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0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes
Autoren: Handlanger des Todes
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Polizeiaufnahmen hatte der Exgangster mindestens fünfzig Pfund zugenommen. Sein schwammiges Gesicht wirkte gönnerhaft und friedlich.
    »Sie wünschen?«, schnaufte er, als ich ihn schweigend betrachtete.
    »Mein Name ist Cotton«, sagte ich, »es handelt sich um Ihre Frau, Mister Butfield.« Ich betonte das Wort Butfield sehr auffallend. Der Bursche kniff die Augen zusammen und starrte mich an.
    »Was ist mit meiner Frau?«
    »Sie befindet sich in der Klinik.«
    »In welcher Klinik?«
    »Wissen Sie es nicht?«
    »Nein, ich spioniere meiner Frau nicht nach. Sie kann machen, was sie will.«
    »Soll das heißen, dass Sie sich nicht um Ihre Frau kümmern?«
    »Sind Sie Susis Rechtsanwalt?«
    »Nein, Mister Dracon.«
    Der Mann zuckte wie von einem Peitschenhieb getroffen zusammen. Er fuhr mit der Hand über das glänzende Gesicht und kniff die Augen noch weiter zusammen.
    »Wollen Sie mich erpressen?«, keuchte er, »dann verschwinden Sie gleich wieder. Meine Frau weiß alles über mein Leben. Ich habe es ihr selbst erzählt. Sie können also keinen Buck damit verdienen.«
    »Ich bin nicht gekommen, um an Ihnen zu verdienen«, entgegnete ich. »Ihre Frau ist lebensgefährlich erkrankt. Der Arzt wollte sie heute Morgen operieren.«
    »Welcher Arzt?«
    »Wollen Sie nicht das Versteckspiel aufgeben, Dracon? Sie wissen genau, welcher Arzt Ihre Frau behandelt.«
    »Was zum Teufel wollen Sie von mir?«, brüllte er plötzlich. Die Zornesadern an seiner Stirn traten zolldick hervor.
    »Nur ruhig Blut, Dracon«, erwiderte ich und hielt ihm meinen FBI-Stern unter die Nase, »wollen wir nicht gleich mit offenen Karten spielen? Der Arzt, der die Operation vornehmen wollte ist spurlos verschwunden, Dracon. Ihre Frau schwebt in Lebensgefahr. Ehe sich ein anderer Arzt um den Fall kümmern kann, vergehen ein, zwei Tage. Das alles wissen Sie sehr genau. Wo steckt Dr. Rusher?«
    »Daher weht der Wind«, knurrte er, »Sie wollen mir eine Entführung in die Schuhe schieben, G-man.«
    »Hervorragend, wie schnell Sie begreifen, Dracon.«
    »Wenn meine Frau auf dem OP-Tisch sterben sollte, bin ich noch schuld, wie?«
    »Allerdings, wenn Sie den Arzt entführt haben.«
    »Sie sind bei mir an der falschen Adresse, G-man. An Ihrer Stelle würde ich woanders nach dem verschwundenen Doc suchen.«
    »So einfach werden Sie mich nicht los«, konterte ich.
    »Und so ungeschickt, Sie hinauszuwerfen, bin ich nicht«, knurrte er.
    »Das ist vernünftig, Dracon. Wo also befindet sich der Doc?«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich mit der ganzen Geschichte nichts zu tun habe. Halten Sie mich eigentlich für verrückt? Hier habe ich mein bequemes Leben, Bucks in Hülle und Fülle, nachdem das kleine Mädchen auf mich hereingefallen ist. Ich habe ausgesorgt, G-man. Ich bin kein Erbschleicher Und kein Gangster aus Leidenschaft. An Ihrer Stelle würde ich die Zeit nicht hier in meinem Office vergeuden. Wollen Sie mein Alibi für die letzten Tage?«
    »Nein, danke«, erwiderte ich, »Sie werden so geschickt sein, sich an einer solchen Geschichte nicht selbst die Hände schmutzig zu machen. Wem haben Sie den Auftrag gegeben, Dr. Rusher zu entführen?«
    »Das FBI hat ein Riesenarchiv«, sagte er höhnisch, »vielleicht treiben Sie einige meiner Komplizen auf und befragen Sie, ob Dracon ihnen einige schmutzige Bucks in den Rachen gesteckt hat. Vergessen Sie nicht, dabei schöne Grüße von mir zu bestellen, denn ich habe die Burschen seit Jahren nicht mehr gesehen.«
    Dracon war ein harter Brocken. So leicht ließ er sich nicht aus der Reserve locken.
    »Wir werden die Gangster auftreiben, Dracon, darauf können Sie sich verlassen. Und die Burschen werden plaudern. Wenn Sie hinter der Geschichte stecken, kommen zu Ihren acht Jahren Zuchthaus noch einige hinzu, wenn Sie Glück haben. Auf gewaltsame Entführung steht immer noch die Todesstrafe, Dracon.«
    »Ich werde jede Nacht ruhig schlafen, G-man, denn ich habe ein blütenreines Gewissen.«
    »Sie leben mit Ihrer Frau nicht in bestem Einvernehmen?«
    »Kümmere ich mich um Ihr Privatleben?«
    »Will Mrs. Butfield sich von Ihnen scheiden lassen?«
    »Fragen Sie sie selbst, G-man, ich sehr keinen Grund, mich von ihr scheiden zu lassen.«
    »Sie sehen keinen Grund, sich von der Fabrik und dem ehrenwerten Namen Butfield zu trennen«, erwiderte ich.
    Dracon grinste gehässig und sagte: »Es ist wohl kein Verbrechen, das zuzugeben?«
    »Nein, aber es ist ein Verbrechen, einen Arzt an der Ausübung seiner Pflicht
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