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0338a - Handlanger des Todes

0338a - Handlanger des Todes

Titel: 0338a - Handlanger des Todes
Autoren: Handlanger des Todes
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Park an, während ich mein Halfter umschnallte. Er bat den Lieutenant der Detektivabteilung, einige Leute ’rauszuschicken, die sich um den Einbruch kümmern sollten.
    »Eine neue Masche«, sagte ich, »einen Chirurgen kurz vor der Operation zu entführen. Die Gangster haben dann ein doppeltes Druckmittel in der Hand, einmal gegen die Angehörigen der Patientin, zum zweiten gegen die Frau des Arztes, dessen Ruf auf dem Spiel steht.«
    »Kann ich noch was für dich tun, wenn du jetzt abschwirrst?«, fragte Phil, als ich in der Tür stand. Ich überlegte einige Sekunden: »Frage in unserem Archiv nach, ob von Brendel, oder Rusher Karteikarten existieren. Liegt nichts gegen sie vor, ruf in Washington bei der Zentralkartei an, denn sicher ist sicher. Außerdem brauchen wir ein Foto des Chirurgen. Ich mache mich auf die Socken zur Privatklinik von Rusher, 51. Ost.«
    Dreißig Sekunden später saß ich hinter dem Steuer meines roten Jaguars, preschte mit Rotlicht und Sirene durch die Ausfahrt und reihte mich in den Verkehrsstrom ein, der auf der Second Avenue nach Süden floss.
    Ich fuhr bis zum Haupteingang der Klinik, stellte meinen Wagen auf dem Parkplatz für Ärzte ab und ließ mich von der jungen, bildschönen Empfangsschwester bei Dr. Brendel melden.
    Ein junger Mann mit offenen weißem Arztkittel kam mir in der Halle entgegen.
    »Sie sind Agent, Cotton?«, fragte er, »ich bin Dr. Brendel.«
    Ich zeigte ihm meinen Dienstausweis.
    »Kommen Sie mit«, sagte Dr. Brendel, ging voraus und stieß die Tür zu einem Sprechzimmer im Erdgeschoss auf.
    »Sie müssen uns helfen, unseren Chef so schnell wie möglich zu finden«, begann er hastig, »denn niemand von uns kennt die Krankengeschichte von Mrs. Butfield. Das ist die Frau, die operiert werden soll. Der Chef allein hat die Unterlagen studiert und eingeschlossen. Wir, seine Assistenten, wissen nur, dass diese Operation auf Leben und Tod geht. Sie müssen Dr. Rusher herbeischaffen.«
    »Sie reden von Entführung, Doc«, entgegnete ich, »welche Anhaltspunkte haben Sie?«
    »Es ist noch nie vorgekommen, dass Dr. Rusher auch nur eine Sekunde zu spät in der Klinik war, wenn eine Operation anstand. Oder können Sie sich vorstellen, dass ein Chirurg eine so wichtige Operation vergisst?«
    »Das glaube ich kaum, Dr. Brendel. Für wann war die Operation angesetzt?«
    »Für elf Uhr, die Operation wäre bereits im Gange.«
    »Sie haben die Vorbereitungen getroffen?«
    »Ja, ich bin seit drei Jahren Oberarzt in der Klinik von Dr. Rusher.«
    »Was zählt zu den Vorbereitungen?«
    »Ich habe der Patientin einige Beruhigungsspritzen gegeben.«
    »Kann ich die Patientin sehen?«
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Dr. Brendel, »mir fällt es schwer, eine Entscheidung zu treffen. Wenn Dr. Rusher hier wäre…«
    »… hätte es sich erübrigt, das FBI zu alarmieren«, unterbrach ich ihn. »Was wissen Sie über Mrs. Butfield?«
    »Wenig«, antwortete Dr. Brendel.
    »Und wie lautet das Wenige?«, bohrte ich weiter.
    »Sie ist sechsunddreißig Jahre, verheiratet, keine Kinder, sehr vermögend.«
    »Wer ist ihr Mann?«
    »Benjamin Butfield, Fabrikbesitzer. Aber er hat keine Ahnung, dass sich seine Frau in der Privatklinik von Dr. Rusher befindet.«
    »Und warum nicht? Ist er verreist, befindet er sich im Ausland?«
    »Nein. Mit der Ehe scheint es nicht recht zu klappen. Butfields Fabrik liegt am Stadtrand, keine zwanzig Meilen von Manhattan entfernt.«
    »Was Sie wissen, ist schon eine ganze Menge, Doc«, sagte ich anerkennend, »gibt es eine Karteikarte über die Lady?«
    »Im Panzerschrank, in Dr. Rushers Ordinationszimmer. Außerdem verstößt es gegen die ärztliche Schweigepflicht, einem Fremden die Karte zu zeigen.«
    »Können Sie keinen Chirurgen vom Bellevue- oder vom Veterans-Hospital bitten, die Operation durchzuführen?«, fragte ich.
    »Das ist ausgeschlossen«, widersprach der Doc, »unser Chef hat die Patientin über eine Woche genau beobachtet und sich mit ihrer Krankheit vertraut gemacht. Er hielt den Zeitpunkt heute Morgen die am günstigsten für eine Operation.«
    »Was geschieht, wenn die Operation verschoben wird?«
    »Vermutlich wird es zu starken Komplikationen kommen«, entgegnete er nach einer Weile.
    »Wann kann ich mit Mrs. Butfield sprechen?«
    »Mit der Patientin sprechen?«, fragte Brendel erstaunt. »Das ist ganz ausgeschlossen. Wir haben fast eine Woche gebraucht, sie soweit zu beruhigen, wie es für eine Operation unumgänglich ist. Eine Aufregung kann
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