Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0331 - Aufstand der Menschheit

Titel: 0331 - Aufstand der Menschheit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
haben, wenn er ein solches Risiko eingeht."
    „Wir müssen die Versammlung verhindern, Sir!" rief einer der anwesenden Offiziere erregt. „Wenn es sein muß, wenden wir Gewalt an."
    „Dadurch würden wir nichts gewinnen", erklärte Bull. „Wir werden Gwydlin Grichert nicht aufhalten.
    Wir können nur hoffen, daß er einen Fehler macht. Auf jeden Fall wird eine kleine Streitmacht zugegen sein, damit wir sofort eingreifen können. Allan, wir rufen die zur Verfügung stehenden Mutanten nach Watan. Außerdem schicken wir eine Elitetruppe hin."
    Watan! wiederholte Anrath in Gedanken. Es klang wie eine Drohung.
     
    9.
     
    Die Häuser sahen winzig aus, wie eine zusammengepreßte graue Masse ballten sie sich am Rande des Tales. Eine einzige Straße, nur ein paar Meter breit, führte mitten durch Watan. Auch die Straße war grau. Grau schien die einzige Farbe zu sein, die sich hier halten konnte, dachte Croton Manor, als er aus dem kleinen Haus auf die Straße hinaustrat, um den Technikern zuzusehen, die die Vorbereitungen für seinen Auftritt trafen. Selbst der Himmel hatte die Farbe matten Bleis, so daß Manor sich fragte, ob die Sonne jemals den schüchterner. Versuch unternehmen würde, diese Wolkendecke zu durchdringen.
    Vor undenklichen Zeiten schien jemand einen riesigen Sack Staub über Watan ausgeleert zu haben, und die graue Materie war überall eingebrannt. Von den Bergen kam kalter Wind, er wirbelte Schnee von einem Ende der Straße zum anderen und häufte ihn zwischen den Durchgängen der einzelnen Gebäude. Irgendwo dort oben war der Stützpunkt mit dem Transmitter. Vor zwei Stunden waren Caarn, Ahnquork und Manor angekommen. Ein zerbrechlich aussehender Fluggleiter hatte sie nach Watan gebracht. Dort hatte man Manor noch einmal in allen Einzelheiten erklärt, was man von ihm wollte.
    Er atmete heftig. Er zögerte jedoch, ins Innere des Hauses zurückzukehren, denn dort saßen Caarn und Ahnquork, zwei Männer, von denen unmenschliche Gefühlsströmungen ausgingen. Caarn und Ahnquork hatten innerhalb des Hauses eine Atmosphäre haßerfüllter Bosheit geschaffen.
    Auf der anderen Seite der Straße sah Manor ein Kindergesicht hinter dem Fenster eines Hauses.
    Der Schnee auf der Fensterbank war getaut, und Manor fühlte eine unbestimmte Sehnsucht nach der warmen Behaglichkeit dieses fremden Heims. Das Kind starrte zu ihm herüber, wahrscheinlich war er ihm mit seinem langen schwarzen Bart und seinen tiefliegenden Augen unheimlich. So hatte ihn Shreen immer angesehen, dachte er, während sich sein Inneres verkrampfte.
    Er spürte, wie jemand hinter ihm auf die Straße kam. Er wußte, daß es Ahnquork war, denn Caarn hätte sich durch sein asthmatisches Schnauben verraten.
    „Wir möchten nicht, daß Sie sich eine Lungenentzündung holen", sagte Ahnquork. „Ein kranker Mann ist keine Hilfe für uns."
    Croton Manor wandte sich wortlos um und kehrte ins Haus zurück. Caarn erwartete ihn mit einem mißbilligenden Lächeln. Ahnquork schlug die Tür zu und stampfte mit den Füßen auf, um sie zu erwärmen und um den Schneematsch aus dem Profil seiner Schuhe zu entfernen.
    „Sie sind ungeduldig", sagte Caarn.
    „Ich habe den Technikern zugeschaut", erwiderte Manor. „Sie scheinen über die Wahl dieses Ortes nicht sehr glücklich zu sein. Ich nehme an, daß sie es lieber sähen, wenn wir nach Terrania oder in eine andere große Stadt flögen. Ich hörte, wie sie sich spöttisch darüber unterhielten, warum wir sie nicht auf den Gipfel des Nanga Parbat bestellt hätten."
    Ahnquork, der ein völlig humorloser Mann war, verzog das Gesicht. Er ließ sich am Tisch nieder.
    Manor wußte, daß sich überall in Watan akonische Spezialisten aufhielten, die als Kolonialterraner maskiert waren. Das kleine Dorf war offenbar fest in den Händen jener Organisation, die Grichert unterstützte.
    In der Ecke des Zimmers stand ein kleiner Atomofen. Watan war an die Fernheizung von Srinagar angeschlossen, doch dort streikten die Arbeiter ebenso wie in Rawalpindi und in Delhi. In Watan war man jedoch auf alle Zwischenfälle eingerichtet. Das riesige Versorgungsdepot konnte die etwa tausend Einwohner über ein Jahr mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser versorgen.
    Manor blickte auf die Uhr an Ahnquorks Handgelenk. In etwa drei Stunden würde er wieder vor das Mikrophon treten. Zu diesem Zeitpunkt würde die Entscheidung fallen. Er war entschlossen, alles zu tun, um der rechtmäßigen Regierung zu helfen. Es fiel ihm schwer, Ahnquork und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher