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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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wollte nämlich heute ausziehen.«
    Sie ging auf die Tür zu und drehte sich noch einmal um.
    »Ich hoffe, Sie bleiben noch ein wenig!«
    »Gewiss!«, meinte mein Freund, »wir sind mit unseren Fragen noch keineswegs fertig. Wir werden Sie zwar nicht mehr allzu lange bemühen, aber bleiben Sie bitte nicht zu lange!«
    Aber sie war schon draußen. Und das war genau das, was wir wollten. Drei Minuten später klopfte ein Page an die Tür.
    »Ich soll hier eine gelbe Reisetasche abholen«, erklärte er.
    »Bitte schön!« Phil wies mit einer Handbewegung auf die bereits aufgebaute Kofferbatterie. Darunter befand sich auch eine ziemlich große gelbe Reisetasche.
    Der Boy wollte eben damit zur Tür hinaus, als ich ihn zurückhielt.
    »Wie viel Trinkgeld hast du denn für diesen Auftrag bekommen?«
    Er strahlte. »Zehn Dollar, Sir! Eine sehr freundliche Dame!«
    Ich nickte. Es lief alles wie am Schnürchen. Unser Plan schien zu klappen.
    ***
    Mein Jaguar stand vor dem Hotel auf dem Parkplatz, der für die Gäste des Hauses reserviert war. Die Scheiben auf beiden Seiten waren heruntergekurbelt.
    Eine Frau trat aus dem Hoteleingang und sah sich suchend um. In der brütenden Mittagshitze ließ sich niemand sehen. Als sie den Wagen entdeckt hatte, ging sie rasch entschlossen darauf zu. Sie streckte den Arm durch das Fenster und öffnete das Schloss. Dann schlüpfte sie hinter das Steuerrad und löste die Verriegelung der Motorhaube. Gleich darauf stieg sie wieder aus dem Wagen und hob die Haube hoch. Ein Paket von der Größe einer Zigarrenkiste verschwand darin. Zufrieden ließ sie die Haube wieder zuschnappen.
    In diesem Augenblick legte sich eine Hand auf ihre Schulter. Es war die Hand Bob Siedlers, unseres Kollegen. Er leierte die vorgeschriebene Formel herunter.
    »Ich verhafte Sie wegen mehrfachen Mordes und Anstiftung zum Mord. Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass alles, was Sie von jetzt an sagen oder tun…«
    »Schon gut«, murmelte Myriam Holborn. »Ich wusste ja, dass die beiden logen. Aber es war meine letzte Chance.«
    Inzwischen hatten wir uns auch herangepirscht. Jetzt, wo sie verloren hatte, gab sie das Spiel auf.
    Aus dem Nichts tauchte mit umgehängter Kamera Stan Stove vom Evening Standard auf.
    »Was ist jetzt wieder los, Cotton«, japste er mit hängender Zunge. »Seit gestern Abend jage ich hinter Ihnen her.«
    »Kommen Sie mit, Stan«, sagte ich »heute bekommen Sie Ihre Geschichte.«
    ***
    Myriam Holborn machte keine Umstände. Ich glaube, sie war trotz ihrer bewiesenen Kaltblütigkeit froh, sich die Sache endlich von der Seele reden zu können.
    Sie hatte es auf die zweihunderttausend Dollar abgesehen. Selenski, 64 den sie mit dem Versprechen, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen, geködert hatte, lieferte den Sender und Empfänger. Angeblich wollte sie mit dieser technischen Spielerei das Garagentor sowie Haus- und Gartentür öffnen, damit sie nicht aus dem Wagen zu steigen brauchte. Selenski dachte sich nichts dabei und bastelte in seiner Freizeit seiner Flamme sein eigenes Mordwerkzeug. Den Sprengstoff beschafften die Schwestern. Ebenfalls ohne zu ahnen, dass sie damit ihr eigenes Todesurteil Unterzeichneten. Myriam behauptete, sie hatte nicht gewusst, dass ihre Schwester May in der Maschine saß.
    Dieser Punkt konnte nicht aufgeklärt werden, aber ich bezweifelte ihre Aussage. Es spielte später vor Gericht auch keine entscheidende Rolle.
    »Wer trug nun die Sprengladung mit sich?«, fragten wir sie.
    »Es war alles so einfach«, murmelte sie. »Selenski. Ich hatte ihm gesagt, das Paket enthalte Andenken an meine Eltern, die ich auch nach der Scheidung noch behalten wollte.«
    Celeste war tatsächlich der Mann, der May auf dem Flughafen abholen sollte. Er wusste, dass die Polizei auf ihre Spur kommen würde und tötete ihre Schwester Millicent. Dabei war ihm Cobb Dolley über den Weg gelaufen.
    Tony Perelli war der Leibwächter. Seine Freundin Dolly Hale wusste Bescheid. Sie hatte schon früher öfter die gleichen Aufgaben wie May Tool und ihre Schwester erledigt.
    Celeste war der Mann, der sie von Anfang an durchschaute. Er hatte sie auf dem Flughafen gesehen und sich einen Reim darauf gemacht, als er die Zeitungsberichte las. Er hatte sie im Hotel gefunden und ihre Sachen durchgewühlt. Dabei war er auch auf die Versicherungspolice gestoßen. Zum Schein ging sie auf seinen Vorschlag ein, halbe halbe zu machen. In Wirklichkeit aber versuchte sie, ihn ans Messer zu liefern. Von der
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