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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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Körper einer Frau lag auf den Resten eines Strohsacks. Man hatte der Frau den Schädel eingeschlagen.
    Captain Brooks wandte sich erschüttert ab.
    »Sie könnten zurückfahren und den zuständigen Sheriff informieren«, schlug ich vor. »Ich werde warten, bis Sie wiederkommen.«
    Er machte sich wortlos auf den Weg. Inzwischen zog ich die Vorhänge wieder zu. Dann Stieg ich die Leiter empor unters Dach. Es gab dort eine winzige Luke, durch die man den Kopf stecken könnte. Unter mir sah ich die Straße, auf der eben Brooks sich in Richtung South Creek entfernte.
    Mit einem Fernglas konnte man von hier jeden beobachten, der sich auf der Straße bewegte.
    Mein Jaguar war bekannt wie ein bunter Hund, und Brooks trug die Uniform der Staatspolizei. Wahrscheinlich hatte uns der Wächter kommen sehen, Dolly Hale erschlagen und dann die Flucht ergriffen.
    Sein Wagen musste unten an der Straße in einem Versteck gestanden haben. Ich nahm mir vor, bei der Rückkehr auf Wagenspuren zu achten. Nach der anderen Seite führte die Straße weiter in das Waldgebiet hinein. Ich war ziemlich sicher, dass der Mörder in dieser Richtung geflohen war, sonst hätte er uns ja begegnen müssen.
    In einem Busch hinter dem Haus fand ich die Mordwaffe. Es war ein altes, verrostetes Beil, wie es Holzfäller zu benutzen pflegen. Blutspuren und einige rotblonde Haare Dollys waren unwiderlegbare Indizien. Wieder einmal war ich zu spät gekommen. Um die Zeit zu überbrücken, zündete ich mir eine Zigarette an. Ich setzte mich auf die Stufen vor der Tür und wartete.
    Später kam Brooks und brachte den Sheriff und einige Staatspolizisten mit. Einer von ihnen ein ganz junger Bursche, warf einen Blick hinter den Vorhang, dann wankte er mit bleichem Gesicht vor die Hütte.
    Wir fanden das Versteck, in dem der Mörder seinen Wagen verborgen hatte. In dem nadelbedeckten, trockenen Boden hatten sich jedoch keine Profilspuren abgedrückt. Er musste es bei seiner Flucht sehr eilig gehabt haben. Neben einer Kiefer fanden wir Glasscherben. In Höhe der Scheinwerfer war die Rinde des Baumes angekratzt. Der Bursche war dagegen gefahren. Offenbar hatte er sich nicht die Zeit genommen, auszusteigen, denn wir fanden keine Fußspuren. Vorsichtig sammelte ich einige rostrote Lacksplitter in meiner Brieftasche. Vielleicht bekamen wir dadurch einen Hinweis auf Marke und Baujahr des Wagens.
    Über Sprechfunk gab Captain Brooks den Befehl, nach einem am rechten vorderen Kotflügel beschädigten Wagen Ausschau halten.
    Von Albany aus rief ich Mr. High an und erstattete ihm Bericht. Ich erzählte auch von dem beschädigten Wagen des Mörders.
    »Schön, Jerry«, sagte er zum Schluss, »ich habe unser Gespräch auf Tonband aufgenommen und werde ein Protokoll aufsetzen lassen. Nein, hier gibt es nichts Neues. Kommen Sie gut nach Hause! Sie werden ja wieder bei Phil übernachten, bis Ihre Wohnung wieder instand gesetzt worden ist.«
    ***
    Es war später Nachmittag, als Phil mich an der Schulter rüttelte.
    »He, Jerry«, rief er, »du kannst dir mit dem Winterschlaf noch Zeit lassen!«
    Ich gähnte herzhaft und setzte mich auf.
    »Du bist unverschämt, Phil! Mich so kurz nach Mitternacht aus den Gefilden seliger Träume zu reißen!«
    »Das hast du zwar schön gesagt, aber nun hör mal gut zu«, meinte er. »Bei Mora tut sich etwas. Tim Murdock hat angerufen.«
    Tim Murdock war der Kollege, der Mora zu überwachen hatte.
    »Und?«, fragte ich, ein neuerliches Gähnen unterdrückend.
    »Mora bekam vor einer halben Stunde Besuch. Einen Mann mit einem rostroten Ford! Der rechte vordere Kotflügel ist eingedrückt!«
    Meine Schläfrigkeit verflog sofort.
    »Ist der Bursche noch dort?«
    »Der Chef hat Custer, Stedler und Mullins hingeschickt. Trotzdem könntest du dich beeilen!«
    »Er ist noch drin«, berichtete mein Freund, nachdem er das Sprechfunkgerät betätigt hatte. »Den Wagen haben sie von der Straße weggeholt und in einer Garage untergestellt. Mora hat das Haus nicht verlassen.«
    Es wurde immer besser. Auf die erste Dummheit hatten sie eine noch größere gesetzt. Das Netz zog sich zusammen.
    Phil riss mich aus meiner Hochstimmung.
    »Ich glaube, wir fahren zuerst einmal ins Hauptquartier«, schlug er vor.
    »Wozu?«, überlegte ich. »Jetzt, wo wir sie so schön in der Mausefalle haben!«
    »Du glaubst doch nicht im Emst, dass du mit deinem Firmenwagen auch nur in die Nähe kommst? Genauso gut könntest du unseren Besuch vorher telefonisch anmelden!«
    Phil hatte
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