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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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hätte.«
    In diesem Augenblick klopfte es an die Tür. Draußen standen der Manager des Hotels und zwei Zimmerkellner. Ein paar neugierige Hotelgäste hatten sich auf dem Flur versammelt. Ich ließ den Manager eintreten und schloss die Tür wieder. Der Mann wurde kreidebleich und fand zunächst keine Worte, als er den toten Celeste sah. Ich erklärte ihm die Situation und bat ihn, die Mordkommission anzurufen.
    Er warf einen scheuen Blick auf Myriam Holborn und entfernte sich dann sofort wieder. Ich hörte, wie er draußen auf dem Gang die Leute mit einer Ausrede zum Weitergehen veranlasste.
    Ohne die Lage des Toten zu verändern, machte ich mich an eine Untersuchung seiner Taschen. Ein Feuerzeug, ein Schnappmesser, eine zerdrückte Packung Zigaretten kamen zum Vorschein. Die Brieftasche barg keine Ausweise. Juan Celeste war vorsichtig genug gewesen, sich bei einer zufälligen Kontrolle nicht selbst ans Messer zu liefern. Aus einem Seitenfach zog ich einen Zettel, auf dem die Adresse der Life Insurance Co. stand. Was wollte Celeste mit der Anschrift einer Lebensversicherung?
    Ich zeigte den Zettel Phil. Er kam nicht dazu, seine Meinung zu sagen, denn in diesem Augenblick trudelte unsere Mordkommission ein.
    Später, als unsere Leute schon an der Arbeit waren, zog er mich beiseite. »Wir können hier sowieso nichts tun, Jerry. Wir stehen nur im Weg herum. Wie wär’s, wenn wir der Life Insurance Co. einen Besuch machen würden?«
    »Okay«, sagte ich, »hauen wir ab. Hältst du es für möglich, dass Celeste eine Lebensversicherung abgeschlossen hat?«
    »So was passt nur für solide Bürger und nicht für einen Gangster von der Sorte Celestes«, meinte Phil »Nein, bestimmt nicht. Aber ich habe so eine Ahnung worauf das Ganze hinaus will!«
    ***
    Die Life Insurance residierte am Lexington Square in einem klotzigen Palast. Die Eingangshalle erinnerte an einen griechischen Tempel. Ein Mann trat auf uns zu.
    »Die Herren wünschen?«
    »Wir möchten Ihren Chef sprechen«, sagte Phil und hielt ihm seinen Ausweis unter die Nase.
    Er beäugte uns neugierig, dann gab er den Ausweis zurück.
    »Bitte, hier entlang!«
    Er führte uns durch eine prachtvoll gemaserte Tür in ein Vorzimmer. Eine platinblonde Sekretärin thronte hinter einem Schreibtisch, auf dem man hätte Pingpong spielen können. Die Festung schien uneinnehmbar.
    Aber die drei Buchstaben FBI erwiesen sich als ein Sesam öffne dich! Zwei Minuten später saßen wir Mr. Calhoun, dem Generaldirektor des Unternehmens, gegenüber.
    Er drückte eine Taste der Ruf anlage.
    »Bitte, Miss Webster, lassen Sie feststellen, ob wir eine Lebensversicherung auf den Namen Celeste abgeschlossen haben.«
    Er sah fragend zu uns herüber. »Celeste, Juan, ja!«
    Nach einigen Minuten kam der Bescheid. Es gab keine Versicherungspolice auf diesen Namen.
    Plötzlich kam mir eine Idee. »Sehen Sie doch mal unter Holborn nach!«
    »Da brauche ich gar nicht erst nachzusehen«, erklärte Mr. Calhoun. »Ich habe die Daten auswendig im Kopf, wenn Sie Richard Holborn meinen — den Konstrukteur, der bei dem Flugzeugabsturz neulich ums Leben kam.«
    »Genau den meinte ich«, erwiderte ich. »Wie hoch war er denn versichert?«
    »Zweihunderttausend Dollar!« erläuterte Mr. Calhoun. »Deswegen weiß ich auch so gut Bescheid. Bei einem derartigen Geschäft schauen wir uns die Leute natürlich genau an, bevor wir abschließen. Schließlich unterschreibt man nicht alle Tage eine derartige Police. Aber die Berichte unserer Agenten lauteten positiv. Mr. Holborn lebte in guten Verhältnissen, obwohl…«
    »Ja?«, fragte Phil, »Obwohl…?«
    »Die Beitragssätze für eine derart hohe Versicherungssumme sind nicht eben niedrig. Mr. Holborn verdiente ausgezeichnet, aber er war kein Millionär. Uns geht es schließlich nichts an, wie er sein Geld ausgibt. Ich nehme an, er wollte seine Frau für den Fall seines Ablebens gut versorgt wissen.«
    »Dann braucht sich ja Mrs. Holborn keine finanziellen Sorgen zu machen«, murmelte ich. »Wann soll denn die Versicherungssumme ausbezahlt werden?«
    »Nach dem Wortlaut des Vertrages muss die ganze Summe sofort ausgehändigt werden. Allerdings liegt in diesem Fall das Verschulden eines Dritten vor, aber es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als zu zahlen. Wenn die Sache je aufgeklärt werden sollte, behalten wir uns allerdings Regressansprüche vor.«
    »Sie wird aufgeklärt werden, verlassen Sie sich darauf«, warf Phil ein.
    »Vielen Dank, Mr.
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