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0332 - Kampf um den Neptunmond

Titel: 0332 - Kampf um den Neptunmond
Autoren: Unbekannt
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nur die Ladung der Spitze Dad."
    „Ach so! Ja, natürlich besitze ich noch eine ganze Menge Ladungen. Oh, ich verstehe!" Er suchte in einer Außentasche seiner Kombination und förderte einen fingerhutgroßen Gegenstand zutage. „Hier, das ist sogar eine Atoexplosivladung. Was sagst du nun?"
    „Danke, Dad!"
    Perish fing die konisch geformte Kapsel auf und tauchte sofort wieder. Hastig strebte er dem Grund entgegen.
    Nach wenigen Sekunden hatte er den Abfluß des Sees gefunden. Er tastete im Dunkeln nach einem Riß oder Spalt, wo er die Kapsel unterbringen konnte.
    Aber die Wände waren glatt und fugenlos.
    Verzweifelt suchte Perish weiter. Er fühlte, daß die Verfolger nahe waren. Sobald sie auftauchten, würde es zu spät sein.
    Erschrocken fuhr er herum, als er eine Berührung an der Schulter spürte.
    „Ich bin's, Perish", sagte die Stimme seines Vaters in den Kopfhörern. „Gib mir die Kapsel!"
    Perish begriff zwar nicht, was sein Vater damit wollte. Schließlich konnte er nicht wittern, wo sich irgendein Spalt verbarg. Aber er tastete nach der Hand seines Vaters und drückte die Kapsel hinein.
    „So", rief Cronot nach einem Atemzug Pause. „Jetzt nichts wie hoch, Junge!"
    Im selben Moment wußte Perish, was sein Vater getan hatte.
    Er stieß sich ab und schwamm wie nie zuvor in seinem Leben. Zusammen mit Cronot tauchte er auf.
    Sie befanden sich in Ufernähe und zogen sich sofort hinauf. Dann stürmten sie davon, dem Hintergrund der Höhle entgegen.
    Sie kamen nicht weit.
    Die Faust eines Giganten schien auf den Boden niedergefahren zu sein. Perish verlor den Boden unter den Füßen und stürzte kopfüber in den Sie zurück. Über und neben ihm prasselten Felsbrocken ins Wasser.
    Dann erreichte ihn der Schall der Explosion.
    Für kurze Zeit verlor Perish Mokart die Besinnung. Als er wieder zu sich kam, schwamm er an der Oberfläche zurück. Angsterfüllt hielt er nach seinem Vater Ausschau. Der ganze Ufersaum an dieser Seite der Höhle war von Felsbrocken begraben worden. In der Wand darüber klafften meterbreite Risse, und noch immer rieselte Schutt herab.
    Dort, wo sich der Abfluß befinden mußte, dampfte und brodelte das Wasser über einem riesigen Strudel.
    „Dad!" rief Perish voller Verzweiflung.
    „Hier bin ich!" erscholl es laut.
    Knapp einen Meter von ihm entfernt, tauchte der Kopf seines Vaters auf.
    Cronot Mokart sah sich kurz um und sagte dann mit ernster Miene: „Das war Glück, Junge, pures Glück!"
    Nebeneinander schwammen sie zum Ufer zurück, stiegen über die Geröllhügel und blieben bei dem Wasserfall stehen. Sie klappten die Helme auf.
    „Du hast die Kapsel einfach von der Strömung forttragen lassen, nicht wahr, Dad?" fragte Perish.
    Cronot grinste verschmitzt.
    „Es war die einzige Möglichkeit. Hoffentlich ist die Ladung im Gesicht eines verdammten Zweitkonditionierten hochgegangen."
    Perish antwortete nicht darauf. Er wußte nur zu gut, daß ein Zweitkonditionierter nicht einmal durch eine kleine Atomexplosion getötet werden konnte.
    Nach einer Weile deutete Cronot zu dem Felsspalt, aus dem der Wasserfall stürzte.
    „Dort könnten wir laufen. Das Wasser ist höchstens anderthalb Meter tief. Ich habe es vom Sie aus gesehen."
    Perish lächelte.
    „Diese Idee ist gut. Ich glaube nicht, daß die Schwingungswächter uns dort suchen. Sie werden annehmen, daß wir den bequemen Weg durch eine der trockenen Höhlen genommen haben."
    „Außerdem dürften diese Ungeheuer nicht durch den engen Spalt passen", fügte Cronot trocken hinzu.
    Perish nickte und sie begannen unverzüglich mit dem Aufstieg.
    Sechs Stunden lang kämpften sie sich gegen die Strömung vorwärts, bis zu den Hüften im reißenden, strudelnden Wasser watend. Es ging dabei allmählich bergauf, und als sie den Anfang des subtritonischen Flusses erreichten, standen sie erneut vor einem Höhlensee. Allerdings leuchtete ihnen hier keine Atomsonne.
    Sie ließen sich auf nassem Fels nieder und lauschten in die Dunkelheit. Aber nur das Rauschen und Gurgeln des Wassers war zu vernehmen, sonst war es unheimlich still.
    „Was nun?" flüsterte Cronot Mokart. „Ewig können wir nicht hierbleiben."
    Perish öffnete seine Gürteltasche und nahm die vibrierende Kugel heraus Nachdenklich wog er sie in der Hand.
    „Vielleicht weiß Einaklos Rat", sagte er, „er hat schließlich diese Hohlräume und Flüsse anlegen lassen..."
     
    ENDE
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