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0332 - Kampf um den Neptunmond

Titel: 0332 - Kampf um den Neptunmond
Autoren: Unbekannt
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Schädelknochen begann zu bluten.
    Sein Vater riß ihn am Arm mit und führte ihn eine stillstehende Gleitrampe hinab.
    Es war dunkel hier unten, aber die Einschläge der Thermowaffen konnten ihnen wenigstens vorläufig nichts mehr anhaben.
    Das scheint ein Bahnhof für eine Röhrenbahn zu sein", flüsterte Cronot. „Komm wir laufen nach rechts. Der Tunnel führt in den Hintergrund der Stadt!"
    Perish wischte sich das Blut vom Gesicht. Er nickte mechanisch. Es war das erstemal, daß er die Nachteile einer nichtorganischen Prothese zu spüren bekam. Die Verbundstellen waren am anfälligsten gegenüber mechanischen Einwirkungen.
    Doch er riß sich zusammen und hielt das Tempo, das sein Vater einschlug. Bald spürte er nur noch ein dumpfes Gefühl der Benommenheit und ab und zu ein schmerzhaftes Siechen. Seine gewohnte Energie kehrte zurück.
    „Hoffentlich haben die anderen ein gutes Versteck gefunden", rief er seinem Vater zu.
    Über ihnen dröhnten jählings die krachenden Entladungen von Impulswaffen.
    Abrupt blieb Cronot Mokart stehen.
    „Auf wen schießen die denn? Wollen sie ein Loch in die Schachtdecke brennen?"
    „Dort vorn fällt Licht herein!" rief Perish und rannte weiter. „Wir müssen sehen, was da oben los ist!"
    Auch Cronot wurde plötzlich von einer unerklärlichen Unruhe gepackt. Er sagte sich, daß die Soldaten längst in Sicherheit sein müßten, aber er wußte, daß die Schwingungswächter nicht aufs Gerätewohl draußen herumschießen würden.
    Als die Oxtorner den nächsten Bahnhof erreichten, war es wieder still geworden. Sie stürmten das Gleitband hinauf und warfen sich oben sofort flach auf den Boden.
    In etwa hundert Metern Entfernung brach einer der Zweitkonditionierten durch eine Hauswand. Das Brüllen der anderen klang aus größerer Entfernung herüber.
    Geduckt rannten die beiden Männer zu der Stelle, an der vor weniger als einer Minute die Schüsse gefallen sein mußten.
    Dann standen sie reglos vor den sterblichen Überresten von acht Menschen.
    Cronot wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
    „Captain Geraldi und seine Männer sind wie Helden gefallen", sagte er mit tränenerstickter Stimme.
    Perish räusperte sich. Er hatte ähnliche Anblicke während seiner Einsatzzeit bei der USO schon sehr oft erlebt. Dennoch wirkte sein Gesicht wie versteinert, als er flüsterte: „Sie müssen sich in unmittelbarer Nähe der Transmitterhalle versteckt haben, um notfalls eingreifen zu können. Ich..." Er brach ab.
    „Wir werden dafür sorgen, daß sie ein anständiges Begräbnis mit allen militärischen Ehren erhalten - wenn alles vorüber ist!" schwor Cronot Mokart.
    „Davon werden sie auch nicht wieder lebendig!" fuhr Perish auf.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Entschuldige, Dad"
    „Schon gut, mein Junge", sagte Cronot und legte den Arm um die Schultern seines Sohnes. „Ich verstehe dich. Aber es nützt den armen Kerlen auch nichts, wenn wir hier stehenbleiben und warten, bis uns die Ungeheuer zum zweitenmal finden."
    „Wir sollten sie jagen und töten!" erwiderte Perish. Er zuckte resignierend die Schultern. „Okay, ich weiß, daß wir das nicht schaffen würden. Gehen wir also."
     
    *
     
    In der Nähe des Beobachtungsturmes stießen sie auf einen der Schwingungswächter.
    Die Oxtorner eröffneten sofort das Feuer, konnten dem Koloß jedoch nichts anhaben.
    Die Impulswellenbündel aus der Waffe des Giganten schlugen dicht bei ihnen ein. Mit großen Sprüngen retteten sie sich in ein Gebäude.
    Der Kampflärm hatte die anderen drei Schwingungswächter alarmiert. Unablässig feuernd zogen sich Perish und Cronot zurück. Sie mußten ständig aufpassen, damit sie nicht in einen Hinterhalt liefen Am Rand eines künstlichen Sees war es dann soweit.
    Der Beschuß setzte von vier verschiedenen Seiten gleichzeitig ein.
    Den Oxtornern blieb nichts anderes übrig, als ins Wasser zu springen und zu hoffen, daß der Sie tief genug sei, damit die Energiestrahlen sie nicht erreichten.
    Schemenhaft sah Perish Mokart seinen Vater neben sich schwimmen. Er stand seinem Sohn in nichts nach. Mit kräftigen Stößen strebte er dem Grund des Gewässers zu.
    Einige Sekunden vergingen, bevor die Zweitkonditionierten den Plan durchschauten. Dann allerdings zischten links und rechts neben den Fliehenden gleißend helle Strahlenfinger durch das Wasser. Die Monstren schienen jedoch nicht zu wissen, wo sich die Oxtorner befanden. Ihr Feuer war ungezielt und verlagerte sich rasch an eine andere Stelle
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