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0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok
Autoren: Unbekannt
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kann doch überhaupt nichts passieren.
    Blum zitterte wie Espenlaub. Der Schweiß rann in Strömen über sein Gesicht.
    „Ich gestehe alles!" stieß er mit quieksendem Unterton hervor. „Ich habe das Fleisch von Versuchstieren gegessen. Aber ich tat es doch nur weil ich annahm, daß niemand sonst noch eine Verwendung dafür haben konnte. Sie sollen ein Läuferschwein von mir bekommen, Sir. Bitte, tun Sie Ihr Mordinstrument weg!"
    Kasom warf die Waffe in die Luft und fing sie wieder auf.
    „Wieviel Kilogramm Frischfleisch konnten Sie abgeben, ohne die notwendigen Versuche einstellen zu müssen...?" fragte er lauernd.
    „Mindestens zwölfhundert Kilogramm", sagte Professor Blum schnell. „Sie sollen alles haben, was das Labor irgendwie entbehren kann."
    Der Ertruser schluckte krampfhaft.
    Der Gedanke, über eine reichliche Menge Frischfleisch verfügen zu können, war für ihn mit seinem auf große Nahrungsmengen eingestellten Körper sehr verführerisch. Aber er beherrschte sich.
    „Okay, Mann! Schicken Sie die zwölfhundert Kilogramm Frischfleisch sofort in die Küche der Bordklinik. Ich werde nachprüfen, ob das Gewicht stimmt. Ist das klar?"
    Blum riß die Augen weit auf.
    „In die..."
    „Genau! Die Kranken benötigen in erster Linie vernünftige Nahrung. Und noch etwas! Ich werde in einer Woche Ihren Körperumfang kontrollieren. Sollten Sie dann nicht mindestens zehn Prozent Gewicht verloren haben, werden Sie mich gründlich kennenlernen!"
    Der Toxikologe nickte ergeben.
    Melbar Kasom drehte sich um und ging mit stampfenden Schritten aus dem Labor.
    Er zwinkerte der Assistentin zu und wurde mit einer gleichartigen Anwort belohnt.
    Hinter ihm kletterte Professor Blum mit weichen Knien vom Labortisch.
     
    *
     
    Perry Rhodan zuckte unwillkürlich zusammen, als sich Dr. Ralph Artur am Interkom meldete „Um Himmels willen!" flüsterte er. „Hat es schon wieder Vergiftungen gegeben?"
    „Ach was!" polterte der Chefarzt des Flaggschiffes. „Um Nervengiftanfälle brauchte ich mich nicht mehr zu kümmern, die wären auch ohne meine Hilfe abgebucht. Aber bitte, Sir, kommen Sie herunter un sehen Sie sich diese mimosenhafte Jünglinge an! Wenn ich daran denk was die Astronauten zu meiner Zeit alles ertragen haben...! Du liebe Güte, heutzutage machen sich die jungen Männer schon in die Hose, wenn eine Fliege über ihren Teller läuft!"
    Der Großadministrator schmunzelte. Er kannte Dr. Artur nun schon zu lange, um sein Poltern und seine ewig zur Schau getragenen Mißmut noch ernstzunehmen. Für ihn zählt nur, daß Artur ein Könner war, wie er nur alle paar Jahrzehnte einmal geboren wurde.
    Außerdem schien nichts Ernste passiert zu sein, sonst wäre der Chefarzt sachlich geblieben.
    „Ich komme, Doc", sagte er und schaltete ab.
    Er wandte sich um und beobachtete Roi Danton, der mit Genuß ein kleines Glas Wasser schlürfte, einer Teil der kärglichen Ration, die jedem Mitglied der Besatzung zugeteilt wurde.
    „Weißt du überhaupt, was du trinkst?" fragte er zynisch, jedoch so leise, daß es außer dem Diener Masut kein anderer in der Zentrale hören konnte.
    Der Freihändlerkönig stellte das Glas behutsam auf den Kartentisch und tupfte sich die Lippen mit einem Spitzentüchlein ab.
    „Oui, Grandseigneur! Das ist das herrlichste kühle Quellwasser, das ich in meinem Leben trinken durfte."
    Rhodan lächelte.
    Er überlegte, ob er seinem Sohn die Wahrheit sagen sollte, entschied jedoch, daß derartige Bemerkungen einem Mann in seiner Stellung schlecht anstehen wurden.
    „Freut mich, Monsieur", sagte er deshalb nur. „Ich gehe jetzt zu Doc Artur. Wenn Sie Lust haben, unseren Chefarzt näher kennenzulernen...?"
    Roi verneigte sich.
    „Vous etes bien aimable, Grandseigneur. Ich weiß die Ehre zu schätzen. Selbstverständlich begleite ich Sie gern."
    Er winkte mit dem Zeigefinger.
    „Oro, folge Er mir mit dem Vaporisateur - Nein, geh Er voran, damit die schlechten Gerüche von meiner Nase ferngehalten werden!"
    Der riesenhafte Ertruser verneigte sich devot und griff nach seinem Parfümzerstäuber. Mit stampfenden Schritten marschierte er vor seinem Herrn her, wobei er unablässig Duftwolken versprühte.
    Kopfschüttelnd folgte ihm der Großadministrator.
    Auch bei einigen Mitgliedern der Zentralebesatzung erregte Rois Auftritt Kopfschütteln. Nicht mehr alle Männer brachten für die Allüren des Freihändlers Verständnis auf, nachdem sie von steinharten Trockenrationen und minimalen Wasserzuteilungen
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