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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette
Autoren: Jason Dark
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fanden wir in den Barschränken. Sogar Eis war vorhanden. Ich verzichtete darauf und schaute mir statt dessen die anderen Alkoholika an.
    Diese Bar war perfekt ausgerüstet. Mancher Kneipier wäre vor Neid erblaßt.
    Der Pilot ließ die Triebwerke an. Durch die Maschine lief ein Zittern.
    Nicht sehr stark, nur der Whisky in meinem Glas wurde leicht unruhig und bewegte sich an der Oberfläche.
    »Bitte schnallen Sie sich an!«
    Ich hätte nach dem Start trinken sollen, stellte das Glas weg und folgte der über Lautsprecher geklungenen Aufforderung. Wenig später preßte uns die Beschleunigung in die Sitze. Ich verspürte ein leichtes Magenziehen, wie immer bei einem Start.
    Die Rollbahn wurde zu einem verwaschenen grauen Flecken.
    Schattengleich huschte sie vorbei.
    Wir hoben ab.
    Suko und ich lächelten uns zu. Mein Partner und Freund winkte.
    »Dann hätten wir es ja geschafft«, sagte er. »Ich freue mich auf London.«
    »Ebenfalls«, sagte ich. Nur ahnten wir beide noch nicht, daß andere Mächte bereits die Regie übernommen hatten…
    Zuerst waren es nur Gedanken!
    Sie tauchten auf, aus der Tiefe, aus Zeit und Raum. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hatten für sie keinerlei Bedeutung.
    Was Zeit war und bedeutete, interessierte sie nicht, wie wußten nur, daß sie nicht tot waren, obwohl sie als tot galten.
    Für Gedanken gibt es keine Hindernisse. Sie können schweben, weitergeleitet werden, sich frei entfalten, horchen, spionieren, aufnehmen und das Verstandene verarbeiten, um es für ihre Zwecke zu nutzen.
    Gedanken sind die Flügel des Geistes, und Gedanken suchen, forschen und finden ein Ziel.
    »Du auch?«
    Aus den ersten Gedanken war eine Frage geworden, und sie wurde aufgefangen.
    »Ja, ich.«
    »Dann weißt du Bescheid?«
    »Ich spürte es.«
    »Und weiter?«
    »Es kamen noch welche?«
    »Hast du sie begriffen?«
    »Ja.«
    »Dann waren sie von ihm!«
    »Von wem sonst?«
    »Das wollte ich nur wissen.«
    Danach herrschte Schweigen, eine Leere, wie sie nur das All oder die Zeiten bringen konnte.
    Doch die Gedanken waren auf die Reise geschickt worden. Sie hatten einmal ein Ziel gefunden, und sie würden es nicht mehr loslassen. Der Kreis war dabei, sich zu schließen.
    »Wir müßten etwas tun!«
    »Meinst du?«
    »Man hat über uns gesprochen!« meldete sich ein dritter.
    »Wer kann von uns wissen?«
    »Wir müssen es herausfinden.«
    »Jetzt?«
    »Ja, so schnell wie möglich…«
    Wieder herrschte Schweigen, aber ein erster Kontakt war aufgenommen worden.
    Die, die so lange untätig gewesen waren, erwachten.
    Die goldenen Skelette…
    ***
    Es sollte also eine Chance für Jane Collins geben!
    Das hatte mir der Geist der verstorbenen Wahrsagerin Tanith berichtet, doch ich fragte mich, wie die ehemalige Detektivin ohne Herz weiterleben sollte.
    Vielleicht mußte man ihr ein anderes Herz in den Körper einpflanzen, doch so etwas bedurfte einer langen intensiven Vorbereitung, eines großen technischen Aufwands. Nein, so einfach war die Sache nicht.
    Dann gab es möglicherweise eine andere Lösung. Eine magische, denn Jane sah zwar wie ein Mensch aus, sie war dennoch eine Hexe, und sie lebte ja noch, obwohl man ihr das Herz aus dem Körper genommen hatte. Jemand war da, der das Leben steuerte.
    Für mich kam nur der Würfel des Unheils in Frage, der auf Janes Schoß lag. Er und seine Kraft hielten Jane Collins am Leben. Aus diesem Grund hütete ich mich auch, den Würfel an mich zu nehmen, obwohl ich darauf immer gehofft hatte.
    Die Wahrsagerin Tanith hatte mir den Hinweis auf die drei goldenen Skelette gegeben. Sie zu finden, war für mich äußerst wichtig. Tips hatte ich so gut wie keine erhalten. Ich wußte nur, daß die drei goldenen Skelette existierten.
    Meine Hoffnungen ruhten auch auf Kara und Myxin. Vielleicht wußten sie etwas über die geheimnisvollen Skelette. Suko hatte keine Ahnung, ebensowenig wie ich.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und sah, daß Suko neben mich trat.
    Längst hatte der Jet an Höhe gewonnen und war auf England-Kurs gegangen. Ich hatte mich an das Summen der Triebwerke gewöhnt, wohl fühlen konnte ich mich nicht, da meine Gedanken stets um das Problem Jane Collins und alles, was damit zusammenhing, kreisten.
    Suko ließ sich in einen anderen Sitz fallen und streckte die Beine aus.
    »Versuche, bis London abzuschalten, John.«
    »Kannst du es?«
    Mein Freund war überzeugt. »Ich bin dabei.«
    »Was ich dir nicht glaube.«
    »Möchtest du einen
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