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0331 - Aufstand der Menschheit

Titel: 0331 - Aufstand der Menschheit
Autoren: Unbekannt
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in der Brust sickerte Blut über die braune Pelzjacke.
    Manor lächelte. Er schien keine Schmerzen zu empfinden.
    „Ich war ein verrückter alter Mann", flüsterte Croton Manor. „Mein ganzes Leben habe ich nach etwas gesucht, ohne eigentlich zu wissen, was mein Ziel war. Jetzt, da alles vorbei ist, habe ich sogar den Glauben an den Unsinn verloren den ich meinen Anhängern erzählte."
    Anrath wollte sprechen. Nur unbewußt nahm er wahr, daß überall geschossen wurde. Auch auf dem Podium wurde gekämpft.
    „Ich muß Sie hier wegbringen!" brachte Anrath schließlich hervor. „Sie sind verwundet."
    Manor faßte ihn am Arm.
    „Bewegen Sie mich nicht", bat er. „Zum Teufel, es gefällt mir, hier zu liegen. Sicher sind die Kameras noch in Aktion. Lassen Sie die Menschheit zusehen, wie ich in Ihren Armen sterbe. Das macht meine Worte glaubhafter."
    „Sie hätten einen besseren Perry Rhodan abgegeben als ich", sagte Heiko Anrath.
    Manors Gesicht sah wächsern aus. Seine Augen brannten. Die riesige Nase wirkte in diesem Gesicht wie ein Fremdkörper. Manors Hand tastete nach der Wunde, dann führte er sie zum Gesicht und betrachtete die blutverschmierten Finger.
    Dann sank sein Arm zurück, und er war tot.
    Als Anrath sich erheben wollte zischte etwas über ihn hinweg. Über ihm zersprang einer der schwebenden Scheinwerfer. Die Trümmer regneten auf das Podium herab. Anrath blickte sich um.
    Jetzt war er allein mit dem Toten. In Watan wurde gekämpft. Mercants Einsatzkommandos und die Angehörigen der Condos Vasac lieferten sich ein erbittertes Gefecht.
    Heiko Anrath begriff, daß er eine erstklassige Zielscheibe bot. Geduckt rannte er davon und schwang sich auf den Boden hinunter. Er prallte mit einem dicken Mann zusammen, der einen Strahler in der rechten Hand hielt. Instinktiv ahnte Rhodans Doppelgänger, daß er einem Gegner gegenüberstand.
    „Auf Sie habe ich gewartet!" zischte der Unbekannte.
    Bevor er schießen konnte, hatte Anrath seinen Arm gepackt und nach hinten gedrückt. Der dicke Mann stand unverrückbar wie ein Fels. Es schien unmöglich, ihn zu bezwingen. Anrath dachte an Gricherts Waffe, die noch oben auf dem Podium lag. Aber sie war zehn Meter zu weit von ihm entfernt.
    Der Dicke schnaubte vor Anstrengung, aber es gelang ihm, Anraths Griff allmählich zu lockern.
    „Manors Opfer nutzt wenig, wenn ich Sie jetzt erschieße!" keuchte der Unbekannte. „Und ich werde Sie erschießen, so wahr ich Caarn heiße."
    Die Entschlossenheit des Mannes, ihn auf jeden Fall zu töten, ließ Anrath erschauern. Sie rangen verzweifelt miteinander, aber das einzige Resultat war, daß der schwere Mann allmählich Anraths Arm zurückdrückte und seine Waffe in Schußposition bringen konnte.
    Da tauchte wie aus dem Nichts eine Gestalt hinter Caarn auf und schlug mit dem Schaft eines Strahlenkarabiners zu. Der Widersacher Anraths sackte zusammen. Anrath atmete schwer.
    „Danke!" stieß er hervor.
    Ein kindlich aussehendes Asiatengesicht lächelte ihm zu.
    „Ich bin Tako Kakuta, der Teleporter", stellte sich Anraths Retter vor. „Bull schickt mich, damit ich Sie in Sicherheit bringe. Auf den Straßen wird noch gekämpft, aber die Männer der Condos Vasac sind auf dem Rückzug. Kommen Sie, Mr. Anrath."
    Anrath zögerte. Er deutete auf den am Boden liegenden Caarn.
    „Was geschieht mit ihm?"
    Wieder lächelte Kakuta.
    „Wir lassen ihn liegen", entschied Kakuta. „Später wird man ihn finden. Jetzt wird er noch eine Weile schlafen. Kommen Sie mit ins Hauptquartier."
    Sie ü berquerten die Straße. Jetzt erst bekam Anrath Gelegenheit, über die Ereignisse der letzten Minuten nachzudenken. Croton Manor hatte sein Leben geopfert, um seinen Fehler wiedergutzumachen. Auch Gwydlin Grichert war tot. Überall in der Galaxis hatte man zugesehen, wie die Geschehnisse einen unerwarteten Verlauf genommen hatten.
    Vor einem der kleinen Gebäude blieb Kakuta stehen.
    „Kommen Sie herein!" sagte der Teleporter und öffnete die Tür. Sie betraten ein Zimmer, das mit technischen Geräten aller Art vollgestopft war. Zwischen Fernsehgeräten und Funkanlagen saßen Reginald Bull und Mory Rhodan-Abro.
    „Ich bin froh, daß Sie da sind", begrüßte Bull Rhodans Doppelgänger. „Ich fing bereits an, mir Sorgen um Sie zu machen, weil Sie überhaupt nicht mehr vom Podium herunterkamen."
    „Ich blieb bei Manor, bis er starb", erklärte Anrath.
    Bull deutete auf die Bildschirme.
    „Wir haben es gesehen. Es war sehr wirkungsvoll." Bulls
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