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0331 - Aufstand der Menschheit

Titel: 0331 - Aufstand der Menschheit
Autoren: Unbekannt
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steigen. Die beiden Männer und Mory standen schon, als er sich widerwillig aus dem Sitz löste. Sie vermieden es, sich anzusehen.
    Sie zogen Pelzjacken und Kapuzen an. Dann öffnete Bull, der auch als Pilot fungiert hatte, den Ausstieg des Gleiters. Die kalte Luft war wohltuend. Anrath hoffte, daß sie eine betäubende Wirkung auf seine Gedanken ausüben wurde. Bull sprang hinaus. Anrath horte, wie er sich mit einem noch unsichtbaren Mann unterhielt.
    „Es sind viele Fremde in der Stadt", sagte Bull, als die anderen ins Freie kamen. „Sie gehören alle zu Grichert und der Condos Vasac."
    Bevor Anrath den Fremden sehen konnte, war dieser bereits wieder von der Nacht verschluckt worden. Im Licht der Positionslampen sah Anrath, daß der Boden von einer dünnen Schneeschicht bedeckt war. Die Meteorologen sorgten dafür, daß es in den größeren Städten niemals schneite. Aber Watan war keine große Stadt. Anrath erschien diese Ansammlung schäbiger Hütten wie ein Überbleibsel aus der Vergangenheit.
    Ich fühle mich elend! dachte er.
    Die anderen standen um ihn herum, und jeder schien darauf zu warten, daß jemand einen Entschluß faßte.
    „Bevor wir gehen, möchte ich Ihnen etwas sagen", murmelte Reginald Bull. „Sie haben uns viel geholfen. Sie haben keine Fehler gemacht, obwohl wir Ihnen nichts zutrauten."
    „Sagen Sie mir das, weil Sie nicht glauben, daß ich von diesem Podium wieder herunterkomme?"
    erkundigte sich Anrath sarkastisch. Im gleichen Augenblick bedauerte er seine Antwort. Bull hatte seine Worte ehrlich gemeint.
    „Sie haben viel aufgegeben", fuhr Bull fort, als hätte er Anraths Bemerkung nicht gehört. „Wir danken Ihnen dafür."
    „Ja", sagte Anrath. Er kam sich lächerlich vor, und er fror und schwitzte abwechselnd.
    Plötzlich flammte vor ihnen ein großer Scheinwerfer auf. Eine fahrbare Kamera rollte heran, und Anrath hörte die aufgeregte Stimme eines Reporters, der den Fernsehzuschauern verkündete, daß der Großadministrator (bei diesem Wort zögerte er etwas) in Watan eingetroffen sei, um sich Croton Manor zu stellen.
    „Sie gehen doch jetzt zum Podium, Sir?" rief der Reporter Anrath zu.
    „Ja", sagte Anrath.
    Er empfand es als unangenehm, auf dem Weg zu Manor von einer unbestechlichen Kamera begleitet zu werden. Zum Glück ließ die Kapuze und der hochgestellte Kragen der Pelzjacke nicht zu, daß man viel von seinem Gesicht sah.
    „Werden Sie auch mit Croton Manor sprechen, Staatsmarschall?"
    „Nein", erwiderte Bull abwesend.
    „Wie ich sehe, haben Sie Ihre Frau mitgebracht, Sir", wandte sich der Reporter wieder an Anrath.
    „Haben Sie besondere Gründe dafür?"
    „Sie glaubt noch immer, daß ich ihr Mann bin", antwortete Anrath spöttisch. „Ist das nicht Grund genug?"
    „Das war", sagte der Reporter zu den Fernsehzuschauern, „eine Antwort, wie eigentlich nur Perry Rhodan sie geben würde."
    Anrath straffte sich. Die Worte des Reporters machten ihm Mut. Dann jedoch, als das Podium immer näher kam, und er Manor und Grichert unterscheiden konnte, die nebeneinander vor dem Mikrophon standen, ließ seine Zuversicht wieder nach. Etwa fünfzig Meter vor dem Rednerpult erlosch der Scheinwerfer der fahrbaren Kamera. Anrath schloß daraus, daß das Bild wieder auf Manor überblendete, der im Augenblick jedoch nicht sprach.
    „Wir bleiben jetzt zurück", sagte Reginald Bull. „Sie können sich jedoch darauf verlassen, daß wir Sie nicht aus den Augen lassen. Wir holen Sie vom Podium herunter, wenn es gefährlich werden sollte."
    Anrath nickte nur, obwohl er nicht sicher sein konnte, daß Bull die knappe Kopfbewegung in der Dunkelheit sah. Anrath ging weiter und geriet in den Lichtkreis der schwebenden Scheinwerfer. Sein Gesicht wurde verschlossen. Um ihn herum drängten sich fremdartig aussehende Gestalten, Männer und Frauen, die in Pelzbekleidung gehüllt waren. Anrath vermutete, daß es sich um Bewohner Watans handelte. Was mochte in diesen Menschen vorgehen, deren kleine Stadt so unverhofft zum Mittelpunkt des Interesses aufgerückt war? Wenn alles so verlief wie Bull und Mercant hofften, würden diese Menschen später ihren Kindern erzählen, daß sie Perry Rhodan aus unmittelbarer Nähe gesehen hatten, so nahe war er an ihnen vorbeigekommen, daß sie ihn hätten berühren können. Oder, wenn es schiefging, würden sie ihren Kindern erzählen, wie man in ihrem Dorf einen Betrüger entlarvt hatte.
    Anrath fühlte sich mit diesen Menschen verbunden, denn er war dazu
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