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0337 - Der Höllen-Detektiv

0337 - Der Höllen-Detektiv

Titel: 0337 - Der Höllen-Detektiv
Autoren: Jason Dark
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lächelte kalt, sah die offenstehende Tür zum Wohnraum und auf der Schwelle die Gestalt des Verbrechers.
    Er trug ein weißes Hemd, das offenstand. Genau in den dreieckigen Ausschnitt und dicht unterhalb des Halses preßte Kent die Mündung seines Revolvers.
    Myer erschrak aus zwei Gründen. Einmal über den ihm bekannten harten Druck und zum anderen über die Gestalt des Eindringlings, der so unerwartet vor ihm stand.
    Der Mann wurde steif. Nur sein Atem war zu hören. Die Augen in den Höhlen bewegten sich lautlos.
    Sekundenlang geschah nichts. Kent besaß so seine Methode. Er ließ dem anderen die Zeit, sich zu erholen und mit der Überraschung fertig zu werden.
    »Wer sind Sie?« röchelte Myer nach einer Weile.
    »Das wirst du gleich sehen.«
    »Verdammt, ich…«
    »Geh erst mal rein!«
    Myer blieb nichts anderes übrig, als den Befehl zu befolgen.
    Rückwärts und mit zitternden Knien wich er zurück in den großzügig eingerichteten Luxusraum. Auf einer weißen Ledercouch konnte er Platz nehmen. Kaum saß er im Polster, als ihn Kent blitzschnell abtastete und beruhigt war, daß er keine Waffe fand.
    Er nickte, ging zurück und ließ sich ebenfalls in einen Sessel fallen.
    »Wir sind jetzt allein?« fragte er.
    »Ja.«
    »Dein Aufpasser liegt in der Diele. Er taugt übrigens nichts. Aber du brauchst keine Angst zu haben, Myer. Für die nächsten zwanzig Jahre hast du ausgesorgt.«
    »Wieso? Wer sind Sie?«
    »Namen spielen keine Rolle. Ich sollte dich fangen und habe es geschafft.«
    »Du bist ein Bulle?«
    »Nein.«
    »Dann von der Konkurrenz?«
    »Vielleicht.«
    Myer wischte nachdenklich mit dem Ärmel über sein schweißnasses Gesicht. »Wenn du von der Konkurrenz bist, könnten wir miteinander reden. Ich zahle immer mehr.«
    Pernell Kent schüttelte den Kopf. »Nicht bei mir. Wenn ich einen Job angenommen habe, führe ich ihn auch aus.«
    »Für wen arbeitest du?«
    »Zunächst auf eigene Rechnung.«
    »Glaub’ ich nicht.«
    »Deine Sache.«
    Myer griff nach einem Glas. Eine trübe Flüssigkeit füllte es bis zur Hälfte. Kent ließ ihn gewähren. Er fühlte sich sicher. Zudem hielt er einen Revolver in der Hand.
    In den anderen Wohnungen feierten die Menschen noch immer.
    Die Stimmen und die Musik klangen leise.
    Über den Rand des Glases hinweg schaute Myer den Detektiv an und sah dessen Kopfschütteln. Pernell ließ sich auf nichts ein, das war seine Devise. Er wollte Myer den Schluck noch gönnen, bevor er ihn abführte oder wegschaffte.
    Der andere stellte das Glas zurück. Er gehörte nicht mehr zu den Jüngsten. Im Laufe der Zeit hatte er Fett angesetzt. Sein Bauch schob sich über den Hosengurt hinweg. Auch der Kopf hatte an Größe zugenommen, und die Haut schimmerte rosig.
    »Fertig?« fragte Kent kalt.
    Myer nickte.
    »Dann können wir gehen.«
    »Und du bist nicht umzustimmen?«
    »Nein. Das ist wie bei jemandem, der sich einmal entschlossen hat, einen Betriebsausflug nicht mitzumachen, obwohl ihm sein Chef vorhält, daß so etwas Dienst ist. Verstanden?«
    Myer winkte ab. »Du wirst dich wundern. Noch sind wir nicht raus aus der Schweiz.«
    »Das weiß ich selbst.«
    Der Dicke stemmte sich hoch. »Darf ich wenigstens meine Jacke holen?« Er deutete auf eine Doppeltür. »Sie befindet sich dahinter im Schlafzimmer.«
    »Die Tricks kenne ich.«
    »Aber ich will nur die Jacke.« Myer breitete die Arme aus.
    »Klar. Das erlaube ich dir auch. Ich werde mitgehen, wenn es genehm ist.«
    »Bitte.« Myer drehte sich bereits um, damit er die Richtung einschlagen konnte. Er tat nichts. Auch dann nicht, als er die Tür aufstieß und das Zimmer betrat.
    Auf der Schwelle mußte Myer stehenbleiben. Im Zimmer brannte kein Licht. Die beiden Männer befanden sich dicht hintereinander.
    Der Detektiv spürte, wie der andere zitterte.
    War es Angst?
    »Was hast du?« fragte Pernell Kent.
    »Ich… ich muß Licht machen.«
    »Dann tu es.«
    »Okay, ich meine nur, weil du…«
    »Los, mach Licht!« Kent wurde ungeduldig. Er hätte nicht gedacht, einen so nervösen Vertreter vor sich zu sehen. Dieser Typ schien seine Nerven mit dem Alkohol weggespült zu haben.
    Myer wandte sich nach links. Er streckte einen Arm aus, sein Körper machte die Bewegung mit – und war im selben Augenblick verschwunden.
    Reingelegt! dachte Pernell Kent noch, als schon das Licht aufflammte.
    Er vernahm ein fettes Lachen und eine tiefe Stimme, die fragte:
    »Soll ich ihn gleich umlegen, Boß?«
    Es gibt wohl immer Momente im Leben eines
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