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0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes
Autoren: Handlanger des Todes
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alles wieder verderben, Mister Cotton.«
    »Sind Sie als Oberarzt nicht in der Lage, die Operation auszuführen?«
    »Ich sagte Ihnen doch, dass ich das Krankheitsbild nicht kenne, und mindestens ein bis zwei Tage bräuchte, um mich in den Fall einzuarbeiten. Sie müssen Dr. Rusher so schnell wie möglich herbeischaffen, Agent Cotton!«
    »Und was geschieht, wenn Dr. Rusher bei einem Verkehrsunfall verletzt worden ist und selbst in einem Hospital liegt? Haben Sie die Möglichkeit schon durchdacht?«
    »Ja«, erwiderte Brendel. »Dr. Rusher fuhr selbst keinen Wagen. Er bestellte sich stets ein Taxi. Ich habe bereits in der Taxizentrale angerufen. In den letzten fünfzehn Stunden wurde kein Taxi in einen schweren Unfall verwickelt, bei dem es Verletzte gegeben hat.«
    »Wann haben Sie Dr. Rusher zum letzten Mal gesehen?«
    »Gestern Abend, bevor er sich in den Klub fahren ließ.«
    Ich ließ mich in einen Raum führen, wo ich ungestört telefonieren konnte.
    Zuerst rief ich das Police Headquarter an und verlangte die Unfallzentrale. Dorthin wurden sämtliche Unfälle von New York mit den Namen der Verletzten oder Toten gemeldet. Dr. Rusher war nicht in der Liste.
    Das zweite Gespräch führte ich mit dem Klubrestaurant. Ein Mann mit einer tiefen Stimme war am Apparat. Von ihm erfuhr ich, dass Dr. Rusher gewöhnlich sehr früh den Klub verließ und nur Fruchtsaft trank. An den gestrigen Abend konnte sich der Mann nicht erinnern. Aber es sei unwahrscheinlich, dass Dr. Rusher länger als bis halb zehn geblieben sei.
    Dr. Brendel saß mir gegenüber und fieberte jeder Antwort entgegen, die ich erhielt. Ich bedankte mich und legte auf.
    »Tut mir leid, Doc«, sagte ich, »aber sehr ermutigend ist das alles nicht. Ihr Chef hat den Klub so zeitig wie immer verlassen und angeblich nur Fruchtsaft getrunken. Ging er vom Klub nach Hause? Kam er in seiner Wohnung nach Hause? Kam er in seiner Wohnung auf der Fifth Avenue überhaupt an? Das sind Fragen, die wir zuerst beantworten müssen. Aber dazu brauchen wir Mrs. Rusher. Ist sie verreist?«
    Brendel zuckte die Schultern.
    »Offenbar muss niemand im Haus gewesen sein, als die Einbrecher anrückten«, kombinierte ich laut, »ich werde zur Fifth Avenue fahren und mir die Wohnung ansehen. Sie hören von mir, Doc.«
    Ehe er etwas erwidern konnte, war ich zur Tür hinaus, fuhr mit dem Lift nach unten, sprang in meinen Wagen und rief Phil an. Ich gab ihm den Auftrag, Erkundigungen über Mister Butfield einzuziehen und außerdem in unserem Archiv nachzusehen.
    Dann jagte ich mit Rotlicht zur Fifth Avenue 1123. Vor dem Haus hatte sich ein kleiner Park von Polizeifahrzeugen versammelt. Sogar der Laborwagen der City Police stand da, der sonst nur bei Mord oder schweren Bankeinbrüchen anrollt. Ein Kollege hockte im Wagen auf einem Schemel und machte eine Blutuntersuchung.
    An der Haustür wurde ich von einem Detective aufgehalten.
    »Stopp, Sir«, sagte er mit energischer Stimme, »Betreten verboten. Oder sind Sie Dr. Rusher?«
    »Nein«, erwiderte ich und hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase, »aber ich suche den Doc.«
    »Der Doc und seine Frau befinden sich nicht im Haus«, antwortete der Detective. »Der Hausmeister erinnert sich, dass die Lady gegen sieben das Haus verließ und mit ihrem Thunderbird wegfuhr.«
    »Und die Einbrecher?«
    »Müssen über die Feuerleiter gekommen sein.«
    »Am helllichten Tag? Die Burschen müssen Nerven wie Drahtseile haben.«
    Ich fuhr mit dem Lift nach oben und betrat das Apartment. Es war luxuriös ausgestattet. Die Einbrecher hatten auf der Suche nach einem Tresor sämtliche Bilder abgehängt.
    Die Kollegen vom Polizeilabor untersuchten die Rahmen auf Prints.
    Lieutenant Gullibrand leitete den Einsatz. Er war einen halben Kopf kleiner als ich und hatte stechende Augen.
    »Großeinsatz wegen eines kleines Einbruchs?«, fragte ich nach der Begrüßung.
    »Auf der Fifth Avenue am Central Park sind wir besonders gründlich«, erklärte er. »Denn schließlich geht es in den meisten Fällen um Millionenwerte. Aber ich glaube nicht, dass der Inhalt dieses Tresors eine Million wert war. Dazu war er zu klein.«
    Wir gingen ins Schlafzimmer hinüber. Neben den Betten klaffte ein dunkles, viereckiges Loch in der Wand. Das war der Tresor. Die Diebe hatten die Tür abgebrochen. Sie lag auf dem Fußboden.
    »War ein einfaches Stück Arbeit«, erklärte der Detective, »trotzdem scheint sich dabei jemand verletzt zu haben.« Er deutete auf Blutstropfen, die sich
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