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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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Calhoun!«
    Wir erhoben uns.
    »Aber…«, wandte der Versicherungsmann ein.
    »Wenn Mrs. Holborn die Zahlung von Ihnen verlangt, benachrichtigen Sie uns bitte sofort!«
    ***
    »Ein starkes Motiv für die Dame«, meinte Mr. High, als wir ihm Bericht erstatteten. »Aber ob Sie darauf eine Anklage auf bauen können? Ihre Theorie klingt ja sehr logisch, Phil, aber die Geschworenen möchten Beweise sehen! Am besten einen ganzen Eisenbahnzug voll… Das brauche ich ihnen doch nicht zu erklären!«
    »Gewiss, Chef«, mischte ich mich ein. »Aber es gibt solche Beweise. So wie die Dinge bis jetzt stehen, sieht es natürlich aus, als wollte man die Schuld einem Unschuldigen zuschieben. Ich habe mich auch lange dagegen gewehrt, es zu glauben. Da ist zum Beispiel die Tatsache, dass bei dem Attentat auf die Boeing, auf meine Wohnung, auf Mora immer die gleiche Art der Zündung und des Sprengstoffes in Anwendung kam. Schon das allein hätte mir die Augen öffnen müssen. Eine Spionagegruppe hätte sich nach ihrem Fehlschlag auf dem Flughafen nicht mehr in die Auseinandersetzungen einer Gangsterbande eingelassen. Also musste ein unmittelbarer Zusammenhang bestehen. Phil hat das erkannt, während wir anderen uns von den Konstruktionsplänen blenden ließen. Um ein Haar wären wir alle darauf hereingefallen.«
    »Klingt alles durchaus überzeugend«, wandte unser Chef ein.
    »Aber wie stellen Sie sich das vor, wenn Sie im Zeugenstand stehen und ein cleverer Anwalt stellt seine Fragen? Damit kommen Sie nicht durch!«
    Mr. High hatte recht. Man konnte einer Witwe nicht daraus einen Vorwurf machen, dass sie die Versicherungssumme für ihren Mann kassierte. Auch nicht daraus, dass ihre Schwestern einer Gangsterbande angehört hatten.
    Wir quetschten noch einmal den Rest von Moras Mannschaft aus. Genau so gut hätte man einen Stein auspressen können. Sie waren zwar bereit, ihre Aussagen zu wiederholen, aber von dem, was wir wissen wollten, wussten sie keinen Deut. Sie waren sichtlich erleichtert, als sie von Celestes Ende erfuhren. Umso mehr konnten sie ihm natürlich in die Schuhe schieben.
    »Sie haben mich leer gemolken bis auf den letzten Tropfen, wenn ich jetzt noch etwas sagen wollte, müsste ich Ihnen Märchen erzählen, Agent Cotton! Ich glaube nicht, dass die Frau von unserem Boss in seine Geschäfte eingeweiht wurde. Dazu war Mora viel zu vorsichtig. Vielleicht hatten Ihnen Celeste oder die Hale etwas anderes erzählen können, aber die sind ja nun tot!«
    Leider, dachte ich. Buddy, der jetzt den Wortführer der drei machte, zuckte wieder einmal mit den Schultern. Wir ließen sie zurückbringen.
    Es gab,tatsächlich niemanden mehr, der als Zeuge gegen Myriam Holborn hätte auftreten können. Alle, die irgendwie gefährlich werden konnten, waren beiseite geschafft.
    Plötzlich kam mir eine Idee.
    ***
    Myriam Holborn-Tool war gerade beim Packen, als wir sie im Eden aufsuchten.
    Sie war schon wieder ziemlich guter Laune, als wir sie begrüßten. Diese Frau besaß eine bewundernswerte Selbstbeherrschung. Leider mussten wir ihre Pläne stören.
    »Sie wollen abreisen?«, fragte ich.
    »Ja«, entgegnete sie fast heiter. »Ich möchte möglichst weit weg von hier und all dies Grauenhafte vergessen. Sie haben sicher Verständnis dafür, nicht wahr?«
    »Daraus wird wohl nichts werden, so leid es mir tut«, stellte Phil fest.
    Ihr Gesicht verdüsterte sich. Die Augen schlossen sich zu schmalen, grauen Schlitzen.
    »Und warum nicht, wenn ich fragen darf? Ich dachte, die Sachlage wäre klar?«
    »Sie müssen mindestens bis zur Verhandlung bleiben«, warf ich ein. »Außerdem haben sich neue Gesichtspunkte ergeben, sodass die Life Insurance Co. die Auszahlung gestoppt hat.«
    »Und aus welchem Grund?«, fragte sie und wurde aschfahl. Sie trank das Whiskyglas, das sie eben vor mich hatte hinstellen wollen, in einem Zug aus.
    »Auf unsere Bitte hin, Mrs. Holborn«, erklärte ich.
    »Haben Sie diese neuen Gesichtspunkte auch Mr. Calhoun mitgeteilt?«
    »Nein, davon wissen nur mein Freund Phil und ich. Wir möchten es noch nicht an die große Glocke hängen. Umso größer wird dann die Überraschung sein.«
    Sie lächelte schwach.
    »Und mir wollen Sie es auch nicht sagen?«
    »Oh doch! Wir gingen von der Überlegung aus, dass zweihunderttausend Dollar eine Menge Geld sind. Manche Leute sind der Ansicht, dass es bei so viel Scheinen auf ein paar Menschenleben mehr oder weniger nicht ankommt.«
    Sie unterbrach mich lebhaft. »Jetzt weiß ich,
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