bösen zu manipulieren. Aber der Fürst der Finsternis hatte den Befehl gegeben und seinem Berater Magnus Friedensreich Eysenbeiß, dem Hexenjäger, die Überwachung dieses Unternehmens übertragen. [1] So hatte T’Cant das Aussehen und das Verhalten einer verführerischen jungen Frau angenommen und sich an Bill Fleming herangemacht.
    Damals, als Zamorras ältester Freund und Kampfgefährte Bill Fleming seine Gefährtin Manuela Ford durch einen Unfall verlor, hatte er sich verändert. Er hatte allen Lebensmut verloren und zog sich von allem zurück, kapselte sich ab. Er vernachlässigte seine Bekanntschaften und seinen Beruf. Zamorra versuchte, ihm wieder eine Aufgabe zu geben, indem er ihm den Prydo aushändigte, jenen Zeitzauberstab, den er Eysenbeiß abgerungen hatte. Fleming sollte den Prydo erforschen.
    Das tat Bill auch, aber er kam nur wenig voran.
    Und was er erst recht nicht wußte, war, daß er über den Prydo von Eysenbeiß aus Höllen-Tiefen heraus beeinflußt werden konnte. So kam er niemals auf den Gedanken, in dem Mädchen Tandy Cant, das ihn so sehr an Manuela Ford erinnerte, einen Dämon zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher