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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette
Autoren: Jason Dark
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nicht untergehen. Atlantis ist die Rettung für die Großen Alten. Der Untergang darf einfach nicht endgültig für uns sein. Wir kommen…
    Vergeblich suchte Suko nach den Sprechern. Sie waren überall, leider nicht sichtbar, nur ihr Geist erfüllte das Schloß.
    Die Treppe hatte der Chinese hinter sich gelassen und erreichte einen großen Saal. In seiner Mitte blieb er stehen. Große Bilder hingen an den Wänden. Es waren Gemälde, wie man sie vor Hunderten von Jahren geliebt hatte, denn ihre Motive beschäftigten sich mit Kriegen, Tod und Schlachten. Zumeist waren die Sieger abgebildet.
    Ihre Feinde lagen, von den Klingen durchbohrt, im Staub.
    Von seinen Gegnern hatte der Chinese nichts mehr gesehen. Die Familie Canotti hielt sich verborgen. Sie wohnte zusammen mit dem Unheimlichen, das von dem Schloß Besitz ergriffen hatte.
    Bis auf einige hochlehnige Stühle war der Raum leer. Er hatte große, hohe Fenster. In den freien Flächen zwischen ihnen hingen die gewaltigen Kolossalgemälde.
    Und Suko sah das schwache goldene Leuchten, das aus den Wänden strahlte. Er konnte sich keinen Reim darauf machen und nur raten. Es mußte der Geist der Skelette sein, der sich hier häuslich niedergelassen hatte. Dabei war Suko nur unterwegs, um einen Ausweg zu finden, denn er wollte seinen Freund John Sinclair nicht im Stich lassen.
    Vor ihm war weder etwas zu hören noch zu sehen.
    So war der Inspektor nach wie vor völlig auf sich allein gestellt.
    Atlantis…
    Wieder vernahm er das geflüsterte Wort, das aus den Lautsprechern einer Stereoanlage an seine Ohren zu dringen schien. Wo er auch hinhorchte, stets war von diesem versunkenen Kontinent die Rede. Aber in welch einer Beziehung zur Familie Canotti stand er?
    Suko mußte die Leute finden!
    Er kümmerte sich nicht um die geflüsterten Worte, sondern durchquerte mit festen Schritten den Raum. Am Ende hatte er eine Tür gesehen, die er aufstieß.
    Ein weiterer Raum lag dahinter.
    Er war eingerichtet.
    Suko sah einen Schrank, zwei Tische und drei Sessel.
    Und in den Sesseln saßen sie.
    Die Canottis.
    Nur hatten sie sich verändert.
    Aus den Menschen waren goldene Figuren geworden!
    ***
    Ich fiel!
    Es war schrecklich.
    Mein Herzschlag hatte ausgesetzt, um sich im nächsten Augenblick wieder zu beschleunigen. Zum Glück fiel ich senkrecht und mit den Füßen voran in die Tiefe, so daß nicht die Gefahr bestand, mit dem Kopf zuerst auf den Sumpf aufzuschlagen.
    Dennoch konnte diese Oberfläche, auch wenn sie weich war, so reagieren wie harter Beton.
    Das alles schoß mir in Sekundenbruchteilen durch den Kopf, und ich sah meine Lebensaussichten schwinden.
    Zuletzt hörte ich noch einen gellenden Schrei, sah etwas im Bruchteil einer Sekunde an mir vorbeihuschen und spürte im nächsten Augenblick einen Widerstand.
    Ich kam auf – und tauchte ein.
    Dabei rechnete ich damit, mir alle Knochen zu brechen. Das geschah zu meiner Verwunderung nicht. Der Sumpf schien sich genau an der Stelle geöffnet zu haben, wo ich in ihn hinein tauchte, und mein rasender Fall verlangsamte sich zu einem Schweben, das auch irgendwann einmal aufhörte.
    Ich stand still.
    Es war unmöglich und unerklärbar für mich, aber eine Tatsache.
    Ich fiel nicht mehr weiter, und das Gegenteil von dem trat ein. Ich wurde in die Höhe gedrückt.
    Langsam, aber ständig näherte ich mich dem Punkt, wo ich eingetaucht war. Und plötzlich veränderte sich auch die Umgebung. Ich konnte wieder sehen, entdeckte das goldene Leuchten, das sich auch auf mein Gesicht gelegt hatte, und als ich den Kopf bewegte, sah ich zum ersten Mal die drei, die ich so sehr gesucht hatte.
    Es waren die goldenen Skelette!
    In der Wand des Schachts hielten sie sich auf. Dabei standen sie so, daß sie mich eingekreist hatten und mich trotz ihrer leeren Augenhöhlen beobachten konnten.
    Mir stockte der Atem, denn nicht allein die Skelette sah ich, sondern auch eine alte Bekannte.
    Claudine Auber hockte auf einem runden Holzbrett, das auf dem Sumpf schwamm. Sie befand sich in einer schrecklichen Situation, denn so etwas wie eine Riesenraupe war aus dem Morast gestiegen und hielt sie umklammert.
    Sie saß da wie ein Bildnis, hielt den Arm ausgestreckt, wobei die Fingerspitzen auf mich wiesen, als sähe sie in mir ihren letzten Rettungsanker. Ich konnte ihr nicht helfen, denn die anderen Kräfte hatten mich zur Bewegungslosigkeit verdammt.
    Die Skelette hatten gewonnen.
    Das erklärten sie mir auch.
    Ob nur ein Skelett allein sprach oder alle
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