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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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ihr ein bisschen zu aufdringlich den Hof gemacht«
    In diesem Augenblick überholte uns ein schwarzer Ford, der ein halsbrecherisches Tempo vorgelegt hatte.
    »Und da wundert man sich, wenn was passiert. Der Kerl hinter dem Steuer ist sicher total betrunken.«
    Es passierte tatsächlich etwas. Aber nicht dem schwarzen Ford. Aus dem Cadillac leckten gelbe Feuerzungen, dann löste er sich buchstäblich vor unseren Augen in seine Bestandteile auf. Der Explosionsdruck war so stark, dass wir mit unserem Fairlane ins Schlingern gerieten. Der ganze Schrotthaufen, in dem einmal Mora und sein Chauffeur gesessen hatten, knallte gegen eine Hauswand.
    Der Ford mit den beiden Leibwächtern beendete seine Fahrt an einem Laternenpfahl. Geistesgegenwärtig riss Phil das Steuer nach links herum. Glücklicherweise hatten wir einigen Abstand gehalten. Als wir an der Explosionsstelle vorbei rasten hagelten Teile des Cadillac auf unser Dach.
    »Halt doch endlich an!«, rief ich Phil zu. Der aber deutete nur stumm auf den schwarzen Ford, der unbeirrt im Achtzig-Meilen-Tempo die Straße hinunterraste.
    Wieder begann unser Wagen zu schlingern.
    »Aus!«, sagte Phil resigniert und trat nun doch auf die Bremsen. »Wir haben einen Platten!«
    Es reichte gerade noch bis zur Unfallstelle.
    Als wir ausstiegen, zogen Mullins und Stedler eben einen wimmernden Mann aus den zerbeulten Resten des Ford. Der andere lag tot vor der Kühlerhaube.
    Nach Mora und seinem Chauffeur zu sehen, war nicht möglich. Denn es gab die beiden nicht mehr.
    Während Phil die nächste Telefonzelle aufsuchte, fanden sich auch die ersten Neugierigen ein. Die Anwohner starrten schreckerfüllt aus den zerbrochenen Fensterscheiben. Zum Glück war die Straße leer gewesen, als die Explosion erfolgte, sodass außer den unmittelbar Beteiligten niemand Schaden genommen hatte.
    Noch vor der Mordkommission trafen zwei Streifenwagen des Reviers ein. Die Cops drängten die Schaulustigen zurück und sorgten für die Absperrung.
    Gleichzeitig mit der Mordkommission trafen auch die ersten Reporter ein. Stan Stove, der Kriminalreporter des Evening Standard, drängte sich zu mir durch.
    »Was ist los, Cotton?«, fragte er. »Ich brauche ein paar Zeilen für die Frühausgabe«
    »Nichts zu machen, Stan«, erwiderte ich, »wir haben’s eilig!«
    Damit winkte ich Phil. Wir stiegen in unseren Wagen. Er sah aus, als hätte man ihn mit Schrot beschossen. Jetzt war ich doch froh, dass ich den Jaguar zu Hause gelassen hatte.
    »Es wird Zeit, dass wir uns um die Vögel kümmern«, sagte ich zu Phil. »Sonst wird unseren Leuten die Zeit zu lang.«
    ***
    Als wir in der 55. ankamen, war die Lage noch immer unverändert. Niemand hatte das Haus verlassen, wie die Kollegen berichteten.
    »Jetzt fackeln wir aber nicht mehr lange«, schlug Phil vor.
    »Wozu noch das ganze Theater? Sie werden einen schönen Schreck bekommen, wenn sie hören, dass der Boss tot ist!«
    Leise gaben wir unsere Anweisungen. Unsere Kollegen sollten das Haus umstellen, während zwei andere in einigem Abstand Phil und mir folgen sollten.
    Leise zogen unsere Kollegen einen Kreis um die Villa.
    Fünf Minuten später gingen Phil und ich auf die Haustür zu. Vor den Fenstern im Erdgeschoss waren die Jalousien herabgelassen. Sie schlossen so dicht, dass man keinen Blick hindurch werfen konnte. An der Tür gab es Klopfer aus poliertem Messing. Wir schlugen damit ein paar mal dröhnend gegen das schwere Eichenholz.
    Mit leisem Schnarren öffnete sich das Schloss. Ein Diener erwartete uns.
    »Sie wünschen?«, fragte er. »Warum haben Sie nicht von der Straße aus geklingelt?«
    Wir zeigten ihm unsere Ausweise. Er sah ziemlich dumm drein, dann versuchte er, in die Nähe der Tür zu kommen.
    »Nichts zu machen, Freundchen«, knurrte Phil. »Lass die Finger vom Alarmknopf! Deinem Boss würde es auch nicht mehr helfen!«
    »Mr. Mora ist nicht im Haus und kann Sie demnach auch nicht empfangen«, stammelte er.
    »Wer ist außer dir noch hier?«
    »Steve, Buddy und Groye«, murmelte er. »Den vierten kenne ich nicht.«
    Das war wahrscheinlich der Mann mit dem rostroten Ford. Bei dem, was er auf dem Kerbholz hatte, stand zu erwarten, dass er rücksichtslos von seiner Waffe Gebrauch machen würde.
    »Wo sind sie denn?«, fragte ich den Diener.
    »Sie sitzen im Salon und trinken Whisky«, flüsterte er heiser.
    Er führte uns an eine Tür, durch die Stimmengewirr drang. Mit einem Ruck riss ich die Tür auf und brachte die Pistole in
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