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0331 - Aufstand der Menschheit

Titel: 0331 - Aufstand der Menschheit
Autoren: Unbekannt
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zu melden, daß alles fertig war. Grichert, der schon nervös gewartet hatte, stülpte sich seine Pelzkappe über den Kopf.
    Auch Manor erhielt eine Pelzjacke und eine Kopfbedeckung. Caarn stöhnte, als er sich in eine Jacke zwängte.
    Grichert stürmte hinaus, als duldete ihr Vorhaben keinen Aufschub mehr.
    Vor dem Haus warteten ein paar Reporter. Grichert wurde sofort von ihnen umringt. Obwohl er widerstrebend die Arme hob, genoß er offensichtlich seine Popularität.
    „Gehen Sie!" sagte Caarn zu Croton Manor und schob ihn vor sich her durch den offenen Eingang.
    Einer der Reporter erkannte Manor trotz der tief im Gesicht sitzenden Kapuze und dem hochgestellten Kragen.
    „Wie ist es gelungen, Sie aus der Gewalt der Solaren Abwehr zu befreien, Mr. Manor?" rief der junge Mann. „Es ist bekannt, daß bei dieser Organisation keine Anfänger arbeiten."
    Ahnquork trat an Manors Seite.
    „Croton Manor wird auf alle Fragen im Verlauf der Fernsehübertragung eingehen", sagte er.
    „Werden Sie dann auch für ihn Fragen beantworten?" erkundigte sich der Reporter spöttisch.
    Manor war froh, daß er nicht zu antworten brauchte. Es hatte wenig Sinn, wenn er bereits jetzt etwas unternahm. Nur auf dem Rednerpodium, wenn die Kameras auf ihn gerichtet waren, konnte er der Wahrheit zum Recht verhelfen.
    „Aber meine Herren!" hörte er Grichert rufen. „Gedulden Sie sich doch noch ein paar Minuten."
    Der Administrator des Sempronsystems machte sich frei. Das Podium, das die Fernsehtechniker aufgebaut hatten, war knapp zwei Meter hoch und erinnerte in seinen Abmessungen an einen Boxring.
    An zwei Seiten standen Kameramänner bereit, ein dritter wartete auf einer Antigravscheibe, um Aufnahmen aus der Luft machen zu können. Das Mikrophon stand genau in der Mitte des Podiums.
    Einige mit Antigravprojektoren ausgerüstete Scheinwerfer schwebten über dem Rednerplatz und beleuchteten ihn.
    Auf der Straße hatten sich etwa zweihundert Einwohner Watans versammelt. Sie schienen an den bevorstehenden Ereignissen nicht sehr interessiert zu sein. Manor erinnerte sich an seine beiden letzten Auftritte im Gobi-Park. Der Ort, wo er sich jetzt aufhielt, war ihm unheimlich. Alle dunklen Mächte schienen sich hier zusammengefunden zu haben um ihn zu vernichten. Er spürte das Unheil, das Männer wie Caarn, Grichert und Ahnquork umgab, und auch unter den Zuschauern und Fernsehtechnikern schien niemand zu sein, der ein bißchen Licht verbreitet hätte.
    Ich wünschte, alles wäre vorüber, dachte Manor, als er auf das Podium zuging. Er durchforschte sein Gedächtnis, um herauszufinden, wann er in seinem Leben jenen Fehler begangen hatte, der ihn schließlich zu Croton Manor, dem Maler der glückbringenden Wolken hatte werden lassen. Vielleicht hatte jener Spezialbeauftragte der Solaren Abwehr der ihn vor seiner ersten großen Rede im Gobi-Park aufgesucht hatte, tatsächlich recht, und er war ein UB, ein Mann mit latenten parapsychischen Fähigkeiten. Viele Menschen mußten ihn für verrückt halten überlegte Manor. Auch für Caarn und dessen Verbündete war er nur ein Verrückter, den man gut brauchen konnte.
    Diese Gedanken ernüchterten Manor. Er begriff, daß die Zahl seiner Anhänger nicht gestiegen war, weil die Menschen sich für die Botschaft der glückbringenden Wolken interessierten. Er verdankte seine Popularität den gleichen Umständen wie Gwydlin Grichert. Es war eine sehr zweifelhafte Popularität.
    Manor hatte die kleine Treppe erreicht, die vor dem Podium stand. Er stieg hinauf. Grichert folgte ihm. Alle anderen blieben im Halbdunkel der beginnenden Nacht zurück. Manor konnte sie fühlen, während er an Gricherts Seite auf das Mikrophon zuging.
    Die Techniker riefen ihm zu, daß er anfangen sollte.
    „Es kann losgehen!" sagte Grichert. Ein zuversichtliches Lächeln lag auf seinem Gesicht. Es war das Lächeln des Siegers. Gricherts Müdigkeit schien verflogen zu sein. Man konnte ihm auch die Wirkung des Alkohols nicht mehr anmerken. Manor spürte die Kraft, die von diesem Mann ausging, schlimmer als die Kraft eines Raubtiers, weil sie von unbarmherziger Intelligenz gelenkt wurde. Ein Mann wie Grichert konnte etwas aufbauen, aber er konnte das, was er geschaffen hatte, leicht wieder vernichten.
    Grichert war für die Menschheit wie ein Naturereignis wie ein alles zerstörender Taifun.
    „Worauf warten Sie?" raunte Grichert ihm zu.
    Manor wußte, daß in diesem Augenblick die Kameras zu laufen begannen. Auf der Erde und
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