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0337 - Der Höllen-Detektiv

0337 - Der Höllen-Detektiv

Titel: 0337 - Der Höllen-Detektiv
Autoren: Jason Dark
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Sehr leise ging er weiter. Dabei behielt er die Balkone im Augenschein, auf denen gefeiert wurde.
    Frauen lachten, Musikklänge wehten über den Hof. Er hörte die Stimme der italienischen Sänger Milva, die von der Freiheit sang. Er lächelte kalt, wenn er daran dachte, daß für seinen Mann diese Freiheit bald vorbei sein würde.
    Kent rechnete mit allem, auch mit Leibwächtern, die irgendwo lauerten und ihren Boß abschirmten.
    Er wurde noch vorsichtiger, als er in die Nähe des Eingangs geriet und hinter einem mit blühenden Blumen gefüllten runden Betonkübel Deckung fand. Zwei Minuten vergingen. Etwas Außergewöhnliches konnte er nicht entdecken. Bisher schien niemand etwas von seiner Ankunft bemerkt zu haben. Und so sollte es auch sein.
    Unten wurde gefeiert. Das vom Balkon fallende Licht erreichte aber nicht den Blumenkübel und auch nicht die Haustür, die der Höllen-Detektiv mit drei schnellen, lautlosen Schritten erreichte. Er konnte nicht damit rechnen, daß sie offen war und freute sich, als er sie aufstoßen konnte.
    Fühlte sich Myer so sicher?
    Licht machte er nicht. Er mußte vier Stufen hoch und sah die Umrisse einer breiten Treppe.
    Kurz davor befand sich an der linken Seite eine breite Tür in einer Nische. Dort ging es zur Parterre-Wohnung.
    Kent nahm die Treppe.
    Auf Zehenspitzen huschte er sie hoch. Sein Jackett hatte er geöffnet, damit er schneller seine beiden Revolver ziehen konnte, die in den Schulterhalftern steckten.
    Zwei Treppen mußte er überwinden, um sein Ziel zu erreichen.
    Vor der Tür stehend, setzte er seinen schnell ausgedachten Plan in die Tat um. Er wollte das Feiern der anderen Mieter ausnutzen.
    Kent zerwühlte sein Haar und machte Licht. Es blendete nicht und warf seinen gelben Schein nur über den weißen Marmor der Wände. Ein sehr neues, sehr sauberes Haus, in dem man sich wohl fühlen konnte.
    Kent sah eine Klingel, aber kein Namensschild. Und ein Guckloch gab es in der Tür auch nicht.
    Er schellte.
    Ziemlich lange sogar, denn jeder sollte merken, daß jemand Einlaß begehrte.
    Dennoch dauerte es seine Zeit, bis er hinter der Tür Schritte vernahm.
    Eine dumpf klingende Stimme fragte. »Wer ist da?«
    »Ich!« krächzte der Detektiv.
    »Wer ist ich?«
    »Hören Sie. Öffnen Sie, Mann. Es ist eine irre Nacht. Ich komme von unten, wir machen einen drauf. Das wird ein Hammer, und wir wollen alle Hausbewohner einladen. Kommen Sie, Herr Myer!«
    »Nein, kein Interesse.«
    »Bitte.« Kent bemühte sich, die schwere Stimme eines Betrunkenen nachzuahmen.
    »Ich sagte doch, kein Interesse.«
    Innerhalb kurzer Zeit entschloß sich der Mann, andere Mittel anzuwenden. Er wurde rabiat. Ihm ging es nur darum, daß man ihm die Tür öffnete. Er spielte weiterhin den Betrunkenen. Diesmal aber krakeelend und wütend.
    Mit den Fäusten hämmerte er gegen die Tür. »He, du verschlafene Eule, mach auf! Wir feiern, wir…« Wieder hämmerte er dagegen.
    Das Trommeln hallte durch den Flur.
    Wenn dieser Myer etwas nicht vertragen konnte, war es das Erregen von Aufsehen. Es blieb dem anderen praktisch keine andere Wahl, als die Tür zu öffnen.
    Das tat er auch.
    Und er lief haargenau in Kents Falle. Als die Tür nach innen aufgezogen wurde, hatte der Detektiv beide Arme erhoben und die Hände zu Fäusten geballt.
    Die schickte er nach unten. Zwischen den Armen hindurch nahm er das konsterniert aussehende Pfannkuchengesicht des Leibwächters wahr, dann spürte Kent die beiden Schläge, und die teigige Haut unter den Fäusten. Etwas Rotes lief aus der Nase des Mannes.
    Er gurgelte auf, taumelte zurück, wobei er beide Hände gegen sein Gesicht preßte.
    Kent kickte die Tür mit dem Absatz zu. Sofort hetzte er hinter dem anderen her.
    Der Mann war gegen einen dunkelroten Einbauschrank gefallen.
    Seine Hände hatte er sinken lassen. Das Gesicht sah nicht mehr so aus wie vor fünf Sekunden, aber der Kerl war noch nicht erledigt, denn seine rechte Hand bewegte sich auf den Gürtel zu.
    Der Höllen-Detektiv hatte schon einen Revolver gezogen. Er schoß nicht, er schlug.
    Der Lauf raste von oben nach unten. Sein Ziel war der Scheitel des Leibwächters, wo ein wenig von der Kopfhaut aufplatzte, als das dumpfe Geräusch des Treffers zu vernehmen war.
    Diesmal brach der Mann zusammen. Kent kannte seine Treffer. Er schaute nicht mehr hin, durchquerte den Flur und hörte, noch bevor er den Wohnraum betrat, Schritte.
    »Verdammt, was ist denn da los?«
    Dieses heisere Organ gehörte Myer. Kent
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