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0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

Titel: 0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick
Autoren: Der »Sanfte« kennt jeden Trick
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antwortete, fuhr ich fort: »Wenige Stunden, bevor wir uns zum ersten Mal sahen, wurde ich von einem Mann angerufen, der seinen Namen nicht nannte. Er sagte mir nur, wenn wir den Sanften finden wollten, müssten wir in College Point suchen. -Wissen Sie, wer der Anrufer war?«
    »Ich denke, Sie sind zu einer Haussuchung gekommen«, sagte er.
    »Jedermann spricht gern von seinen Sorgen. Ich weiß nämlich immer noch nicht, wer der Mann war. Genauer gesagt, ich weiß es nicht mit Sicherheit. Und ich werde es nie mit Sicherheit erfahren, denn es gibt niemanden, der mir meine Vermutungen bestätigen könnte. Ich vermute nämlich, dass der Mann nicht im Auftrag von irgendwem anrief, wie ich zuerst glaubte. Er rief mich an, weil er Angst hatte, tödliche Angst.«
    »Ich will von Ihnen keinen Detektivroman erzählt haben, Mister G-man«, zischte er.
    »Warum sind Sie so ungeduldig, Frost? Auch Ungeduld kann ein Zeichen von Angst sein. Hören Sie sich die Geschichte des Mannes ruhig an. Er wollte das Geschäft seines Lebens mit einem der gefährlichsten Gangster New Yorks machen, aber dann erfasste ihn die Angst. Er fürchtete um sein Leben. Andererseits wollte er das große Geschäft nicht schießen lassen. Und aus diesem Schwanken zwischen Angst und Gier heraus rief er, bevor er zu seinem Geschäftspartner ging, das FBI an. Aber er gab nur einen undeutlichen Hinweis. Vielleicht hoffte er, seine Geschäftspartner einzuschüchtern, wenn in College Point FBI-Beamte auftauchten. Er ahnte nicht, dass sein Tod schon beschlossen war.«
    Ich beobachtete Frost genau. Der Zorn war aus seinem Gesicht gewichen. Er starrte auf einen Punkt der Wand.
    »Der Mann fürchtete in dieser Nacht nicht um sein Leben. Er ging zu seinem Partner. Er glaubte nicht, dass der andere es wagen würde, ihn in seinem Haus umzubringen. Er irrte sich. - Wissen Sie jetzt, von wem ich spreche, Harvey Frost?«
    Frost bewegte sich nicht, und er gab auch keine Antwort.
    »Okay, dann werde ich es Ihnen sagen. Der Mann hieß…«
    Das Schrillen des Telefons zerschnitt den Satz.
    ***
    Ich nahm den Hörer ab und meldete mich nur mit einem »Ja?«
    Phil erkannte meine Stimme trotzdem.
    »Ich bin heilfroh, dass ich dich erreiche«, sagte er hastig. »Der Chef vom Dienst unterrichtete mich. Ich rief in der Villa an, aber es meldete sich niemand. Ist er bei dir?«
    »Ja«, antwortete ich einsilbig.
    »Hör zu« Der Sanfte hat wieder zugeschlagen. Ich rufe von Cyles Haus an.
    »Es sieht aus, als hätte sich Soft auch den letzten der großen Bosse gekauft.«
    »Wann?«
    »Vor noch nicht einer Stunde. Es kam zu einem Feuergefecht. Anscheinend lauerte der ›Sanfte‹ in Cyles Haus auf ihn. Einer von Cyles Leuten wurde niedergeschlagen, einer am Steuer von Cyles Wagen erschossen, ein dritter schwer verwundet. Einen Mann fingen die Cops. Soft muss einen Gegner überrumpelt haben, aber Cyle selbst ist verschwunden.«
    »Danke für die Nachricht.«
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte Phil.
    »Noch nicht.«
    »Besser, wenn ich trotzdem komme.«
    »Geht in Ordnung.«
    Ich legte den Hörer auf.
    Phils Anruf warf einiges über den Haufen. Die Aussage des Hausmeisters bewies, dass Harvey Frost seit Stunden in seinem Büro saß. Er konnte also gar nicht in der Adrian Avenue gewesen sein.
    Und er konnte auch nicht in der 19. Straße gewesen sein, als die Coverman-Bank ausgeräumt wurde. Auch damals saß er in diesem Büro, und dazu noch mit einer Sekretärin vor der Tür. Aber konnte es nicht einen Weg aus diesem Büro geben, den niemand kannte?
    Mit einem Ruck drehte ich mich um. Die Wand hinter dem Schreibtisch war mit Anbaumöbeln zugestellt, die ihrerseits zum größten Teil aus Regalen bestanden.
    Ich wunderte mich über mich selbst. Anscheinend ließen meine Nerven mich im Stich, da ich schon an Geheimtüren und solche Dinge dachte. Das hier war ein nüchternes Bürohaus, ziemlich im Herzen von New York, und nicht ein englisches Schloss.
    Immerhin musste er auf irgendeine Weise…
    Frosts Stimme unterbrach meine Gedanken.
    »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen, G-man?«
    »Nein«, antwortete ich, »aber Sie geben mir weitere Rätsel auf, Frost, doch lassen Sie uns in der Lösung des ersten Rätsels fortfahren. - Der Mann von dem ich sprach, hieß Ted Sheridan.«
    »Damit beschuldigen Sie mich des Mordes«, sagte Harvey Frost in merkwürdig tonloser Weise.
    »Genau das. Ted Sheridan lieferte dem Sanften alle Informationen, die er über die drei großen Gang-Bosse New Yorks brauchte.
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