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0331 - Aufstand der Menschheit

Titel: 0331 - Aufstand der Menschheit
Autoren: Unbekannt
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hatten.
    Croton Manor, Gründer und Anführer der Sekte der „Streiter für Licht und Glück" war damit zu einem nicht zu übersehenden Machtfaktor geworden. Manor war kein machthungriger oder schlechter Mensch. Aber er war in der Lage, eine große Anzahl von Menschen zu beeinflussen. In der augenblicklichen Situation war der Solaren Abwehr wenig daran gelegen, größere Unruhen aufkommen zu lassen. Deshalb hatte man Aboyer in den Gobi-Park geschickt. Er sollte noch vor der Versammlung mit Croton Manor sprechen und ihn bitten, die Anhänger seiner Sekte zur Ruhe zu ermahnen.
    Aboyer schob die Flasche an ihren alten Platz. Als er aufblickte, sah er einen kleinen Mann über die Grasfläche auf sich zukommen.
    Das Gesicht des Fremden wirkte verklärt. Er schien in wachem Zustand einen herrlichen Traum zu erleben. In Croton Manors Nähe fühlten sich alle Menschen auf unbestimmte Weise glücklich.
    Kein Wunder, dachte Aboyer.
    Croton Manor war ein positiver Mutant mit verschiedenen Fähigkeiten. Der Maler wußte nichts davon. Seine Begabung konnte nicht für die Menschheit eingesetzt werden, weil man nie vorhersagen konnte, wie Manor sich bei bestimmten Situationen verhalten würde.
    Manor war ein UB, ein „Unidentifizierbar Begabter" es gab viele Menschen, die gleich ihm parapsychische Gaben besaßen, ohne sich darüber im klaren zu sein.
    „Wollen Sie abseits stehen, wenn Croton Manor spricht?" fragte der kleine Mann, der vor Aboyer stehenblieb. Er nahm keine Notiz von Aboyers seltsamer Kleidung.
    „Ich gehöre nicht zu den 'Streitern für Licht und Glück'", antwortete Aboyer. „Ich bin nur herausgekommen, um ein bißchen frische Luft zu schnappen."
    Sie sollten Croton Manor sehen und hören", empfahl ihm der kleine Mann. „Nur dann werden Sie das wahre Glück erfahren."
    Aboyer hatte ganz bestimmte Vorstellungen vom wahren Glück, und er empfand es als lästig, daß ihn jemand in seinen Ansichten schwankend machen wollte. Er beugte sich vor und ließ seinen Whiskyatem über das Gesicht des Mannes streichen.
    „Vielleicht komme ich tatsächlich", sagte er.
    „Sie müssen sich beeilen, wenn Sie einen guten Platz haben wollen", meinte der unbekannte Anhänger Manors. Es schien ihm einzufallen daß auch er durch einen längeren Aufenthalt die Aussichten auf einen guten Platz verlieren konnte, denn er wandte sich um und hastete davon.
    Aboyer begab sich zum Hauptweg und ließ sich mit dem Menschenstrom davontreiben. In der Nähe des großen Platzes löste er sich aus der Menge und schlug eine andere Richtung ein. Der schmale Seitenpfad, den er jetzt benutzte, war von blühenden Büschen und Blumen begrenzt. Durch verschiedene Lücken konnte Aboyer den Felsen sehen, von dem aus Croton Manor zu seinen Anhängern - sprechen würde. Überall waren Fernsehkameras aufgestellt. Manor hatte angekündigt, daß er im Verlauf seiner bevorstehenden Ansprache einige bedeutungsvolle Prophezeiungen machen wollte. Die Reporter von Terra-Television ließen sich diese Versammlung nicht entgehen. Sie würden die Sendung auch auf die anderen Planeten des Sonnensystems und auf einen Teil der Kolonialplaneten übertragen.
    Aboyer erreichte die Absperrungen und wurde von einem mürrischen Parkwächter aufgehalten.
    „Hier können Sie nicht weiter", erklärte der Mann. „Wenn Sie den Verrückten hören wollen, müssen Sie zum großen Park zurück."
    Vor ein paar Wochen hatten im Höchstfall fünfzig Menschen zugehört, wenn Croton Manor ebenso wie viele andere Sektenführer und Weltverbesserer im Gobi-Park gesprochen hatte. Jetzt waren besondere Maßnahmen erforderlich, um die Versammlung ohne Zwischenfälle durchzuführen.
    „Ich will zu Croton Manor", sagte Aboyer geduldig.
    „Niemand darf jetzt zu ihm. Er hält sich innerhalb seines Zeltes auf und bereitet sich vor." Der Wächter kicherte. „Wenn ich jeden hier durchlassen wollte, wäre oben auf den Felsen bald die Hölle los."
    „Und was ist mit diesen beiden Männern?" erkundigte sich Aboyer ärgerlich und deutete auf eine Gruppe von fünf Birken fünfzig Meter hinter dem Parkwächter.
    Der Mann drehte sich um. Aboyer schlüpfte an ihm vorbei und rannte davon. Er kümmerte sich nicht um die Drohungen, die ihm nachgerufen wurden. Er wußte, daß der Wächter seinen Platz nicht verlassen durfte. Unterhalb der Felsen standen die Übertragungswagen von Terra-Television. Einige Techniker waren noch mit dem Aufbau der Geräte beschäftigt. Aboyer verlangsamte sein Tempo und schaute
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