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0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

Titel: 0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick
Autoren: Der »Sanfte« kennt jeden Trick
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der Tasche des Trenchcoats und setzte sie Cyle an die Schläfe.
    Der Maskierte trat auf die Regalwand zu. Er streifte den Trenchcoat ab, hob die Hände und zog sich die Kapuzenmaske vom Kopf.
    Cyle wagte es nicht, den Kopf zu bewegen. Er hörte ein knirschendes Geräusch, aber er konnte sich seine Herkunft nicht erklären.
    ***
    Ich ließ den Finger auf dem Klingelknopf unter dem Schild South Imports Inc. und dem Hinweis; »Anmeldung.« Der Pförtner hatte mir den Hauseingang geöffnet. Auf meine Frage nach dem Mann, den ich sehen wollte, hatte er genickt.
    »Ja, er muss noch im Büro sein. Es kommt oft vor, dass er länger arbeitet.«
    Ich hatte die Begleitung des Mannes abgelehnt. Als niemand öffnete, fluchte ich leise. Jetzt musste ich hinunterf ahren, um den Hausmeister und seinen Universalschlüssel zu holen. Schon wandte ich mich ab, als ich Schritte hinter der Tür hörte. Ein Schlüssel wurde gedreht. Ich sah mich Harvey Frost gegenüber.
    »Guten Abend«, sagte ich.
    »Guten Abend, Mister G-man«, antwortete er, ohne eine Miene zu verziehen. »Ich dachte mir, dass es irgendeine Sorte von Polizist sein würde. Im anderen Falle hätte ich nicht geöffnet. Was wollen Sie?«
    »Mich erkundigen, ob Sie eine Spur von Harry Syth gefunden haben. Seine Frau sagte mir, dass Sie ihr versprochen hätten, alles zu versuchen. Ich wundere mich, nichts von Ihrer Aktivität gemerkt zu haben.«
    »Sie waren also noch einmal bei Ann«, stellte er fest. »Ich gebe Ihnen einen Rat, G-man. Lassen Sie Ann in Ruhe und überlassen Sie es mir, ihr klarzumachen, dass Sie ihren Harry nicht wieder sehen wird.«
    »Soll das heißen, dass er tot ist?«
    Er lachte auf.
    »Ihr Polizistengehirn läuft auf Schienen, G-man. Wenn jemand verschwunden ist, denken sie gleich an Mord. Ich meine, dass mein wertvoller Neffe kurzerhand durchgegangen ist. Ein haltloser Charakter wie er kapituliert vor jeder Schwierigkeit. Es ist ihm nicht gelungen, mich zu beseitigen, und vielleicht fürchtet er auch, Sie könnten sich meiner Ansicht anschließen. So oder so, - in New York blühte für ihn kein Weizen. Ein Schwächling seiner Sorte wechselt in einem solchen Falle den Schauplatz, und es kümmert ihn wenig, dass er eine verzweifelte Frau zurücklässt.«
    »Unterhalten wir uns ein wenig darüber«, schlug ich vor.
    »Ich weiß nicht, was darüber noch zu reden wäre.«
    »Trotzdem werden Sie mir erlauben müssen, Ihr Büro zu betreten, Harvey Frost. - Hier ist ein Hausdurchsuchungsbefehl, und der gilt für alle Räume, die Sie benutzen.«
    Eine Sekunde lang verzerrte sich sein Gesicht vor Wut.
    »Sie treiben Ihre Unverschämtheit zu weit«, zischte er.
    »Sie haben mir schon einmal angedroht, sich über mich zu beschweren. - Geben Sie den Weg frei?«
    Er wich zurück.
    »Wie Sie wollen!«, stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Wo wollen sie mit Ihrer Schnüffelei beginnen?«
    »In Ihrem Chefbüro.«
    Er drehte sich mit einem Ruck um, durchschritt die hintereinanderliegenden Räume bis zu seinem Büro, dessen Tür offen stand. Ich blieb ihm dicht auf den Fersen.
    Nur die Lampe auf dem Schreibtisch brannte. Die Tischplatte war mit Papieren bedeckt. Der Platz sah ganz so aus, als hätte ein Geschäftsmann daran gearbeitet.
    Frost ging auf den Sessel hinter dem Schreibtisch zu.
    »Einen Augenblick«, stoppte ich ihn. »Setzen Sie sich, bitte, dorthin!«
    Ich zeigte auf einen der Sessel, die in der Nähe der Tür um einen runden Besprechungstisch standen.
    »Warum?«, fragte er voll unterdrückter Wut.
    »Weil ich mir Ihren Schreibtisch erst ansehen will, bevor Sie sich daran zu schaffen machen.«
    »Glauben Sie, ich würde unter Ihren Augen irgendwelche Papiere vernichten können. Das ist lächerlich.«
    »Daran denke ich nicht, aber Sie könnten in einem Fach eine Pistole liegen haben. Vor Ihren Fähigkeiten als Schütze habe ich jeden Respekt.«
    Seine Augen weiteten sich.
    »Was heißt das?«, fragte er heiser.
    »Zunächst nicht mehr, als dass Sie sich dort hinsetzen sollen!«
    Irgendetwas muss in meinem Blick gelegen haben, was es ihm geraten erscheinen ließ, zu gehorchen. Mit steifen Schritten ging er zu dem runden Tisch und setze sich in einen der Sessel. Er lehnte sich nicht zurück, sondern behielt eine aufrechte, wache Haltung bei.
    Ich schlenderte um den Schreibtisch herum, überflog flüchtig die Papiere und setzte mich dann auf die Lehne des Sessels.
    »Erinnern Sie sich an unsere erste Begegnung, Frost?«, fragte ich, und da er nicht
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