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Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)

Titel: Goldhand (Ein Artesian Roman) (German Edition)
Autoren: Peter Merten
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    Prolog
     
    Eilig hastete Madigan DeVille durch die silbergrauen Korridore der Independence, dem Admiralsschiff der Ersten freien und unabhängigen Litkov Söldner. Die letzte taktische Besprechung des Offiziersstabs der Söldner war beendet. Der Kampf mit der Streitmacht des Miltek stand unmittelbar bevor.
    Soldaten und Techniker kreuzten Madigans Weg. Eine Doppeltür öffnete sich und spie im Eilschritt marschierende Infanteristen in dunkelgrauen Kampfanzügen aus. Madigan wartete bis sie vorbei waren, lief weiter und erreichte schließlich Hangar 2, wo ihr Jäger auf sie wartete. Überall huschten dunkelgekleidete Söldner, Techniker und Piloten umher. Die 27 hier stationierten Laserbirds reflektierten das helle Licht der Hangarbeleuchtung und vermittelten ein Bild der Unüberwindbarkeit. Ein beruhigender und zugleich großartiger Anblick, der Madigan noch immer in Schwärmerei versetzen konnte, obwohl sie auf der Independence aufgewachsen war, jeden Korridor und jede noch so kleine Nische kannte. Madigan sprintete die letzten Meter zu ihrem Jäger, betrat das kleine Schiff und ließ sich in die Pilotenliege gleiten. Gewandt glitten ihre Hände über die Konsolen, als sie die Systeme ihres Laserbirds startete. Die metallenen Finger ihrer Prothese, die die linke Hand bis hinauf zum Ellenbogen ersetzte, klickten leise bei jeder Berührung.
    „Double-T! Initiiere Startsequenz. Kampfprogramme auf das Display. Verbindung zu Korporal DeVille.“
    Mit schnarrender Stimme meldete sich der Bordcomputer: „Initiiere Startsequenz.“
    Madigan erhob sich und ging nach hinten, überprüfte die Halterungen der Roboter-, Kampf- und Überwachungseinheit, der sie den umgänglicheren Namen Karl gegeben hatte, und kehrte zurück, als ihr Vater sich meldete.
    Das geteilte Display zeigte das hagere Gesicht von Feldwebel Cygar DeVille. Ein besorgtes Lächeln spielte um seinen faltigen Mund, wie jedes Mal, wenn er seine Adoptivtochter ins Gefecht ziehen sah. „Feindkontakt in weniger als einer Stunde. Ich überspiele dir jetzt die letzten Positionsdaten der gegnerischen Kreuzer. Pass auf dich auf, mein Mädchen. Die Jäger der Miltek-Flotte sind erfahrene Piloten.“
    „Das bin ich auch!“ Sie checkte die eingehenden Informationen. Es dauerte ungewöhnlich lange bis die Datensendung abgeschlossen war, was Madigan vermuten ließ, dass sie mehr Informationen als angekündigt erhalten hatte. Sie lächelte dankbar für die offenkundige Sorge, die sich in den vielen kleinen Handlungen ihres Vaters allgegenwärtig zeigte. „Daten erhalten und aktualisiert“, erklärte sie. „Viel Glück auch für dich, Vater.“ Im Hintergrund leierte die Double-T-Einheit noch immer die Startsequenz herunter. Madigan hörte nicht hin, sie wusste, der Bordcomputer würde bei der ersten Unregelmäßigkeit abbrechen und auf Befehle warten. Madigan verabschiedete sich von ihrem Vater, der Schirm wurde schwarz und eine taktische Karte des Raumsektors erschien.
    Sie zählte zehn Planeten, die um eine weißstrahlende Sonne kreisten. Der zehnte Planet, ein gelbgrüner Stern, der Madigan an Gift und Schwefel erinnerte, beherrschte das Bild. Hier würden sie auf die Miltek-Flotte treffen. Jetzt tauchten die Symbole der feindlichen Jäger auf, dahinter erschienen die mächtigen Kreuzer und Schlachtschiffe des Miltek. Sie wechselte zum Gefechtsbildschirm.
    „Double-T, Verbindung zur Staffel.“
    „Geschaltet“, kam die misstönende Antwort. Wie schon so oft nahm sie sich auch jetzt wieder vor, nach ihrer Rückkehr eine klangvollere Stimme für den Bordcomputer zu programmieren. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihre Staffelcrew. „Es geht los. Bereithalten zum Datenempfang. Wir fliegen tief in ihre Formation hinein und hindurch, dann wenden und zurück. Mit ein bisschen Glück können wir den Gegner zwischen uns und unseren nachfolgenden Staffeln aufreiben.“
    „Aber das ist Selbstmord!“, erwiderte Hanson. Seine Stimme zitterte.
    „Seien Sie still, Hanson.“ Madigan wusste selbst, dass den Söldnern eine heiße Schlacht bevorstand, deren Ausgang noch lange nicht gewiss war. Die Miltek-Flotte verfügte über mehr Schiffe und damit auch über mehr Raumjäger als die Söldner. Im Grunde hatte Hanson gar nicht so unrecht, aber die Befehle waren an die einzelnen Staffeln ergangen und Auflehnung war Meuterei, die Strafen dafür waren hinlänglich bekannt. „Die relevanten Entscheidungen sind längst getroffen, Hanson, und zwar von jenen
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